Externe Kompetenz – Moderne IT-Dienstleister braucht das Land

Moderne Dienstleister

Zeitgemäße Rechenzentren sind komplex und die Zeiten, in denen einzelne Bereiche wie Storage, Server und Netzwerkinfrastruktur weitgehend getrennt gesehen und administriert werden konnten, sind vorüber. Eine hohe Zuverlässigkeit, ein möglichst geringer Stromverbrauch, die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes sowie eine möglichst hohe Leistung sind essenziell.

Nahezu jedes Unternehmen ist heute mehr oder weniger von der IT abhängig. Ganz gleich ob die Geschäftstätigkeiten unmittelbar an die IT gebunden sind, wie beispielsweise in der industriellen Produktion oder dem Online-Handel, oder ob eine indirekte Abhängigkeit wie bei einem Schreiner oder Bäcker besteht, der die IT eher für administrative Tätigkeiten nutzt.

Eine hohe Abhängigkeit besteht besonders im deutschen Mittelstand. Diese Industriesparte ist innovativ und setzt auf modernste Technologien, um den Vorsprung gegenüber ausländischen Unternehmen zu sichern. Allerdings haben gerade mittelständische Unternehmen ein enges IT-Budget und benötigen eine sehr genaue Planung für den kurz-, mittel- und langfristigen Ausbau des Rechenzentrums samt Peripherie.

Eines ist allen klar: ohne Virtualisierung, Cloud oder spezielle Technologien wie SAP HANA wird die Zukunft nicht zu meistern sein. Damit all dies im Einklang mit den IT-technischen Notwendigkeiten und dem Wirtschaftlichkeitsdenken im Unternehmens steht, leisten hochspezialisierte IT-Dienstleister heute schon einen entscheidenden Beitrag.

Viele interne IT-Abteilungen sind mit den heutigen Spielregeln für moderne Rechenzentren überfordert und wenden sich daher an spezialisierte IT-Dienstleister. Mit dem richtigen Partner lassen sich IT-Personalengpässe, Zeit- und Budgetprobleme ebenso lösen wie die strategische und sinnvolle Aufrüstung der Komponenten. Ein guter IT-Dienstleister wird grundlegende Aspekte mit seinem Kunden detailliert besprechen und eine individuelle, dem Unternehmen angepasste IT-Strategie und technische Planung ausarbeiten. Die Erfahrung aus vielen Jahren zeigt, dass folgende Punkte bei nahezu allen Unternehmen besprochen werden sollten.

Konvergenz. Konvergenz ist heute und in Zukunft eine enorm wichtige Strategie für das Rechenzentrum und benötigt genau die umfassende Erfahrung, wie sie IT-Dienstleister haben. Konvergente Infrastrukturen vereinen Netzwerk, Speicher und Server unter einem integrierten administrativen Dach. So werden nicht nur Platz im Rechenzentrum geschaffen, sondern gleichzeitig auch Ressourcen und Budgets eingespart. Konvergenz richtig angewandt entlastet die IT-Verantwortlichen und bietet ihnen die Möglichkeit, die IT für künftige Anforderungen zu skalieren.

Netzwerktechnologie. Das Netzwerk ist wie beim Mensch der Kreislauf, der ein Funktionieren und Zusammenarbeiten der einzelnen Komponenten überhaupt erst ermöglicht. Neue Ansätze wie Software Defined Networking (SDN) und Network Function Virtualization (NFV) verändern das Gefüge im Rechenzentrum drastisch. Die Entkoppelung von Netzwerkfunktionen wie Routing oder Domain Name Services von der Hardware ermöglicht neue und sehr effiziente Wege für die Administration und Verwaltung. Diese Ansätze basieren nicht auf einfachen Standardprodukten und es bedarf viel Erfahrung, die richtige Strategie mit den entsprechenden IT-Komponenten zu planen. Auch hier sind Dienstleister gefragt.

