Fehlende SAP-Spezialisten im Mittelstand sind Treiber der Managed Services

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Die Mittelstandsunternehmen sind vom geringen Angebot an SAP-Spezialisten im Markt besonders betroffen. Nach den Beobachtungen der msg services ag nehmen sie deshalb immer häufiger externe Hosting-Dienste in Anspruch.

Sehr typisch für mittelständische Anwender ist eine Größe von etwa 200-500 Mitarbeitern und eine SAP-Landschaft, die die klassischen Anwendungsmodule umfasst. Dazu gehören die Finanzbuchhaltung, das Controlling und die Personalwirtschaft sowie die Logistik-Applikationen für die Materialwirtschaft und den Vertrieb zur Unterstützung des Kerngeschäfts. Der Betrieb der Systeme liegt üblicherweise in den Händen von wenigen Spezialisten, oft verfügen mittelständische Betriebe nur über zwei oder drei SAP-Administratoren. Diese Ressourcen können in Urlaubs- und Krankheitsfällen jedoch unzureichend sein.

Zudem lassen sich mit dieser Personalstärke nur schwer hohe Service Levels realisieren und kein 24-stündiger Service gewährleisten. Aber auch der regelmäßige Fortbildungsbedarf infolge der schnellen Innovationszyklen von SAP erzeugt temporäre Ressourcen-Engpässe, die sich bei kleineren Teams nur begrenzt kompensieren lassen.

Größere SAP-Teams sind für mittelständische Betriebe keine wirksame Lösung, denn dann werden den Mitarbeitern zur Sicherung einer kontinuierlich vollständigen Auslastung zusätzlich SAP-fremde Aufgaben übertragen. »Der Effekt ist aber, dass die Jobangebote von mittelständischen Betrieben für SAP-fachlich ambitionierte oder karriereorientierte Bewerber deutlich weniger interessant sind als die größerer Unternehmen«, urteilt Dr. Patrick Wunsch, Consultant der msg services.

Als Konsequenz gestalte es sich für sie trotz aufwändiger Bemühungen immer schwieriger, Nachfolger für altersbedingt oder aus anderen Gründen ausscheidende Mitarbeiter zu finden. »Die SAP-Administratoren sind sehr begehrt und können meist zwischen verschiedenen attraktiven Angeboten auswählen.«

Ressourcen-Knappheit wird zum Kernproblem

Indem die mittelständischen Arbeitgeber dabei häufig leer ausgehen und somit den Unterstützungsbedarf intern nicht mehr befriedigend erfüllen können, wird die Ressourcen-Knappheit zum Kernproblem und führt verstärkt zum SAP-Hosting. »Trotzdem ist das Personalthema häufig nur der initiale Impuls, sich mit dem Hosting als Alternative zum internen Betrieb zu beschäftigen«, berichtet Dr. Wunsch aus seiner Beratungserfahrung.

»Nicht weniger entscheidend sind dann bei der Auslagerungsentscheidung weitere Nutzenaspekte wie die hochsichere Infrastruktur in einem professionellen Rechenzentrum oder der Zugriff auf ein breiteres Erfahrungswissen des Providers.« Ebenso komme dann auf der Vorteilsseite die größere Transparenz der wirtschaftlichen Fakten hinzu. »Beim Inhouse-Betrieb der SAP-Systeme besteht im Mittelstand selten ein genaues Wissen zu den tatsächlichen Kosten, während sie bei einem Hosting-Vertrag ganz konkret bezifferbar sind«, verweist der Consultant von auf einen weiteren Vorteil eines Managed Services.

Über die wirtschaftlichen Nutzenaspekte hinaus sei zudem die weitere technologische Entwicklung einfacher weil ohne personelle Restriktionen zu gestalten, wenn beispielsweise SAP HANA beziehungsweise die SAP HANA Cloud Plattform oder SAP Hybris für den elektronischen Handel zum Einsatz kommen sollen. Auch wenn es über den Betrieb der SAP-Systeme hinausgehe und etwa neue Geschäftsprozesse implementiert werden sollen, lasse sich dies mit Unterstützung des Dienstleisters einfacher orchestrieren.


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