Eye-Tracking-Studie belegt: Google-Nutzer werden immer mehr zu Experten

Ein Unternehmen zur Erforschung der Benutzerfreundlichkeit von Produkten hat das Nutzerverhalten auf Google mittels einer Eye-Tracking-Studie getestet. Diese hat ergeben, dass sich die Mehrheit der Nutzer bewusst ist, dass die ersten Treffer in der Suchergebnisliste häufig bezahlte Anzeigen sind. Organische Treffer erhalten die meiste Aufmerksamkeit und werden am häufigsten geklickt. Anzeigen am Seitenende finden hingegen kaum Beachtung.

»Den Nutzern ist bewusst, dass die ersten Suchergebnisse Werbung sind – sie überspringen diese Anzeigen ganz bewusst«, erklärt Gesine Quint, Mitgründerin und Geschäftsführerin von usability.de. Von dem ersten Anzeigenplatz springen Nutzer oft direkt zum ersten organischen Suchtreffer. »Für Nutzer sind Anzeigen zumeist nur dann relevant, wenn sie nach einem bestimmten Anbieter suchen oder bereits genau wissen, was sie wollen«, so Quint weiter.

Studie mit 30 Personen und modernster Eye-Tracking-Technologie

Jeweils 15 Frauen und Männer nahmen an der Studie teil. Jeder Teilnehmer bearbeitete Suchanfragen, die sich in drei Kategorien aufteilten: Informationsorientierte, transaktionsorientierte und navigationsorientierte Suche. Die Suchanfragen wurden vorgegeben, um für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen zu schaffen. Der Blickverlauf wurde bis zum ersten Klick gemessen. Dabei wurde ein spezieller Monitor mit eingebauter Eye-Tracking-Hardware verwendet. Der Eye Tracker erkennt die Fixationen des Auges, also die Punkte im Zentrum des Sehbereichs, die der Testteilnehmer gezielt betrachtet und damit bewusst wahrnimmt. Zum Abschluss wurden die Nutzer zu ihrem Vorgehen und zur Wahrnehmung der Anzeigen befragt.

Organische Treffer am beliebtesten

Fast alle Teilnehmer haben die organischen Suchergebnisse am häufigsten betrachtet und geklickt. »Die Mehrheit der Nutzer setzt auf organische Suchergebnisse. Das zeigen die Klickzahlen deutlich«, erklärt Quint. In 70 Prozent der Fälle fiel der erste Klick auf einen organischen Treffer, lediglich zu 14 Prozent wurde eine Anzeige geklickt. »Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Suchmaschinenoptimierung wichtiger ist als je zuvor«, sagt Quint.

Die Ergebnisse der Studie führen das Team von usability.de zu einer klaren Schlussfolgerung: »Anzeigen haben es bei Nutzern schwer. Damit sie überhaupt geklickt werden, müssen sie unmittelbar relevant für die Suchanfrage und im Idealfall an erster Stelle platziert sein«, resümiert Quint. »Eine Tatsache, die Online-Marketing-Experten bei ihrer Arbeit künftig verstärkt beachten sollten.«

Kostenloser Download der Studie mit allen Testergebnissen: https://www.usability.de/studien

 

screeen (c) usabiltiy.de eye tracking google

Obwohl die Anzeigen die organischen Treffer je nach Suchanfrage weit nach unten verdrängen, zeigt die Eye-Tracking-Analyse, dass organische Suchtreffer nicht an Bedeutung verloren haben – im Gegenteil. Bei allen Suchanfragen lag dort die größte Aufmerksamkeit. Bei vielen Teilnehmern ließ sich beobachten, dass der Blick vom Suchfeld direkt zum ersten organischen Treffer sprang und die Anzeigen kaum fixiert wurden.