Big-Data-Analytics erst am Anfang

Im Zeitalter von Big Data bedarf es entsprechender Tools für komplexe Analysen großer Datenmengen. Doch nicht einmal ein Viertel der deutschen Unternehmen hat aktuell Analytische Plattformen im Einsatz. Dies zeigt die kürzlich durchgeführte Studie »In-Memory-Analytics«, in der hundert IT-Entscheider aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern zum Thema Analytische Plattformen befragt worden sind [1].

Für nahezu alle Befragten spielen Analytische Plattformen eine wichtige Rolle. Knapp 40 Prozent gaben an, derzeit in der Implementierungs- oder Testphase zu sein. Rund 30 Prozent erarbeiten derzeit eine entsprechende unternehmensweite Strategie. Weitere zehn Prozent möchten das Thema künftig angehen. Vorreiter sind Unternehmen mit 1.000 bis 5.000 Mitarbeitern. Knapp die Hälfte von ihnen setzt Analytische Plattformen bereits ein.

Analytische Plattformen sind auf In-Memory-Computing basierende Lösungen, die es ermöglichen, große, polystrukturierte Daten in Echtzeit zu verarbeiten. Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen können damit beispielsweise ihr Risikomanagement verfeinern und innerhalb kürzester Zeit unterschiedliche »Was wäre wenn…«- Szenarien durchspielen. Entscheider in der Industrie und im Handel können sehr viel schneller als bisher reagieren – sei es auf Schwankungen in der Lieferkette oder bei Veränderungen der Nachfragesituation.

»Wenn es um den intelligenten Umgang mit großen Datenmengen geht, haben deutsche Unternehmen noch viel Luft nach oben. Das Potenzial, das in Analytischen Plattformen steckt, schöpfen bisher die Wenigsten aus. Wichtig ist, dass die Unternehmen vorher überlegen, wofür sie die erhobenen Daten nutzen möchten und sinnvolle Anwendungsfälle definieren. Durch das Auswerten vieler verschiedener Datenquellen in Echtzeit und vorausschauender Analysen werden völlig neue Geschäftsmodelle möglich«, so Lars Schlömer, Head of Business Intelligence bei Sopra Steria Consulting.

Der Einsatz von Analytischen Plattformen beeinflusst dabei die etablierte Business-Intelligence-Architektur der Unternehmen: Zwei Drittel der Unternehmen plant, einen Teil der bisherigen Datenbanken durch Analytische Plattformen zu ersetzen – vor allem Unternehmen mit großen Datenvolumina von 100 Terabyte und mehr (84 %). Ein Drittel der Entscheider gibt an, dass sie Analytische Plattformen ausschließlich additiv als Stand-alone-Datenplattformen einsetzen wollen. So verfahren vor allem die befragten Finanzdienstleistungs-Unternehmen (46 %) und die öffentliche Verwaltung (43 %). Nur sieben Prozent wollen ihre bisherige Datenbank vollständig durch analytische Datenbanken austauschen – hier führen die Branchen Energie- und Wasserversorgung mit 25 Prozent und Telekommunikation mit 14 Prozent die Statistik an.

»Bei der Einführung einer solchen Lösung ist es wichtig, die bisherige Business-Intelligence-Architektur zu beachten, und die Analytische Plattform an geeigneter Stelle zu integrieren«, so Schlömer weiter.

[1] Im Auftrag von Sopra Steria Consulting wurden im Februar und März 2015 hundert IT-Entscheider aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern zum Thema Analytische Plattformen befragt. Sie kommen aus den Branchen Banken, Versicherungen, sonstige Finanzdienstleister, Energieversorgung, Automotive, verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation und Medien sowie öffentliche Verwaltung. Die Befragung wurde über ein Online-Panel durchgeführt.

Infografik sopra steria big data In-Memory