Virtualisierung. Auch wenn Virtualisierung ein, bereits lange und breit diskutiertes Thema ist, haben Unternehmen oft noch nicht den vollen Nutzen dieser Technologie ausgeschöpft. Eine Vielzahl an Unternehmen nutzt die klassische Server-Virtualisierung, doch von einem komplett virtualisierten Rechenzentrum inklusive Speicher sind noch viele weit entfernt. Dies ist ein Feld, in dem spezialisierte IT-Dienstleister enorm helfen und mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen die IT einen wesentlichen Schritt voranbringen können.

Neue Technologien. Tagtäglich wird von neuen Technologien in der IT berichtet. Viele davon sind jedoch »nur« die Weiterentwicklungen existierender Möglichkeiten. Doch es gibt auch echte »News«: Beispielsweise SAP HANA. SAP HANA ist viel diskutiert und wird durch das Prinzip sowie die Technologie als eine Art Wunderwaffe für Herausforderungen in der IT zurecht gehandelt, denn SAP HANA kann maßgeblich dazu beitragen, diverse und schon lange bekannte IT-Probleme in den Griff zu bekommen, darunter höchste Performance-Belastungen im Cloud Computing oder bei Big Data-Anwendungen.

Doch während die Leistungsfähigkeit von SAP HANA immer wieder gefeiert wird, geraten mindestens so wichtige Komponenten gerne in Vergessenheit. Die Nutzung der innovativen Prozessortechnologien in Verbindung mit speziell dafür entwickelter Software ist nur ein Ende der gesamten Wertschöpfungskette. Solange Dienstleister für SAP HANA nicht nahtlos mit hoch spezialisierten Infrastrukturdienstleistern zusammenarbeiten, wird die beste SAP-HANA-Technologie am Flaschenhals »IT-Infrastruktur« scheitern. Wenn diese beiden Komponenten nicht optimal auf die Geschäftsprozesse und die entsprechenden IT-Applikationen abgestimmt sind, wird das beste System nur mit begrenzter Leistung arbeiten.

Services. Professionelle IT-Services gehören sicherlich zu den wichtigsten Dienstleistungen, die Unternehmen jeder Größe heute und in Zukunft benötigen. Managed Services haben im Gegensatz zu vielen anderen IT-Projekten einen entscheidenden Vorteil: sie lassen sich beliebig skalieren. Durch die Identifizierung und Priorisierung der für Managed Services potenziellen IT-Bereiche lassen sich im ersten Schritt kleinere und sekundäre IT-Bereiche in die Services überführen, danach und mit der entsprechenden Erfahrung können große Projekte realisiert werden. Auch im Vergleich zum klassischen Outsourcing bieten Managed Services Vorteile.

Erstens können relevante IT-Bereiche stufenweise zum Dienstleister ausgelagert werden. Zweitens bleiben interne IT-Mitarbeiter involviert – jedoch zu einem wesentlich geringeren Aufwand. Damit behält das Unternehmen die Kontrolle, was beim klassischen Outsourcing oftmals nicht der Fall ist. Ein klassisches Beispiel für Managed Services ist das Backup. Dieses ungeliebte und dennoch enorm wichtige Thema gestaltet sich zunehmend komplex und ist damit prädestiniert, an einen spezialisierten IT-Dienstleister ausgelagert zu werden. Dieser kümmert sich um die nötige Infrastruktur, die Software und stellt zudem sicher, dass das Backup gemäß der Service Level Agreements (SLA) funktioniert. Wirklich gute Dienstleister gehen noch einen gewaltigen Schritt weiter. Sie bieten nicht nur Backup-Services an, sondern ein komplettes Desaster Recovery samt Strategie, Technologie und individuellen SLAs.

Fazit. IT-Dienstleister werden in Zukunft noch mehr gefordert sein, nicht nur Technologie zu liefern und im Unternehmen zu installieren. Sie sind schon heute enge Vertraute der IT-Abteilungen und unterstützen Unternehmen aufgrund ihrer Spezialisierung und Erfahrung auch im strategischen und konzeptionellen Bereich. Dies fordert Dienstleister heraus: sie müssen sich noch sehr viel stärker als vertrauensvolle und erfahrene Berater beim Kunden einbringen. Die Tage der »Boxenschieber« sind gezählt.


Martin Träger, Sales Director DE bei der MTI Technology GmbH
www.mti.com/de
Titelbild: © istockphoto.com 

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