Digitalisierung von Unternehmen: Entscheidend ist die Belegschaft, nicht die Technik

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Erfolgskritisch sind vor allem die Mitarbeiter: Unternehmen müssen ihre Angestellten stärker einbinden, damit die digitale Transformation Erfolg hat. Das geht aus den Antworten von 200 CTOs und CIOs hervor, die der Personaldienstleister Robert Half im Rahmen seiner Arbeitsmarktstudie befragt hat. Am unwichtigsten seien hingegen bessere Technik und Tools, so die Befragten.

Stärkere Einbindung der Mitarbeiter

Rund ein Drittel (32 Prozent) der CTOs und CIOs ist der Meinung, eine stärkere Einbindung der Mitarbeiter sei am wichtigsten, damit die Digitalisierung von Unternehmen gelingt. »Setzen die Mitarbeiter ihr digitales Know-how für das Unternehmen ein und sind sie motiviert, neue Methoden und Techniken zu verwenden, digitalisiert sich ein Unternehmen fast aus sich selbst heraus«, sagt Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half.

Transparente Entscheidungsprozesse

Damit die Angestellten zur Digitalisierung ihres Unternehmens entscheidend beitragen, sind außerdem transparente Entscheidungsprozesse wichtig – nach Ansicht der befragten CIOs und CTOs der zweitwichtigste Faktor, um Firmen erfolgreich digital aufzustellen (27 Prozent). Deshalb ist es zentral, wichtige Veränderungen ausführlich zu erläutern und deren Konsequenzen klar an alle Mitarbeiter zu kommunizieren. So können Angestellte Veränderungen leichter nachvollziehen und setzen diese besser um.

 

200 CIOs und CTOs wurden gefragt: Wenn Sie darüber nachdenken, wie die digitale Transformation Ihre Unternehmenskultur beeinflusst – was ist nötig, um ihre erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen?

  1. Stärkere Einbindung der Mitarbeiter (32 %)
  2. Transparentere Entscheidungsprozesse (27 %)
  3. Verstärkte Kommunikation des Senior-Managements über die Auswirkungen digitaler Transformation (13 %)
  4. Änderung der Führungskultur (12 %)
  5. Bessere technische Geräte und Tools (12 %)

Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 200 CIOs und CTOs in Deutschland

 

Die Studie zeigt außerdem: Es ist zentral, die gesamte Belegschaft bei der Umgestaltung des Unternehmens einzubinden. Die IT-Abteilung allein kann diese Aufgabe nicht bewältigen, denn IT-Spezialisten sind immer größerem Druck ausgesetzt: Wachsende Arbeitsbelastung (31 %) und fachliche Weiterentwicklung (30 %) sind nach Ansicht der CTOs und CIOs die größten Herausforderungen der vergangenen fünf Jahre für IT-Spezialisten in Deutschland. »Die digitale Transformation setzt IT-Abteilungen doppeltem Druck aus: Ohnehin steigt das Arbeitspensum, weil immer mehr Prozesse die Unterstützung der IT-Abteilung benötigen. Zudem erfordert der Wettbewerb, immer weitere Prozesse zu digitalisieren und auch das ist maßgeblich Aufgabe der IT-Teams«, sagt Christian Umbs.

Digitaler Nachholbedarf vor allem in kleineren Firmen

Am deutlichsten diagnostizieren Befragte aus Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern den Aufgaben- und Weiterbildungsdruck. Auch auf die Frage, wie gut ihre IT-Abteilungen auf die Digitalisierung vorbereitet sind, antworten CIOs und CTOs kleinerer Unternehmen skeptischer als der Durchschnitt. Verbesserungspotenzial erkennen aber alle Befragten unabhängig von der Unternehmensgröße. »Gerade kleinere Firmen können bei Personalbedarf in der IT-Abteilung nicht umgehend Stellen schaffen. Um die dringendsten Baustellen zu bekämpfen, können zum Beispiel Spezialisten helfen, die auf Zeit ins Unternehmen geholt werden«, so Christian Umbs.

[1] Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in zwölf Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im April 2016 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 200 CIOs und CTOs in Deutschland durchgeführt.


 

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