Business-Software für die Cloud – Mit der Buchhaltung in die Wolke

Cloud Computing wird immer häufiger von Unternehmen in Deutschland eingesetzt. 65 Prozent der Unternehmen haben im Jahr 2016 Cloud Computing genutzt, im Jahr davor lag der Anteil noch bei 54 Prozent [1]. Besonders kleine Unternehmen mit 10 bis zu 99 Mitarbeitern entscheiden sich immer häufiger für die Datenwolke. Da liegt es nahe, dass auch Anbieter von Geschäftssoftware ihre Lösungen in die Cloud bringen.

Der Markt für Cloud-basierte Infrastruktur wächst rasant: Laut dem Analystenhaus Canalys wird hier der Umsatz von 38 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 56 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr steigen. Einer der wichtigsten Gründe für die große Nachfrage liegt in dem Trend zur Digitalisierung, denn Voraussetzung für eine erfolgreiche digitale Transformation ist eine Cloud-basierte IT-Infrastruktur. Auf die neuen Anforderungen reagiert jetzt auch die auf kaufmännische Software spezialisierte Sage Software und bringt ihr Lösungsportfolio in die Cloud. Auf der diesjährigen Kunden- und Partnerkonferenz »Sage Summit« vom 7. bis 8. März in Berlin wurden vier neue, komplett Cloud-basierte Software-Suiten für unterschiedliche Anwendergruppen präsentiert.

Rainer Downar, Executive Vice President Central Europe bei der Sage Group, betonte auf dem Summit am 8. März, dass die deutschen Unternehmen bei der Digitalisierung gut aufgestellt seien: »Jede Firma sollte sich heute die Frage stellen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf ihr Geschäftsmodell haben wird und ob es ihr Business in der bisherigen Form in zehn Jahren überhaupt noch geben wird. Wer sich jetzt mit den neuesten Trends beschäftigt und die richtigen Fragen stellt, wird auch in Zukunft die Nase vorne haben. Denn der Einzug von Technologie in alle Unternehmensbereiche bietet deutlich mehr Chancen als Risiken für kleine und mittelständische Firmen.«

Inzwischen liegt die Cloud-Nutzung bei 65 Prozent der von Bitkom Research befragten Unternehmen.

Inzwischen liegt die Cloud-Nutzung bei 65 Prozent der von Bitkom Research befragten Unternehmen.

Höhere Flexibilität und verbesserte Bedienfreundlichkeit. Die Cloud-basierte kaufmännische Software bietet Anwendern eine Vielzahl von Vorteilen, angefangen bei der höheren Flexibilität und der sicheren Datenhaltung über die verbesserte Benutzerfreundlichkeit und kollaborative Funktionen bis hin zu einer Kostenersparnis. Vor allem aber sind es neue Funktionalitäten, die sich mit herkömmlicher Software nicht so einfach umsetzen lassen. Die Stichworte heißen Chatbots, Künstliche Intelligenz, Blockchain und Internet der Dinge. Mithilfe dieser Technologien können Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließen und ihren Umsatz steigern.

Klaus-Michael Vogelberg, Chief Technology Officer bei der Sage Group, erklärt die Bedeutung dieser neuen Technologien: »Fast jedes Unternehmen – ob groß oder klein – basiert heute auf Geschäftsmodellen, die mehr oder minder stark von neuen Technologie-Trends abhängig sind oder durch diese überhaupt erst ermöglicht werden. Heutige Unternehmer sollten darum nach den Potenzialen Ausschau halten, die diese technologischen Entwicklungen für ihr Geschäft bringen können.« Seiner Einschätzung nach müssten 2017 die Firmen damit beginnen, sich selbst als Technologieunternehmen zu verstehen: »Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sollten sie die Möglichkeiten aufgreifen, die diese Entwicklung mit sich bringt, und nahezu jeden Aspekt ihrer heutigen, mehr oder weniger traditionellen Arbeitsweise verändern.«

Neue Technologien beeinflussen die Geschäftsprozesse. Eine dieser neuen Technologien heißt Chatbots. Mithilfe der autonomen Schnittstellen in Chatbots sowie digitalen Agenten wird die Interaktion von Benutzern mit Geräten neu gestaltet und lässt sich so für die automatisierte Steuerung von Geschäftsprozessen einsetzen. Hierbei spricht der Anwender mit dem System oder steuert das Gerät mit Gesten. Sage präsentierte im Juni 2016 erstmals den innovativen Chatbot »Pegg« für die Finanzbuchhaltung. Der intelligente Assistent ermöglicht Anwendern die Kontrolle und Verwaltung von Ausgaben und Einnahmen durch Messaging-Apps, wie beispielsweise die Erfassung von Spesenquittungen mit dem Smartphone.

Sage Live bietet dem Anwender den Überblick über die Geschäftsprozesse.

Sage Live bietet dem Anwender den Überblick über die Geschäftsprozesse.

Sage One unterstützt kleinere Firmen bei ihrer Finanz- und Lohnbuchhaltung.

Sage One unterstützt kleinere Firmen bei ihrer Finanz- und Lohnbuchhaltung.

