10 Tipps für die erfolgreiche Verbindung von CMS- und E-Commerce-Systemen

Wie das reibungslose Zusammenspiel von Content- und Shop-Welt gelingt.

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Mehr als je zuvor müssen E-Commerce-Händler ihre Produkte heute im Kontext relevanter und informativer Inhalte präsentieren. Denn ein Shop beziehungsweise ein dort angebotenes Produkt erscheint nur dann ganz oben in den Suchmaschinen, wenn das Content-Umfeld stimmt. Viele Unternehmen betrachten die Themen Content Management einerseits und E-Commerce andererseits jedoch immer noch als zwei ganz unterschiedliche Bereiche. Das liegt oft nicht zuletzt auch daran, dass die zugrundeliegenden IT-Systeme nicht optimal integriert sind. Ein reibungsloses Zusammenspiel der Content- und der Shop-Welt ist im E-Commerce allerdings zunehmend erfolgsentscheidend. Wie dies gelingen kann, zeigen die folgenden zehn Hinweise:

 

  1. Abteilungsübergreifendes Projektteam organisieren

In den meisten Unternehmen ist das Marketing für Website, Content und CMS zuständig, während der E-Commerce-Bereich meist Vertrieb/Sales zugeordnet ist. Diese Trennung sollten Sie organisatorisch überwinden, um CMS- und E-Commerce-Welt erfolgreich miteinander zu verknüpfen. Planen Sie ein entsprechendes Projekt, müssen Verantwortliche aus beiden Bereichen gleichberechtigte Mitglieder des Projektteams sein.

 

  1. Einen Best-of-Breed-Ansatz verfolgen

Es gibt Systeme auf dem Markt, die von ihren Herstellern als »Alleskönner« positioniert werden. Empfehlenswerter ist in der Regel jedoch der Best-of-Breed-Ansatz: Wählen Sie die Systeme aus, die unter Berücksichtigung der eigenen Anforderungen die besten sind. Ein spezialisiertes System deckt die jeweiligen Anforderungen in einem bestimmten Bereich am besten ab. Im Hinblick auf den großen Trend Content-Commerce – also dem Anliegen, Kunden durch hochwertigen Content in den eigenen Shop zu holen und Produkte im Rahmen serviceorientierter, informativer und unterhaltsamer Themenwelten zu präsentieren – ist ein hochprofessionelles CMS daher unverzichtbar. Als spezialisiertes System bietet es Ihnen mehr Möglichkeiten, Content-Einheiten zu pflegen oder Drittanbietern wie beispielsweise Marktplätzen bestimmten Content zur Verfügung zu stellen.

 

  1. Kompatibilität prüfen

Idealerweise verfügen CMS und E-Commerce-System bereits über passende Konnektoren. Wollen Sie beide Systeme neu einführen, sollten Sie dies bei der Auswahl als wichtiges Kriterium beachten. Ist bereits ein System vorhanden, etwa das CMS, lohnt es sich, zunächst festzustellen, zu welchen E-Commerce-Lösungen Konnektoren angeboten werden. Diese Lösungen sollten Sie sich dann näher anschauen. Grundsätzlich gilt: Überprüfen Sie die CMS- und E-Commerce-Systeme, die für Sie in Frage kommen, auf ihre Kompatibilität – sowohl miteinander als auch im Hinblick auf die bestehende Infrastruktur. Unterstützen die Systeme die Schnittstellen der vorhandenen Systemwelt? Ist eine Integration ohne hohen Programmieraufwand möglich?

 

  1. Zusatzkomponenten nutzen

Entscheiden Sie sich für Systeme, die nicht über passende Konnektoren verfügen, kann es sinnvoll sein, eine Zusatzkomponente einzusetzen – beispielsweise ein Product Information Management (PIM) System oder einen Suchindex. Der Vorteil eines zwischengeschalteten dritten Systems ist die höhere Flexibilität: Produktdaten lassen sich so in der Regel schneller zwischen Content Management- und E-Commerce-System übertragen.

