Automatisierung ist die Hausaufgabe jedes Unternehmens

Ist Ihr Unternehmen bereit für ChatOps?

Künstliche Intelligenz ist in der Gesellschaft angekommen. Selbst im Alltag nutzen wir viele Bots und Assistenten [1], welche auf KI gestützt sind und das über alle Altersgrenzen hinweg. Doch wie wirkt sich der Einfluss von immer intelligenter werdenden Systemen auf unseren zukünftigen Alltag aus? Allen voran findet die öffentliche Diskussion meistens den Start und das Ende bei der Berufsgruppe der Administratoren. Doch wie steht es um die IT durch den Einfluss durch künstliche Intelligenz und wie können neue Modelle wie ChatOps in die Unternehmen integriert werden?

Die Hausaufgaben machen

Bevor wir über ChatOps und automatisierte System und »Autonomous Infrastructure« [2] sprechen, muss jedem Unternehmen bewusst sein, was im aktuellen Hausaufgabenheft steht: Automatisierung! Es gibt in Zeiten, wo die Legacy-Systeme zum Teil noch im eigenen Rechenzentrum stehen, die Cloud-enabled Applikationen bereits in der Cloud betrieben werden und die Cloud-nativen Apps auf Containern ihren Lebenszyklus beschreiten, immer noch genügend Systeme, die nicht über die notwendige Flexibilität und den notwendigen Automatisierungsgrad verfügen. Wir sprechen hier über die Bereitstellungszeit für neue Server (z.T. immer noch im Wochenbereich), über die Konfiguration der Server, das Netzwerk, den Speicher usw. Dies muss für einen modernen IT-Betrieb deutlich geändert werden.

Alle Komponenten einer modernen IT-Landschaft inklusive der Konfigurationen müssen per idempotenter Skripte beziehungsweise Beschreibungssprachen automatisch erstellt werden können. Dies bedeutet, dass das Skript oder die Beschreibungssprachen der Landschaft dafür sorgt, dass die gewünschte Konfiguration automatisch und auch nur in der gewünschten Anzahl ausgeführt wird. Dieser Zustand muss überwacht werden und ebenso bei Fehlern dann automatisch korrigiert werden können.

Wozu die ganze Automatisierung?

Bots sollen und können bereits viele Aufgaben in unserem Alltag übernehmen. Denken wir beispielsweise an Siri oder Amazon Echo. Doch damit die Aufgaben erfüllt werden können, muss eine Integration von einfachen Anweisungen erfolgen können. Dies geht nur, wenn die Automatisierung soweit fortgeschritten ist, dass die Bots den entsprechenden Befehl dann auch ausführen können. Ein Beispiel hierzu: Ähnlich, wie ich einem Amazon Echo per Sprachbefehl mitteilen kann, die Temperatur um ein paar Grad zu erhöhen, sollte es möglich sein einem Bot mitzuteilen ein neues Release der eigenen Anwendung zu deployen. Beides geht nur, wenn alle Plattformen entsprechend in die Frameworks des genutzten Kommunikationsinterfaces integriert worden sind. Warum sollte ich als Unternehmen dies wollen? Ganz einfach: Sicherheit, Erhöhung der internen Unternehmenskommunikation und Nachvollziehbarkeit von allen Schritten.

Anwendungsbereiche – Bye bye SSH

Hat ein Unternehmen bereits einen hohen Grad an Automatisierung erreicht, dann beginnt die Integration in Chat-Plattformen, wie beispielsweise Slack oder HipChat. Dies hat den Vorteil, dass die natürliche Art und Weise, wie Ihre Mitarbeiter bereits miteinander kommunizieren, auf den Bereich der IT erweitert wird. Damit haben dann Ihre Mitarbeiter eine enge soziale Bindung durch die Chat-Plattform (Katzenvideos, Emojis und Co.) und ebenso Kontrolle über die Infrastruktur, das Monitoring und Logging. Ebenso erhalten Sie mehr Kontrolle über die Arten der Operationen, welche die Nutzer ausführen können. Eines der einfachsten und effektivsten Beispiele ist, dass es keinen SSH-Zugriff mehr für niemanden in Ihrem Unternehmen für die Server gibt. Genau für niemanden – nicht einmal für die Administratoren. Denn dadurch, dass ich die Infrastruktur beschreibe und die Erstellung durch Automatisierungstools erfolgt, benötigt auch niemand mehr einen SSH-Zugang. Im Falle eines Fehlers wird die aktuelle Instanz zerstört und eine neue erstellt. Ferner können alle Schritte, die beispielsweise für die Live-Schaltung einer neuen Version einer Applikation notwendig sind, durch Prüfungen und Verifikationen abgesichert werden. Dadurch sind alle Abhängigkeiten im Hintergrund geprüft und ein einfaches Kommando genügt, um den Prozess anzustoßen.

