All-IP: …und was ist mit Fax?

foto cc0 pixabay klausaires fax

foto cc0

Rund 40 Prozent der deutschen Unternehmen planen einer Bitkom-Studie zufolge, Telefonanlagen und Collaboration-Lösungen im Zuge ihrer Digitalisierungsstrategie auf All-IP zu konsolidieren. Beschleunigt wird dies durch die Pläne der Deutschen Telekom und anderer europäischer Netzbetreiber, ihre Vermittlungstechnik in den nächsten Jahren komplett auf IP-basierende Datenübermittlung umzustellen. Die Migration auf All-IP bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, wie etwa Kostensenkungen oder die ortsunabhängige Nutzung und einfache, zentrale Administration von IP-basierenden Unified-Messaging-Lösungen. Der Schwierigkeiten hingegen, die insbesondere mit der Fax-Übertragung in IP-Umgebungen einhergehen, sind sich viele Unternehmen kaum bewusst.

Geringe Bandbreite führt zu Informationsverlusten und Verbindungsabbrüchen

So spielt bei der Datenübertragung über IP-basierende Netze beispielsweise die aktuell verfügbare Bandbreite eine entscheidende Rolle. Sie ist von der Anzahl gleichzeitiger Datenströme abhängig und muss ausreichend groß sein, um die Daten erfolgreich vom Sender zum Empfänger zu transportieren. In einem Netzwerk verändert sich die effektive Bandbreite permanent. Steht aufgrund von unvorhersehbaren Lastspitzen nicht genügend Bandbreite zur Verfügung, kann es zu Paketverlusten kommen. Bei der Sprachübertragung, wie in der VoIP-Telefonie, spielen verlorene Pakete kaum eine Rolle. Denn ein Sprachpaket enthält nur etwa 20 bis 30 Millisekunden an Sprachdaten, was in etwa einer Silbe entspricht. Zudem gleicht das menschliche Gehirn bis zu fünf Prozent dieses Informationsverlustes aus.

Faxen in IP-Netzen: Verbindungsabbrüche und Übertragungsfehler

Im Gegensatz dazu ist beim Faxen in IP-Umgebungen eine sichere Übertragung der Pakete zwingend notwendig. Beim Faxen führen fehlende Pakete schnell zu fehlenden Seitenteilen und somit automatisch zu einer erneuten Anforderung der gesamten Seite beim Sender. Bei einem Paketverlust von nur einem Prozent sinkt die Erfolgsquote für die Übertragung einer Fax-Seite bereits auf 80 Prozent. Beim Versand großer Fax-Volumina kann es daher zu massiven Informationsverlusten und Verbindungsabbrüchen und somit zu erheblichen Störungen der geschäftsrelevanten Kommunikation kommen.

Cloud Services ermöglichen zuverlässige Fax-Kommunikation in IP-Umgebungen

Um die Probleme bei der Fax-Übertragung zu umgehen, setzen daher immer mehr Unternehmen auf virtuelle Faxanschlüsse im Rechenzentrum eines externen Providers. Hier wird das Firmennetzwerk einschließlich Telefon, Computer und Faxgerät über das Internet mit einer Cloud-Telekommunikationsanlage verbunden. Der Fax-Versand erfolgt somit nicht mehr über die IP-Infrastruktur des Telefonanbieters, sondern direkt über die Infrastruktur des Cloud Providers. Service Provider wie Retarus können ihre Verbindungen zu den Telefongesellschaften zudem so dimensionieren, dass jederzeit eine garantierte Bandbreite von 100 Prozent zur Verfügung steht. Auf diese Weise treten auch bei Lastspitzen keine Kapazitätsengpässe und somit keine Paketverluste auf. Darüber hinaus bieten Cloud Fax Services jederzeit maximale Ausfall- und Transaktionssicherheit. Sie lassen sich unabhängig vom IP-Anbieter eigenständig oder als Teil einer Unified-Communications-Lösung nutzen – ohne aufwändige Integration in eine bestehende Telekommunikationslösung.

Sabrina Hiller, Retarus

Mehr zur Einbindung von Fax-Kommunikation in All-IP-Umgebungen und zu den Möglichkeiten der Retarus Cloud Fax Services erfahren Sie hier oder direkt bei Ihren Retarus Ansprechpartnern vor Ort.