E-Commerce-Markt in Deutschland

Der Gesamtumsatz der Top-1.000-Onlineshops in Deutschland liegt bei 35,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von etwa 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Berücksichtigt wurde in der 8. Auflage der Studie »E-Commerce-Markt Deutschland 2016« von Statista nur das B2C-Geschäft mit physischen Gütern ohne Marktplätze [1]. In den letzten acht Jahren ergibt sich damit eine Verdopplung des E-Commerce-Umsatzes.

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Wieder einmal ist die Marktkonzentration weiter gestiegen. Die zehn umsatzstärksten Händler erwirtschaften zusammen allein 14,3 Mrd. Euro, was 40,4 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Die Top 100 erzielen 24,4 Mrd. Euro, das sind 68,8 Prozent der gesamten Top-1.000-Onlineshops. Der deutsche E-Commerce-Markt entspricht in seiner Umsatzverteilung also dem Long-Tail-Modell: Während die Umsatzabstände auf den vordersten Plätzen immer größer werden, liegen die Onlineshops auf den hinteren Rängen des Rankings sehr nah beieinander.

An Dynamik mangelt es dem Markt trotzdem nicht, auch wenn sie geringer ausgeprägt ist als noch im Vorjahr. Die Shops mit dem größten relativen Wachstum befinden sich vor allem in der zweiten Reihe. So konnten sich mehrere stark wachsende Onlineshops auf die Plätze 50 bis 100 schieben. Erstmals sind in den Top 100 auch Lebensmittel-Onlineshops vertreten. Insgesamt haben es 133 neue Anbieter ins Ranking geschafft, fast ausschließlich aber auf den hinteren 500 Plätzen.

Mit 15,0 Mrd. Euro Umsatz und 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes machen die Generalisten den größten Umsatzanteil aus. 6,2 Mrd. Euro und 17,3 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen auf die Fashion-Anbieter, Onlineshops aus dem Bereich »Computer, Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Zubehör« erreichen 10,6 Prozent. Shops aus allen anderen Hauptproduktsegmenten kommen nur auf geringe einstellige Umsatzanteile.

Die Analyse der Mehrkanal-Aktivitäten hat eine Klassifizierung von 464 Onlineshops als Multichannel-Händler ergeben. 169 weitere Anbieter betreiben Cross- oder Omnichannel-Commerce. Etwas mehr als ein Drittel der Onlineshops konzentriert sich auf den reinen Onlinehandel inkl. mobiler Umsetzung des Shops. Mobile Websites oder Apps sind in diesem Jahr zum Pflichtprogramm geworden – 82 Prozent der Anbieter haben ihren Onlineshop für mobile Endgeräte angepasst. Damit ist Mobile noch vor stationären Ladengeschäften im Inland, die von 57 Prozent der Shops betrieben werden, der am stärksten verbreitete zusätzliche Vertriebskanal.

Beim Payment setzen die Onlineshops weiterhin auf die bewährten Lösungen: Wallets (90,7 %), Kreditkarten (88,4 %) und die klassischen Zahlungsverfahren wie Nachnahme oder Überweisung (83,1 %) bleiben bei den Onlineshops hoch im Kurs. Bei den Versandarten dominiert weiterhin die Deutsche Post DHL: Rund 75 Prozent der Shops setzen auf den deutschen Logistikdienstleister. Die Selbstabholung etabliert sich mit einem Anteil von 21,1 Prozent als zweitmeist angebotene Versandart.

Vertrauen bleibt ein wichtiges Thema: Gütesiegel und Shopbewertungen sorgen für Transparenz bei der Kundschaft und verbreiten sich deshalb immer mehr. Der Anteil der Onlineshops, die Bewertung durch Kunden zulassen, liegt bei 58 Prozent. Das ist allerdings etwas weniger als im Vorjahr (65,4 %).

Bei den von Onlineshops genutzten sozialen Netzwerken wurden in diesem Jahr erstmals Pinterest und Instagram untersucht. Beide sind mit einem Marktanteil um 40 Prozent schon sehr gut verbreitet. Bei den Etablierten zeigen sich dagegen Sättigungserscheinungen und rückläufige Entwicklungen. Facebook nutzen mit 92,3 Prozent zwar noch einmal mehr Shops als im Vorjahr, Twitter (71,2 %), Google+ (67,4 %) und YouTube (67,4 %) werden aber allesamt von weniger Onlineshops als im Vorjahr genutzt.

[1] Die in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute durchgeführte Studie listet die 1.000 größten deutschen Online-Shops für physische Güter (mit B2C-Schwerpunkt) anhand der erwirtschafteten Online-Umsätze im Jahr 2015.
Die Studie ist ideal geeignet zur Akquisition neuer Partner sowie für Wettbewerbs- und Marktanalysen. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
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