Intelligente Städte und das Internet der Dinge: Planen für die Zukunft

Rund 75 Prozent der Einwohner Deutschland leben heute bereits in Städten und diese Tendenz steigt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit [1]. Die immer dichter besiedelten Ballungsräume – und ihre Bewohner – haben mit Folgen, wie hoher Verkehrsbelastung oder verschlechterter Luftqualität, zu kämpfen.

Smart Cities und das Internet der Dinge (IoT) sollen eine neue Ära der Stadtplanung und des städtischen Lebens einleiten. Durch den intelligenten Einsatz von Technologie verspricht man sich eine höhere Sicherheit, einen geringeren Verschmutzungsgrad, eine effizientere Energienutzung und letztendlich eine bessere Lebensqualität.

Es stellt sich jedoch die Frage: Sind wir wirklich bereit für intelligente Städte und IoT? Bevor wir die Vorteile genießen können, müssen Städteplaner und Entscheidungsträger auf der politischen Ebene ganzheitliche Konzepte für solche Smart Cities entwickeln. Andrew Till, VP Technology, Partnerships & New Solutions bei HARMAN Connected Services, zeigt fünf wichtige Kriterien auf, die es dabei zu berücksichtigen gilt.

 

Die Modernisierung unserer Infrastruktur

Das Einbeziehen neuer IoT-Geräten ist lediglich der erste Schritt zur Verwirklichung einer intelligenten Stadt. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg zukünftiger Stadtmodelle, ist die Modernisierung  bereits bestehender Infrastrukturen. Heute verbringen Autofahrer in Innenstädten rund ein Drittel ihrer Zeit damit nach Parkplätzen zu suchen. Durch den Einsatz von Online Services und IoT-Technologie gibt es bereits Lösungsansätze, um freie Parkmöglichkeiten zu ermitteln. In Zukunft könnten uns (teil)autonome  Autos einfach vor dem Kinoeingang absetzen, sich dann auf einem freien Parkplatz in der Nähe parken und eine Bestätigung an unser Smartphone schicken. Das ist nur ein Beispiel für Lösungen, die unser Leben in Zukunft vereinfachen,  Zeit sparen und dabei sogar die Umweltbelastung senken könnten. Dazu sind jedoch wesentliche Änderungen an unserer Infrastruktur nötig.

 

Das Timing – heute bereits für morgen planen

Nicht nur die Kosten, sondern auch der Zeitaufwand ist ein wichtiges Kriterium, dass es bei der Modernisierung der städtischen Infrastruktur zu beachten gilt. Wenn wir also planen, in einigen Jahren umfassende Konzepte für Smart Cities umzusetzen, dann müssen entscheidende  Schritte bereits heute eingeleitet werden. Planungskonzepte, die vor wenigen Jahren gemacht wurden, sind noch nicht davon ausgegangen, dass Technologie unsere Gebäude, Fahrzeuge und Städte bereits innerhalb der nächsten Generation so viel intelligenter machen kann. Planungskonzepte müssen daher nicht nur aktualisiert, sondern in Zukunft auch vorausschauender und flexibler gestaltet werden, um bereits heute absehbare Entwicklungen zu berücksichtigen und Maßnahmen entsprechend anpassen zu können.

 

Die Abschätzung künftiger Entwicklungen

Städteplaner stehen bereits heute vor der großen Herausforderung, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Bereits zu Beginn des Internet-Zeitalters waren Vorhersagen künftiger Tendenzen entscheidend für den Erfolg. Organisationen, die Trends erkannten, sich auf neue Technologien einließen und entsprechende Angebote umsetzen konnten, gehören heute zu den weltweit erfolgreichsten Unternehmen. Google, Facebook oder Amazon sind nur einige Beispiele die zeigen: Um Erfolge zu verzeichnen, muss man nicht der Schnellste sein, darf die Trends aber auch nicht verpassen. Das gilt für die Umsetzung von intelligenten Städten, Gebäuden und Infrastruktur genauso. Wer technologische Trends im Auge behält, der kann zudem abschätzen, wie sich diese auf die Arbeitsweise von Unternehmen, die Funktion von Verkehrsmitteln, Maschinen oder Gebäuden und die Gewohnheiten von Menschen auswirken könnten. All dies sind wichtige Faktoren für die Stadt der Zukunft.

 

Faktor Mensch

Bei aller Begeisterung über neue Technologien und neuen Strukturkonzepte sollte auch die Sicht der Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden. Die Resonanz auf Smart-City-Konzepte und IoT-Lösungen war bisher überwiegend positiv – jedoch gibt es in einigen Bereichen auch eine gehörige Portion Misstrauen in Bezug auf die Funktion und Sicherheit. Es gilt also nicht nur die nötige Reife der Lösungen abzuwarten, um störungsfeie Funktion und die nötigen Sicherheitsaspekte gewährleisten zu können, sondern diese auch an die breite Masse zu kommunizieren, denn sonst werden die Angebote nicht angenommen.

 

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Eine weitere wichtige Voraussetzung, um die Planung von Smart-City-Konzepten zu ermöglichen und die Sicherheit von intelligenten Lösungen zu gewährleisten, sind entsprechende gesetzliche Richtlinien und Vorgaben. Nur so kann der Übergang zu einer immer stärker vernetzten Welt und das Einbeziehen intelligenter technischer Hilfsmittel, die das Leben in Städten angenehmer sowie sicherer machen und zudem neue Geschäftsfelder eröffnen soll, erfolgreich umgesetzt werden.

 

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152879/umfrage/in-staedten-lebende-bevoelkerung-in-deutschland-und-weltweit/

 


 

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