Buchmarkt: E-Books werden immer günstiger

Leseratten können sich freuen: In den vergangenen Jahren sind E-Books immer günstiger geworden. Laut aktueller Daten vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist der durchschnittliche Preis für ein E-Book auch im Jahr 2017 gesunken.

2010 kostete ein E-Book im Schnitt noch 10,71 Euro, wie die Grafik von Statista zeigt. Seitdem wurden die elektronischen Bücher für Kindle und Co. mit jedem Jahr günstiger – 2017 kostete ein E-Book durchschnittlich 6,38 Euro. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/9747/e-books-werden-immer-guenstiger/

 


 

Das klassische Buch vs. digitale Medien – wie werden E-Paper und E-Book angenommen?

  • Jugendliche lesen häufiger Print-Medien als digitale Medien.
  • Frauen bevorzugen Bücher, Männer Zeitung.
  • Trend zu digitalen Medien erst mit zunehmendem Alter.
  • Frauen lesen mehr als Männer.
  • Repräsentative Studie zum Leseverhalten von Millennials: Hat das klassische Buch im Zeitalter digitaler Medien noch eine Chance?

Zeitung lesen auf dem Tablet, ein E-Book voller spannender Geschichten und den neusten Klatsch und Tratsch gibt es ganz bequem in der digitalen Ausgabe des Lieblingsmagazins. Das Angebot an digitalen Medien ist in den letzten Jahren stark gestiegen und gerade bei jungen Menschen sind elektronische Medien nicht mehr wegzudenken. In einer repräsentativ angelegten Studie hat Appinio 1245 junge Menschen im Alter von 14 bis 30 Jahren zu ihrem Leseverhalten befragt [1]. Die Marktforscher wollten herausfinden, welche Medien die Jugendlichen bevorzugen und wie häufig nicht-digitale Medien wie Bücher und Zeitschriften genutzt werden.

Klassische Print-Medien werden ihren digitalen Varianten vorgezogen.

Die Ergebnisse der Studie von Appinio haben gezeigt, dass Bücher und Literatur im Allgemeinen nach wie vor einen großen Stellenwert bei Jugendlichen einnehmen. Entgegen der Vermutung einer überwiegend digital orientierten Jugend, werden klassische Bücher, Zeitungen und Zeitschriften häufiger als ihre elektronischen Varianten genutzt: 36 % der Befragten geben an, am häufigsten Bücher zu lesen. An zweiter und dritter Stelle folgen weitere Print-Medien: Zeitungen stehen mit 18 % auf Platz zwei und Zeitschriften mit 16 % auf Platz drei der am häufigsten gelesenen Medien. Erst dann folgen digitale Magazine, die E-Journals, mit 11 %, E-Books mit 8 % und digitale Zeitungen, die E-Papers, mit 7 %.

Frauen lesen mehr Bücher, Männer bevorzugen die Zeitung

Im Vergleich der Geschlechter fällt auf, dass Frauen beim Lesen von Büchern deutlich aktiver sind als Männer. 51 % der befragten Frauen gaben Bücher als das am meisten konsumierte Medium an, während dies nur jeder fünfte männliche Teilnehmer behauptet. Bei den Männern liegen dagegen Zeitungen (27 %) als am häufigsten herangezogenes Medium vorn. Wenn auch allgemein seltener, werden die elektronischen Pendants als E-Paper und E-Journal von Männern ebenfalls häufiger konsumiert als von Frauen. Beim E-Book liegen wiederum die Frauen vorn.

Bücher werden nicht nur am meisten, sondern auch am liebsten gelesen

Auch wenn junge Menschen eine höhere Affinität zu digitalen Medien haben mögen, wirkt sich diese kaum auf das Leseverhalten aus. Das zeigt der Direktvergleich zwischen E-Book-Reader, Buch und Hörbuch: Appinio wollte von den Teilnehmern nicht nur wissen, was sie am häufigsten lesen, sondern auch welches Medium sie persönlich am besten finden. Dabei ist das Buch mit 77 % auf der Seite der Frauen und immerhin 64 % auf Seiten der Männer eindeutiger Spitzenreiter. E-Books und Hörbücher spielen lediglich eine untergeordnete Rolle, wobei Männer etwas eher von diesen angetan sind als Frauen.

