Industrie 4.0 schafft Arbeitsplätze für Fachkräfte

■      Durch die Vernetzung in der Fabrik entstehen Stellen für qualifiziertes Personal.

■      Bitkom-Befragung von Industrieunternehmen zur Hannover Messe.

Jobchancen durch Industrie 4.0: In der vernetzten Fabrik von morgen haben qualifizierte Fachkräfte beste Aussichten auf eine Stelle. Das zeigt eine repräsentative Befragung von 559 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern, die der Digitalverband Bitkom im Vorfeld der diesjährigen Hannover Messe beauftragt hat.

Demnach sagen 81 Prozent der Befragten: Durch Industrie 4.0 entstehen neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte. Zugleich verändern sich Anforderungsprofile in der Produktion. So meinen 94 Prozent der Befragten, dass die Arbeit in der vernetzten Fabrik verstärkt interdisziplinäre Kompetenzen erfordert. Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, in deren Verlauf die klassische Produktion mit dem Internet zusammenwächst. Dadurch wandeln sich Arbeitsprozesse und Arbeitsinhalte in der Fabrik fundamental.

grafik bitkom industrie 40 arbeitsplätze

Disziplinen vermissen sich

»IT-Spezialisten für Industrie 4.0 haben beste Chancen am Arbeitsmarkt. Machine-to-Machine Software-Entwickler, Data Scientists, IT-Sicherheitsexperten, Human-Machine Interaction Designer oder Plattform- und Ökosystem-Experten werden künftig in jeder Fabrik gefragt sein«, sagt Frank Riemensperger, Bitkom-Präsidiumsmitglied.

»Je weiter die Vernetzung voranschreitet, desto mehr verwischen auch die Grenzen zwischen den Disziplinen Informatik und Maschinenbau. Neue Berufsbilder entstehen, um die komplexe Vernetzung und neuen Plattformen zu beherrschen. Darauf muss auch die Politik reagieren, etwa durch die Einrichtung von neuen hybriden Studiengängen und digitalen Lernwerkstätten in den Fabriken.«

Widersprüchliche Sichtweisen bei geringer qualifizierten Mitarbeitern

Wie sich Industrie 4.0 für die Gruppe der geringer qualifizierten Mitarbeiter auswirkt, darüber gehen die Meinungen bei den Befragten auseinander: Jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) geht davon aus, dass durch Industrie 4.0 Arbeitsplätze für gering qualifizierte Beschäftigte wegfallen. 42 Prozent sagen dagegen: Komplexe Aufgaben können dank Industrie 4.0 künftig auch von eher gering qualifiziertem Personal übernommen werden. »IT-basierte Assistenzsysteme wie Datenbrillen können zum Beispiel Schritt für Schritt durch die Reparatur oder Wartung einer Anlage führen. So können auch weniger erfahrene Mitarbeiter sehr anspruchsvolle Tätigkeiten übernehmen«, so Riemensperger.

Der Bitkom ist mit 15 Ausstellern, darunter erstmals auch Start-ups, in der Bitkom Innovation Area in Halle 7, Stand D28 vertreten. Beim begleitenden Bitkom Innovation Forum präsentieren sich 45 Experten bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Weitere Infos zu den Bitkom-Aktivitäten auf der Hannover Messe gibt es hier: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Bitkom-auf-der-Hannover-Messe.html

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 559 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern befragt. Die Fragestellung lautete: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Die Prozentangaben beziehen sich auf die Antworten für »stimme voll und ganz zu« und »stimme eher zu«.

 

Bitkom auf der Hannover Messe

  • Weltweit größte Industriemesse startet in zwei Wochen
  • Bitkom bringt Start-ups auf die Industriemesse
  • 40 Vorträge und Podiumsdiskussionen beim Bitkom Innovation Forum

