IT-Infrastruktur heute und morgen – Das Rechenzentrum und die Cloud

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Wie können Unternehmen ihre IT heute betreiben? Die Bandbreite an Möglichkeiten reicht hier von eigenen Rechenzentren über das Outsourcing-Modell bis hin zur kompletten Verlagerung von Infrastruktur in die Cloud. Besonders Cloud Service Provider werben mit verlockenden Angeboten: agil, flexibel und kostengünstig könnten Unternehmen ihren IT-Infrastruktur-Bedarf aus der Cloud decken. Allerdings bestehen gerade bei deutschen Unternehmen noch Bedenken bei Datenschutz, Datensicherheit, Performance und Zuverlässigkeit und viele Kunden zögern bei der Verlagerung von IT-Infrastruktur in die Wolke.

Nach Befragung von 500 IT-Anwenderunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern quer durch verschiedene Branchen in Deutschland haben die Marktforscher von Research in Action im Januar 2016 Interessantes herausgefunden: Das eigenbetriebene Rechenzentrum ist zur Zeit der klare Favorit, denn 43,6 Prozent der Befragten betreiben aktuell eines oder mehrere Rechenzentren selbst. Dahinter liegt das Outsourcing-Modell mit 33,8 Prozent. Diese Unternehmen vertrauen im Rahmen einer kompletten Vergabe der Infrastruktur einem Managed Service Provider. Weit abgeschlagen finden sich mit 9,4 Prozent die Colocation-Lösung (gemietetes Rechenzentrum, aber eigene IT-Infrastruktur), sowie die Hybride (7,6 Prozent) und öffentliche Cloud-Lösung (3,8 Prozent).

Hinsichtlich der Pläne der befragten Unternehmen für die nächsten drei bis fünf Jahre stellt die Umfrage interessante Veränderungen fest: Sowohl die Hybrid Cloud als auch das Colocation-Modell werden erhebliche Wachstumsraten verzeichnen können. Dagegen haben nur noch weniger als die Hälfte der heutigen Nutzer vor, eigene Rechenzentren zu betreiben (20,4 Prozent) und auch das komplette Outsourcing an einen Service Provider verliert bei 24,8 Prozent deutlich an Beliebtheit. Insbesondere die Hybrid Cloud (22,8 Prozent) und das Colocation-Modell (18,6 Prozent) profitieren von Popularitätszuwächsen und steigern ihren Marktanteil um ein Vielfaches. Ähnlich gut entwickeln sich auch Infrastrukturangebote aus der Public Cloud: Bis 2020 verdreifacht sich diese Zahl zwar nahezu auf 10,8 Prozent, doch bleibt es so das Schlusslicht unter den favorisierten IT-Modellen.

Potenzial für Hybrid Cloud und Colocation. Betrachtet man die Kategorien genauer, fällt ins Auge, dass scheinbare Grenzen zwischen den Modellen auf den zweiten Blick durchaus verschwimmen. Dabei bietet besonders das Konzept der hybriden Cloud als Mischung aus eigener Server-Infrastruktur und Cloud-Anbindung viel Raum. Unternehmen unterscheiden hier anhand jeweiliger Bedürfnisse und Rahmenbedingungen, ob der Eigenanteil an der Infrastruktur komplett selber betrieben wird, in einem Colocation-Rechenzentrum oder auch bei einem Managed Service Provider steht. Prognostizierte Wachstumsraten von Hybrid Cloud und Colocation entwickeln sich wenig überraschend sehr parallel, profitieren die Rechenzentrumsbetreiber doch vom allgemeinen Cloud-Boom. Für Anwenderunternehmen bietet ein Colocation Rechenzentrum über das reine Hosting der Server hinaus viele Vorteile, wenn kritische zukunftstaugliche Kriterien erfüllt werden. In diesem Zusammenhang sollten im Weiteren vor allem mit »Connectivity« und »Cloud-Connectivity« wichtige Kriterien näher betrachtet werden.

Welcher Rechenzentrumsbetreiber ist der Richtige? Bei der Auswahl eines externen Rechenzentrums gibt es grundsätzlich viele Anforderungen, die beachtet werden sollten. Oft stehen übergeordnet Infrastruktur-Qualitätskriterien wie die redundante Klimatisierung und Stromversorgung, das Erfüllen bestimmter Normen und Standards wie ISO 27001 oder 9001, die Energieeffizienz (gemessen am Power-Usage-Effectiveness-Wert) und auch die angebotenen SLAs. Im Hinblick auf die Redundanz der Infrastruktur liegt die Klassifizierung des Uptime-Instituts vor, die besagt, dass Betreiber sich beim Design ihrer Infrastruktur an der Klassifizierung Tier III orientieren. So wird auch bei Störungen der Weiterbetrieb ebenso wie die zeitnahe Wiederherstellung von gestörten Komponenten gewährleistet.

Bei Unternehmen, die Wert auf kurze Wege zum Rechenzentrum und damit zu ihrer Infrastruktur legen, kommt traditionell der Wahl des Standorts eine hohe Bedeutung zu. Für Unternehmen mit weltweiter Geschäftstätigkeit sind die räumliche Nähe zu einem der großen Austauschknoten und schnelle internationale Anbindungen große Pluspunkte. Ganz anders wird die Standortfrage bewertet, wenn ein Interessent sich für eine Hybrid-Cloud-Lösung entscheidet. Galt Mitte der 2000er Jahre zu Beginn des Cloud-Zeitalters noch vielerorts die Annahme, dass die Cloud eine Wolke sei und der Standort des betreffenden Rechenzentrums eine untergeordnete Rolle spiele, haben die großen internationalen Public-Cloud-Anbieter eine Expansion in die Fläche vorgenommen. Die Bedenken der internationalen Kundschaft im Hinblick auf Datenschutz und Performance wurden von den Anbietern gehört. Mittlerweile wurde die vorher eher auf Kontinente bezogene Ausbreitung auch innerhalb Europas auf einzelne Länder konzentriert.