Von ebenso großer Bedeutung sind Anwendungen für Künstliche Intelligenz. Der Hintergrund ist, dass das von Sensoren und Geräten erzeugte Datenvolumen explosionsartig ansteigt. Zugleich werden Rechner, Datenanalysesoftware und intelligente Agenten leistungsfähiger und preiswerter. Unternehmen sollten daher versuchen, mit Big-Data-Anwendungen die für sie relevanten Informationen herauszufiltern. Auch das Internet der Dinge (IoT) sorgt für das Entstehen neuer Dienstleistungen und Arbeitsplätze. Die Basis hierfür bilden multiple Datenströme von Sensoren jeder Art, die unter anderem in Maschinen, Fahrzeugen oder anderen Gütern integriert sind und für neue Geschäftsmodelle genutzt werden können.

Mit Blockchain digitale Transaktionen kontrollieren. Die neuartige Blockchain-Technologie, mit der sich die Integrität einer Datenbank sichern lässt, hat das Potenzial, vorhandene Geschäftsmodelle zu verändern, insbesondere wo Vermittler wie Rechtsanwälte, Auditoren oder Finanzmakler zwischen zwei Parteien agieren. Blockchain könnte sich auch auf die Buchhaltung und Rechnungsprüfung auswirken, denn damit lassen sich Vorgänge wie die Kontrolle und das Buchen von Transaktionen automatisieren. Mithilfe einer Blockchain werden die Transaktionen digitaler Vermögenswerte wie Besitztümer, Verträge oder Währungen zwischen zwei Parteien so organisiert, dass Vermittler wie Finanzinstitute, Handelsplattformen oder Rechtsanwälte überflüssig werden.

Damit verändern sich auch die Nutzung von Geld und die Finanztransaktionen. Bereits heute ermöglichen in Apps integrierte Zahlungslösungen den Erwerb von Produkten und Dienstleistungen direkt über Websites oder mobile Geräte. Die dahinter liegenden Back-End-Systeme, zum Beispiel Buchhaltungsprogramme, sind allerdings weniger gut integriert. So haben Mitarbeiter in der Buchhaltung beispielsweise immer noch nicht die Möglichkeit, per Mausklick Zahlungen zu veranlassen oder finanzielle Transaktionen zwischen Partnern, Lieferanten und ihrer Bank zu verwalten. Die Cloud-basierten Finanzbuchhaltungslösungen von Sage enthalten Schnittstellen, die den Aufbau einer ganzheitlichen Wertschöpfungskette mit Lieferanten und Kunden gestatten sowie die vollautomatische Verarbeitung von Zahlungen und Finanztransaktionen ermöglichen.

 

Das Cloud-basierte Lösungsportfolio von Sage

  • Die Cloud-basierte Unternehmenssoftware Sage Live richtet sich an -Firmen mit zehn bis 200 Mitarbeitern. Mit der Lösung lassen sich durchgängige Prozesse von der Angebotserstellung und Auftragsverwaltung bis hin zur Abrechnung, Buchung und Dokumentation einrichten.
  • Die Online-Buchhaltungslösung Sage One und die Einsteigerversion Sage One Start, die kleine Firmen und Start-ups bei der Erstellung von Angeboten, Rechnungen und Kostenvoranschlägen sowie bei der Lohnabrechnung unterstützt.
  • Die kaufmännische Software Sage 50c, die kleine und mittlere Unternehmen bei der Finanzbuchhaltung, Auftragsbearbeitung und Warenwirtschaft unterstützt, enthält jetzt standardmäßig Microsoft Office 365 und wird daher um zusätzliche Office-Funktionen erweitert.
  • Die ERP-Lösung Sage X3 ist für den Einsatz in mittelständischen Unternehmen mit 100 bis 2.000 Mitarbeiter konzipiert, wird mit ihren umfangreichen Funktionen jetzt auch aus der Public Cloud angeboten.
Sage bietet ein komplettes Portfolio an On-Premises- und Cloud-basierten Business-Lösungen.

Sage bietet ein komplettes Portfolio an On-Premises- und Cloud-basierten Business-Lösungen.

 

Integrierte Services über Cloud-Plattformen nutzen. Integrierte Cloud-Lösungen bieten im Vergleich zu standortgebundenen Systemen den Vorteil, dass sie auf weltweit verfügbaren Cloud-Plattformen wie Salesforce.com laufen, auf denen Business-Apps und integrierte Services angeboten werden. Eine solche Plattform bietet beispielsweise Apple mit seinem  »Mobility Partner Programm« an. Klaus-Michael Vogelberg betont, dass diese Plattformen auch kleineren Unternehmen den Zugang zu innovativen Business-Softwarelösungen und Services eröffnen, die sie sich noch vor fünf Jahren noch nicht hätten leisten können »In gewisser Weise demokratisieren solche Cloud-Plattformen den Zugang von Unternehmen zu modernen Apps und intelligenter, skalierbarer Technologie«, erklärt Vogelberg und ergänzt: »Mit ihnen können Unternehmen neue Arbeitsweisen entdecken. Sie erhalten die nötige Infrastruktur, um jede Art von Daten von Partnern oder aus dem Internet der Dinge zu empfangen, zu analysieren und daraus dann nach Citizen-Developer-Art etwas Neues und Produktives zu schaffen.«


Stefan Girschner
[1] Cloud Monitor 2017 von Bitkom Research im Auftrag von KPMG
Bilder: © Sage; vectorplus /shutterstock.com

 


 

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