Berlin, 12. April 2016 – Maschinenbau trifft auf 3D-Druck, Ingenieure tauschen sich mit Software-Entwicklern aus, etablierte Unternehmen schließen Allianzen mit jungen Start-ups. Unter dem Motto „Integrated Industry – Discover Solutions“ startet in weniger als zwei Wochen die Hannover Messe (25. April bis 29. April), der weltweit wichtigste Branchentreff für Industrie 4.0. Der Digitalverband Bitkom hat seinen Auftritt in Hannover nochmals vergrößert und bringt erstmals Start-ups auf die Messe. Auf dem Bitkom-Stand zeigen sie Lösungen für die vernetzte Produktion. In der Bitkom Innovation Area (Halle 7, Stand D28) mit begleitendem Forum präsentieren sich mehr als 45 Experten an allen fünf Messetagen bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Zudem stellt der Bitkom zwei Studien zu Industrie 4.0 vor, unter anderem zur Nutzung von Industrie 4.0, zur Arbeit in der vernetzten Fabrik sowie zu IT-Sicherheit und Wirtschaftsschutz in der vernetzten Produktion. „In der Industrie 4.0 wachsen ITK, Internet und die klassische Fertigungsindustrie zusammen. Daraus entsteht eine neue, effizientere und intelligentere Fabrik “, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Hannover Messe ist der Ort, an dem diese innovative Fabrik anfassbar und erlebbar wird. Deshalb gehört die Industriemesse zu den absoluten Pflichtterminen für viele große Unternehmen wie auch für innovative Start-ups aus der Digitalbranche.“

Hier eine Übersicht der Bitkom-Aktivitäten auf der Hannover Messe:

Bitkom Innovation Area in der „Digital Factory“ (Halle 7, Stand D28)
Der Bitkom präsentiert sich bei der Hannover Messe mit seinem Gemeinschaftsstand auf 500 Quadratmetern, einer fast doppelt so großen Ausstellungsfläche wie bisher. 15 Unternehmen aus der Digitalwirtschaft – vom Global Player bis zum Start-up – zeigen in der Bitkom Innovation Area ihre Lösungen für die smarte Fabrik der Zukunft. Mit dabei sind unter anderem: Atos, Capgemini, Cisco, Hitachi Data Systems sowie die Scheer GmbH. Weitere Infos zu den Ausstellern gibt es hier: www.hannovermesse.de/aussteller/bitkom/Q718855

Startschuss für das Get Started IoT Network am 25. April
Mit Cybus, Kinexon und Relayr stellen erstmals auch Start-ups in der Bitkom Innovation Area aus. Start-ups liefern wichtige Impulse für die Fabrik von morgen, indem sie zum Beispiel Schnittstellen für die Kommunikation von Maschinen und Anlagen entwickeln. Etablierte Unternehmen können von diesen Ideen enorm profitieren. Voraussetzung hierfür ist ein intensiver Austausch auf Augenhöhe. Um den Brückenschlag zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen zu fördern, startet der Bitkom am 25. April auf der Hannover Messe das Get Started IoT Network. Angesprochen sind insbesondere junge, innovative Unternehmen, die in den Bereichen Industrie 4.0, Smart Solutions, Cloud Computing, Big Data, oder auch Information Security aktiv sind. Weitere Infos zum Get Started IoT Network: https://getstarted.de/kick-off-get-started-iot-network/

37 Vorträge, 5 Podiumsdiskussionen, 45 Experten – das Bitkom Innovation Forum (Halle 7, Stand D28)
Wie entwickelt man erfolgreich Business Modelle für Industrie 4.0? Welche Rolle spielen Robotik, künstliche Intelligenz und 3D-Druck für die Fertigung? Und wie sicher sind die Daten in der vernetzten Fabrik? Um diese und weitere Themen geht es beim Bitkom Innovation Forum. An fünf Tagen erklären und diskutieren 45 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, wie die digitale Transformation in der Industrie gelingen kann. Zu den Rednern zählen unter anderem Oliver Tuszik, Vorsitzender der Geschäftsführung Cisco Systems, Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture DACH, und Winfried Holz, CEO von Atos Deutschland. Das vollständige Programm ist hier abrufbar: www.hannovermesse.de/veranstaltung/bitkom-innovation-forum/FOR/69045#2016-04-25

Pressekonferenzen anlässlich der Hannover Messe
Der Bitkom präsentiert zwei Studien zum Thema Industrie 4.0 anlässlich der Hannover Messe. In einer telefonischen Pressekonferenz am 21. April, 9.30 Uhr, geht es um den Status Quo bei der Digitalisierung deutscher Fabriken und um das Thema Arbeit in der vernetzten Fabrik. Vorgestellt werden die Studienergebnisse von Frank Riemensperger, Bitkom-Präsidiumsmitglied. Am 25. April, 11.30 Uhr, präsentiert der Bitkom außerdem bei einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe eine Studie zu IT-Sicherheit und Wirtschaftsschutz in der Industrie 4.0. Gesprächspartner ist Bitkom-Präsidiumsmitglied Winfried Holz. Anmeldung bei: j.kosik@bitkom.org