Digitaler Wandel mit zunehmendem Alter

Interessant ist, dass E-Book-Reader mit zunehmendem Alter attraktiver werden. So bevorzugen 17 % der 25-30-Jährigen ein E-Book gegenüber klassischen Büchern und Hörbüchern, während es bei den 14-18-Jährigen lediglich 8 % sind. Ein ähnliches Bild liefert der Altersvergleich in Bezug auf die am häufigsten gelesenen Medien: Bei den 14-18-Jährigen werden Bücher zu 47 % mit Abstand am meisten gelesen. Je älter die Teilnehmer, desto kleiner ist diese Prozentzahl. In den Altersgruppen 19-24 und 25-30 werden neben Büchern auch andere Medien vermehrt genutzt. So lesen Menschen im Alter von 25-30 neben Büchern vor allem Zeitschriften, Zeitungen und auch elektronische Varianten, die in der Gruppe der 14-18-Jährigen kaum vertreten sind. Die eigentlichen Nutzer der digitalen Medien befinden sich demnach in den höheren Altersgruppen.

Anzahl der gelesenen Bücher bei Frauen größer

Die meisten Frauen und Männer, nämlich 39 % der Befragten, gaben an, im letzten Jahr ein bis drei Bücher gelesen zu haben. Dass es hier noch Luft nach oben gibt, zeigen vor allem die Frauen: 33 % von ihnen haben im letzten Jahr vier bis zehn Bücher gelesen und unter den Teilnehmern, die angaben, mehr als zehn Bücher gelesen zu haben, sind 70 % ebenfalls weiblich. Männliche Leseratten und Bücherwürmer bleiben aber die Ausnahme: Dafür ist der Anteil der Männer bei den Befragten, die gar kein oder weniger als ein Buch gelesen haben, mit 65 % zu groß.

Gemeinsamkeiten gibt es zumindest bei favorisierten Genres. Sowohl Frauen, als auch Männer mögen Krimis und Fantasy am liebsten. Auffällig ist, dass Krimis und Thriller vor allem von den 19-30jährigen bevorzugt werden, während Fantasy mit zunehmendem Alter immer weniger attraktiver wird. Größte Abweichung bei den Genres: die Liebesromane. Frauen lesen genauso gern Liebesromane wie Krimis, Männer ziehen dagegen gerne auch mal ein Fachbuch oder eine Biographie vor.

[1] Repräsentative Studie, die über die Marktforschungs-App Appinio durchgeführt wurde.

 

Die Leser und das E-Book

Eine vergleichsweise junge Publikationsform ist das E-Book. Eine aktuelle Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt, dass es sich hierzulande immer noch nicht durchgesetzt hat. Für fast die Hälfte der Deutschen ist das E-Book keine ernstzunehmende Alternative – sie lesen weiterhin ausschließlich gedruckte Bücher.

Allerdings hängt das Leseverhalten auch vom Ort ab: Während viele Deutsche zuhause auf dem Sofa ein klassisches Buch in Papierform bevorzugen, greifen in öffentlichen Verkehrsmitteln einige Menschen zum E-Book. Unterwegs ist das digitale Buch für viele wohl doch praktischer als ein dicker Roman. Frauke Suhr

Die Grafik zeigt das Leseverhalten bei digitalen und gedruckten Büchern im Jahr 2016:

https://de.statista.com/infografik/6118/e-book-oder-gedrucktes-buch/

 

 


E-Books in Zahlen 2015

Der Spezialist für Digital-Buchvertrieb und -marketing hat im Geschäftsjahr 2015 über zwölf Millionen digitale Titel mit umgerechnet sechs Milliarden Seiten ausgeliefert. 37.451 Bäume konnten dadurch gerettet werden, die insgesamt 0,011 % zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes Deutschlands beigetragen haben.

Der Spezialist für Digital-Buchvertrieb und -marketing, Readbox, hat seine Aktivitäten im Geschäftsjahr 2015 ausgewertet. Da sich digitale Medien in idealer Weise statistisch aufbereiten und nach allen Seiten durchleuchten lassen, ergibt sich ein umfassendes Datenbild – mit einigen überraschenden Informationen.