 

  1. Das führende Frontend-System bestimmen

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Content im E-Commerce rückt das CMS inzwischen zunehmend in den Vordergrund – schließlich werden rund um die Produkte immer mehr Inhalte angeboten. Das CMS ist von vornherein für die optimale Anzeige von Content ausgelegt und hat hier deshalb seine Stärken, auch was die Darstellung auf unterschiedlichen Endgeräten angeht. Das Shop-System dient in diesem Fall dann unter anderem als weitere Datenquelle für das CMS. Es geht aber auch andersherum und die Shop-Lösung wird als führendes System definiert: Dann ist das CMS nur für die reine Content-Pflege verantwortlich. Die Entscheidung, welches System im Vordergrund steht, kann auch davon abhängig sein, ob Sie bereits über ein bestehendes System verfügen, das beibehalten und ergänzt werden soll.

 

  1. Blick in die Zukunft: Produktstrategie des Herstellers analysieren

Blicken Sie bei der Software-Auswahl nicht nur auf den Status-quo oder in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft. Prüfen Sie daher genau, wie die Roadmap des Herstellers aussieht und analysieren Sie dessen Produktstrategie. Wie gestaltet sich die Update-Strategie? Gibt es überhaupt regelmäßige Updates? Und passt der Update-Pfad zur Arbeitsweise im Unternehmen? Vermutlich möchten Sie nicht in zwei Jahren wieder ein komplett neues System einführen, daher ist es unverzichtbar, bei einem Software-Projekt über die aktuellen Anforderungen hinauszudenken.

 

  1. Implementierung: Gute Planung ist entscheidend

Eine gute Planung erleichtert den Implementierungsprozess erheblich, ganz besonders, wenn viele Komponenten über Schnittstellen angebunden werden müssen. Gerade beim Thema Schnittstellen lauern zahlreiche Stolperfallen – achten Sie daher von Anfang an darauf, dass diese offen und kompatibel sind. Schnittmengen der Systeme und Datenmodelle sollten Sie ebenso vorab definieren wie den gesamten Release-Prozess. Wenn Sie mit der Implementierung beginnen: Setzen Sie die Systeme logisch getrennt auf, zum Beispiel auf zwei unterschiedlichen Servern. Dadurch profitieren Sie von mehr Flexibilität und können die Systeme bei Bedarf unkompliziert weiter ausbauen. Zudem kann es sinnvoll sein, ein identisches Test-System aufzusetzen.

 

  1. Produktdaten auf allen relevanten Systemen zur Verfügung stellen

Ihr Shop kann nur erfolgreich performen, wenn jederzeit aktuelle Produktdaten auf allen relevanten Systemen zur Verfügung stehen. Für die Synchronisation dieser Daten gibt es unterschiedliche Lösungsansätze: Zum einen den sogenannten »Master-Slave«-Ansatz, wobei von einem Hauptsystem aus die Daten im nachgelagerten System überschrieben werden. Zum anderen gibt es die Option, dass die Systeme gleichberechtigt sind und Daten permanent synchronisiert werden. Sie können aber auch ein PIM als führendes drittes System einsetzen und festlegen, dass sämtliche Daten nur dort aktualisiert werden.

 

  1. Prüfen Sie eine Mobile-First-Strategie

Immer mehr Nutzer rufen Online-Inhalte immer häufiger über mobile Geräte auf. Überlegen Sie daher schon bei der Planung eines Online-Projekts, ob eine Mobile-First-Strategie sinnvoll ist, da dies sich bereits auf die Auswahl der Systeme auswirkt: nicht nur die benötigten Content-Elemente unterscheiden sich erheblich voneinander, es ergeben sich auch unterschiedliche Anforderungen an die Pflegeprozesse. Ein CMS beispielsweise, welches bei der Vorschau nicht verschiedene Ausgabekanäle gleichzeitig darstellen kann, wird dann schnell zum Bremsklotz.

 

  1. Das Know-how eines qualifizierten Partners nutzen

Nehmen Sie bei solchen IT-Projekten das Know-how eines erfahrenen Implementierungs-partners in Anspruch. Dieser kennt die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lösungen und Implementierungsoptionen, kann Sie bedarfsgerecht beraten und unterstützen. Ein qualifizierter Partner kann Ihnen dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und in fachmännische Beratung und Unterstützung zu investieren ist letztendlich oft günstiger, als Fehlinvestitionen in eine unpassende Software zu spät zu bemerken.

 

Thomas Rudin, Senior Consultant bei der diva-e Digital Value Enterprise GmbH, und Daniel Reyhe, Senior Architect bei der diva-e Digital Value Enterprise GmbH (www.diva-e.com)

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