Die heutige Lage hat sich auch durch die Tatsache, dass die großen internationalen Cloud Provider wie AWS, IBM Softlayer und Microsoft die Cloud aus Deutschland ins Portfolio übernommen haben, deutlich verändert. Zwei Kriterien sind heute besonders wichtig für die Standortwahl: Connectivity und Cloud Connectivity. Connectivity meint die Direktanbindung an internationale Daten-Hubs, die als Verkehrsknotenpunkte des Internets die schnellsten Möglichkeiten zum Datenaustausch mit anderen Marktteilnehmern bieten. Unter Cloud Connectivity versteht man den Zugang, beziehungswiese die direkte Anbindung an die Cloud der Wahl und entsprechende Sicherheits- und Performancevorteile für bestimmte geschäftskritische Workloads.

Aus eben solchen Gründen entscheiden sich Anwenderunternehmen wie die moovel Group GmbH, für die internationale Konnektivität, Sicherheit und Hochverfügbarkeit Voraussetzungen für innovative Lösungen sind, für einen Standort in Deutschland (siehe Infokasten).

Die wichtigsten Ergebnisse der RIA-Studie. (Quelle: Interxion)

Die wichtigsten Ergebnisse der RIA-Studie. (Quelle: Interxion)

Private Expressverbindung in die Wunschcloud. Das Kriterium der Cloud Connectivity setzen viele Cloud Provider bereits mit kreativen Angeboten um: In Zusammenarbeit mit verschiedenen Rechenzentrumsbetreibern und Carriern bieten sie Direktverbindungen mit garantierter Bandbreite und garantiertem Datendurchsatz an. Insbesondere wenn die Direktverbindung bei einem Colocation-Betreiber innerhalb des gleichen Rechenzentrums als direkte physische Verbindung (Cross Connect / Cloud Connect) realisiert wird, können hohe Kosten- und Latenzgewinne erzielt werden. Letztere sind besonders bei Anwendungen wie Realtime Business Intelligence oder Big-Data-Analysen, erfolgskritisch. Bei diesen Anwendungen spielt die Performance eine kritische Rolle. Natürlich sind auch für diese Angebote Sicherheitsaspekte maßgebend, denn ein Cloud-Zugriff über das öffentliche Internet bietet wesentlich mehr Angriffspotenzial gegenüber einer privaten Direktverbindung.

Man kann zusammenfassend sagen, dass Cloud Connectivity heute als Auswahlkriterium für IT-Anwenderunternehmen bei der Wahl eines geeigneten Rechenzentrumbetreibers eine gewichtige Rolle spielt. Natürlich muss für eine zukunftsfähige Lösung nicht nur das Vorhandensein von Cloud Connectivity berücksichtigt werden, sondern auch die Auswahl aus unterschiedlichen Cloud-Modellen und Cloud Providern gewährleistet sein. Damit ein Vendor-Lock-in vermieden werden kann, sollte der Kunde je nach Bedarf zwischen verschiedenen Cloud Providern wechseln und auch mehrere Clouds parallel einsetzen können.

 

Flexibler Zugang zu vielen Clouds für moovel 

Mobilität vereinfachen: So lautet das Ziel der moovel Group GmbH. Mit Diensten wie car2go, car2go black, moovel, mytaxi und RideScout bietet sie innovative Lösungen an, damit sich Nutzer auf intelligente Weise fortbewegen können. Die technologische Voraussetzung für dieses Angebot ist Konnektivität, Sicherheit und Hochverfügbarkeit. Deshalb hat moovel sich für einen Infrastrukturanbieter entschieden, der eine hochperformante und reibungslose Verbindung in die wichtigsten Weltregionen bereitstellen kann.

Der Rechenzentrums-Betreiber Interxion erfüllte diese Bedingungen: Das Unternehmen sitzt in Frankfurt und ermöglicht Cloud- und Carrier-neutralen Zugang zu mehr als 600 Connectivity-Anbietern, ISPs und dem weltweit größten Internetaustauschknoten DE-CIX. moovel betreibt bei Interxion das zentrale Data Warehouse. Dieses steuert über Business-Intelligence-Lösungen sowohl das operative, als auch das strategische Geschäft mit Fahrzeugen und Apps, die bei verschiedenen Cloud-Anbietern gehostet werden. Gemeinsam mit Interxion kann moovel die eigene Infrastruktur wesentlich schneller an neue Anforderungen anpassen und profitiert von einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit sowie effizienteren Prozessen. Ein mehrstufiges Sicherheitskonzept mit höchsten Standards und neuesten Zertifizierungen sorgt außerdem für optimalen Schutz der Daten der moovel GmbH im Rechenzentrum von Interxion.

 


autorin_mareike_jacobshagenMareike Jacobshagen,
Marketing Manager,
Interxion Deutschland GmbH

 

 

Titelbild: © Scott Bedford/shutterstock.com 

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