Der innereuropäische Wettbewerbsdruck für KMUs nimmt zu

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Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) hat einen Status Quo zur Lage des Mittelstandes in Europa publiziert und dabei insbesondere die Situation des deutschen Mittelstandes untersucht.

»Das wichtigste Ergebnis unserer Studie ist, dass der deutsche Mittelstand im europäischen Vergleich zwar stark dasteht, allerdings der innereuropäische Wettbewerbsdruck auch erkennbar zunimmt. Kleine und mittelständische Unternehmen sind gut beraten, sich mehr denn je mit ihren europäischen Nachbarn zu befassen und zu internationalisieren. Auch das Thema Fachkräftemangel und Rekrutierung von Arbeitskräften in europäischen Nachbarstaaten läuft noch nicht rund«, erklärt Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB.

Unternehmenskooperationen notwendig

Die Analyse unterstreicht, dass länderübergreifende Unternehmenskooperationen ausgebaut werden müssen, damit deutsche und andere europäische Unternehmen dem weltweiten Wettbewerb gewachsen sind. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen in diesem Zusammenhang vor besonderen Herausforderungen, da sie bisher auf eine juristische Betreuung häufig verzichten anstatt von Anfang an getroffene Entscheidungen auf eine solide Rechtsgrundlage zu stellen. Dabei sind sie es, die in ganz Europa das Rückgrat der Wirtschaft bilden, denn 98,8 Prozent der europäischen Unternehmen zählen nach der Definition der EU-Kommission zu den KMU. Mit unter 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro beschäftigen sie rund zwei Drittel aller Angestellten in der EU und tragen mit knapp 60 Prozent zur Wertschöpfung bei.

Stärken und Schwächen

Die Stärken der deutschen KMU liegen in ihrer Größe, ihrer Vielfalt, ihrer Innovationskraft und ihrer Erfolgsorientiertheit. Aber die Studie des DMB zeigt auch Schwächen der deutschen KMU auf: Mangel an unternehmerischer Initiative, fehlender Gründergeist, bürokratische Hürden und ein schleppender Breitbandausbau bereiten den KMU in Deutschland Schwierigkeiten.

»Trotz der guten Stellung des deutschen Mittelstandes im europäischen Vergleich haben wir in Deutschland in den genannten Bereichen noch Nachholbedarf und können von unseren europäischen Nachbarn lernen. Der DMB hat diese Herausforderungen erkannt und bietet Unternehmen mit seinem Kompetenzcenter ›Internationalisierung im Mittelstand‹ in Zusammenarbeit mit dem europäischen Kanzleinetzwerk DIRO wertvolle Hintergrundinformationen und ein Netzwerk bestehend aus zertifizierten deutschsprachigen Anwaltskanzleien«, sagt Marc S. Tenbieg.

Der deutsche Mittelstand steht im europäischen Vergleich sehr gut da. Zwischen 2008 und 2014 ist die Anzahl deutscher KMU von etwa 1,87 Millionen auf über 2,2 Millionen gewachsen: EU-weiter Spitzenwert. Im selben Zeitraum ist zudem die Anzahl der Beschäftigten im deutschen Mittelstand um 2,2 Millionen auf 16,85 Millionen gestiegen und die Wertschöpfung mittelständischer Unternehmen hat branchenübergreifend um 16 Prozent zugelegt. Diese Zuwachsraten liegen bis zu 20 Prozent über den durchschnittlichen Wachstumsraten aller europäischen KMU.
[1] Interessierte Leserinnen und Leser erhalten weitere Informationen unter www.mittelstandsbund.de/kompetenzcenter_internationalisierung, die genannte Studie steht unter www.mittelstandsbund.de/ebooks zum Download bereit.

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa bildet der Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft. 99,8 % aller Unternehmen in der Europäischen Union gehören zum Mittelstand, der nach Definition der EU-Kommission Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro umfasst. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) beschäftigen EU-weit zwei Drittel aller Angestellten und tragen knapp 60 Prozent zur Wertschöpfung sowie 34 Prozent zum Export aller Unternehmen bei. Insgesamt beschäftigen die über 22 Millionen mittelständischen Unternehmen knapp 90 Millionen Menschen in der Europäischen Union.

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