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Die KI greift ein

Mit der Automatisierung können dann Bots und auch ein Stück künstliche Intelligenz in die Prozesse einbezogen werden. Die Bots stellen dabei quasi einen neuen Mitarbeiter dar, welcher viele Abläufe und Teilaufgaben steuern und abarbeiten kann. Oftmals geht es um die Ausführung von einfachen vorher definierten Schritten. Die Integration der einzelnen externen Systeme in die Chat-Plattform ermöglicht es den Bots die Informationen aus den externen Systemen aufbereitet an den Nutzer zurückzugeben. Ebenso sollte die Integration auch bidirektional erfolgen, so dass der Bot dann die gewünschten Anweisungen entsprechend umzusetzen kann. Dies geschieht durch den Aufruf der entsprechenden REST-Schnittstelle der externen Systeme. Die künstliche Intelligenz kann dann dazu genutzt werden, auftretende Fehler selbstständig zu lösen. Dies kann durch das Lernen von bereits gelösten ähnlichen Problemen erfolgen und ist ein langsamer und stückweiser Prozess, der auch den Aufbau einer Wissensdatenbank erfordert. Ob das Wissen dann in einer Datenbank, einem Graphen oder einer anderen technischen Form implementiert wird, hängt von der Umsetzung der Integration der KI in Ihrem Unternehmen ab.

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Warum sollten Sie danach streben?

Ich habe bereits einige Vorteile angeführt: Sicherheit, Nachvollziehbarkeit, Steigerung der sozialen Interaktion im Unternehmen. Die Schaffung einer automatisierten IT-Landschaft versetzt Sie in die Lage an vielen anderen Baustellen beschleunigen zu können. Beispielsweise die Schaffung eines effektiven und umfassenden Business- und Technologie-Monitorings. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einer modernen Applikationslandschaft. Denn zu jedem Zeitpunkt zu wissen, welche Bestellung in welchem Prozessschritt Ihres Unternehmens aktuell durchläuft, ist Gold wert. Ebenso ist die Kenntnis über den Zustand der einzelnen Komponenten der IT-Landschaft unverzichtbar. Mit Hilfe des Monitorings können dann im nächsten Schritt auch entsprechende KPIs festgelegt werden, damit eine Messung der Performance für und über das Unternehmen möglich werden. Mit Hilfe der Automatisierung können diese Schritte erreicht werden. ChatOps sind dabei die nächste natürliche Evolutionsstufe von weltweit verteilten Teams. Und auch die Gesellschaft kommuniziert immer mehr über Messenger. Dies hat auch im Unternehmen längst Einzug gehalten. Demnach ist die Integration von Bots in die, im Unternehmen eingesetzte, Chat-Plattform der nächste Evolutionsschritt. Damit wachsen dann auch im Idealfall die neuen Organisationsstrukturen automatisch zusammen, welche im Zuge der Digitalisierung angegangen werden müssen. Die Fachabteilungen, der IT-Betrieb und die Entwickler können gemeinsam alle inhaltlichen und organisatorischen Schritte auf einer gemeinsamen Plattform besprechen und auch nachvollziehen. Dies ist besonders hilfreich bei der schnellen Integration neuer Mitarbeiter oder beim Suchen von aufgetretenen Fehlerquellen. Und selbst ein Mitarbeiter aus der Fachabteilung kann dann einen Server starten oder eine neue Applikation ausrollen, wenn es einmal notwendig sein sollte. Daher lautet die Aufgabe: automatisieren, automatisieren, automatisieren!

foto-autor-bjoern-boettcher-crispBjörn Böttcher, Crisp Research

[1] https://www.crisp-research.com/bots-und-assistenten-es-lebe-der-dialog-von-automatisierten-workflows-aufgaben-zur-personlichen-assistenz/
[2] https://www.crisp-research.com/autonomous-infrastructure-das-ende-des-it-betriebs-naht/

 


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