  • Insgesamt hat wurden 12.026.613 digitale Titel ausgeliefert – alle 2,5 Sekunden wurde ein E-Book verkauft.
  • Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von über 60 %.
  • In Papier wären das 6.029.912.491 Seiten gewesen.
  • Dafür hätten 37.451 Bäume gefällt werden müssen – es wurden damit 128 % mehr Bäume gerettet als im Vorjahr. Insgesamt konnte damit 90.398 Tonnen CO2eingespart werden – rund 0,011 % des gesamten CO2-Ausstoßes Deutschlands.
  • Nicht überraschend ist, dass ein Händler auch 2015 den Markt dominiert. Allerdings verschieben sich die Gewichte etwas, denn der stärkste Verfolger konnte im Vergleich zum Vorjahr um rund 58 % zulegen (von 17 % auf 26,8 %), während der Marktanteil des stärksten Online-Handelskunden um 13 % zurückging (von 62 % auf 53,8 %).
  • Der Marktanteil des Marktführers ist im Readbox-Portfolio noch immer doppelt so hoch wie der des Zweitplatzierten. Beide zusammen hatten 2015 einen Anteil von rund 80 %.
  • Fast die Hälfte der Leser nutzt bei Leseproben-Downloads den Webreader von Readbox und lädt sich explizit keine pdf-, epub- oder mobi-Dateien herunter. Auch hier zeigt sich: Der schnelle, unkomplizierte Weg zum Content bringt Conversion.
  • Der längste E-Book-Titel im Portfolio war das Werk von Antje Bernholt-Stolle: »Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des beruflichen Wiedereinstiegs für Frauen mit vorübergehender Erwerbsunterbrechung durch Elternzeit als Maßnahme zur Sicherung zukünftiger personeller Verfügbarkeit«, erschienen bei Tredition – mit 215 Zeichen war dieser Titel um 30 % länger als der Sieger des Vorjahrs.
  • Stagnation dagegen beim kürzesten Titel: In diesem Jahr ging der erste Platz in dieser Disziplin an Gerhart Ertls »N« aus dem Oekom Verlag; im Vorjahr hatte Aylin Ashley mit »Y« gewonnen – man kann hier auf das nächste Jahr gespannt sein.
  • 46.300 digitale Leseexemplare, beispielsweise für Journalisten und Rezensenten, wurden 2015 über die Verlagssoftware meine.readbox automatisiert erstellt und verschickt. Damit haben die betreffenden Verlage insgesamt 208.553 Euro an Herstellungs-, Logistik- und Versandkosten gespart.
  • Während durch digitale Leseexemplare Kosten in signifikanter Höhe gespart werden konnten, erwirtschafteten die Verlage durch das Modul »Bundle Creator« der Verlagssoftware meine.readbox schnell und einfach zusätzliche Erträge: Durchschnittlich 168 % zusätzlichen Umsatz erzielten die Verlage durch E-Bundles (im Vergleich zur Summe des Umsatzes der entsprechenden Einzeltitel im selben Zeitraum).
  • »In-Book-Marketing« (die Einbindung automatisch erstellter, dynamischer Titelempfehlungen in die ausgelieferten E-Books) ist ein effektives Werkzeug für Reichweitengenerierung: Über 3,5 Millionen Leser wurden im Jahr 2015 von Readbox-Verlagskunden mit In-Book-Anzeigen erreicht.

»Wir konnten auch 2015 schneller wachsen als der Markt«, erklärt Ralf Biesemeier, Geschäftsführer von Readbox in Dortmund. »So erfreulich so ein Wachstum für uns ist, verweist die hohe Zahl von Titeln doch auch auf ein generelles Problem des E-Book-Marktes: Hier ist schon lange ein Überangebot entstanden, in dem es immer schwieriger wird, die jeweilige Zielgruppe wirksam zu erreichen und dem Angebot die nötige Aufmerksamkeit im Markt zu verschaffen. Die Auslieferung im Sinne eines reinen Verfügbarmachens von Titeln im Handel reicht bei weitem nicht mehr aus. Stattdessen müssen Verlage alle Kompetenzen im digitalen Marketing aufbauen und die möglichen Kosteneinsparungspotenziale nutzen. Unsere Statistiken zeigen, dass es mit den richtigen Werkzeugen möglich ist, schneller und kostengünstiger zu agieren und gleichzeitig die Reichweite und Umsätze merklich zu steigern.«

Alle hier angeführten Daten basieren auf internen Statistiken von Readbox und sind somit nicht repräsentativ für die Branche.

infografik readbox e-books in Zahlen 2015

grafik readbox leseproben format

 

infografik readbox ebooks zahlen 2


 

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