IT-Organisation: Häufige Unzufriedenheit mit Security und Disaster Management

Mit der Fachbereichsstudie IT-Organisation in der Fertigung setzt das Analystenhaus techconsult die Reihe der Fachbereichsstudien zum Business Performance Index Mittelstand D/A/CH fort. Ziel dieser Berichte ist, Fachbereichsverantwortlichen in komprimierter Form die aktuell im Zusammenhang mit den Fachbereichsprozessen stehenden Umsetzungsdefizite und dringendsten Handlungsfelder in ihrer Branche aufzuzeigen.

Sehr deutlich wird, wo die Fertigungsunternehmen in der IT-Organisation ihre Probleme haben. Dabei können zum einen Umsetzungsdefizite festgestellt werden, das heißt, dass die bisherige Umsetzung noch nicht das als wünschenswert erachtete Niveau erreicht hat, zum anderen wird auch sichtbar, bei welchen Teilprozessen am häufigsten Unzufriedenheit mit der Umsetzung besteht.

Maschinen- und Anlagenbauer legen zu

Gegenüber dem Vorjahr ging der BPI-Wert der IT-Organisation um 2,1 Punkte (-3,3 Prozent) auf nun 61,8 BPI-Punkte zurück. Die Unternehmen der diskreten Fertigung verloren dabei 2,0 BPI-Punkte, während die Unternehmen der Prozessfertigung 2,7 BPI-Punkte verloren. Die stärksten Rückgänge in der diskreten Fertigung sind bei den Subbranchen Metallerzeugung und -verarbeitung (-6,6 Punkte) sowie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-4,9 Punkte) zu erkennen. Positiv mit einem deutlichen Plus von 5,1 Punkten konnten sich die IT-Organisation der Maschinen- und Anlagenbauer entwickeln, die als einzige Subbranche der diskreten Fertigung einen Performancegewinn erzielen konnte. Auf Seiten der Prozessfertigung sind es erneut die Nahrungsmittelhersteller, welche einen sehr deutlichen Rückgang (-8,3 Punkte) verbuchen müssen. Als einzige Branche der Prozessfertigung konnten die Kosmetikhersteller eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr erzielen (+2,0 Punkte).

Mängel beim Security und Disaster Management

Knapp 60% der Unternehmen geben an, mit der Umsetzung ihres Security und Disaster Management nicht zufrieden zu sein. Insbesondere die diskreten Fertiger sind hier mit der Umsetzung besonders unzufrieden. Auch der BPI-Wert ist im unteren Bereich des Spektrums angesiedelt, was zeigt, dass die Unternehmen trotz der hohen Aufmerksamkeit, die das Thema Security aktuell erhält, noch nicht über adäquate Lösungen verfügen, um ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Ohne angemessenes Security und Disaster Management setzen sich Unternehmen zum Beispiel einem erhöhten Risiko durch unbefugten Zugriff auf Unternehmensdaten aus und verfügen mitunter nicht über geeignete Maßnahmen und definierte Prozesse, die im Ernstfall greifen. Dadurch wird eine Schadensbegrenzung erschwert und somit die Existenz des Unternehmens gefährdet.

Prozessfertigung mit Problemen bei der IT-Infrastruktur

Drei Viertel der Unternehmen der Prozessfertigung geben an, mit der Umsetzung der Infrastrukturverwaltung und -planung nicht zufrieden zu sein. Die Unternehmen laufen damit Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, wenn sie keinen angemessenen Überblick über die existierende Infrastruktur und die benötigten Verbesserungen und Erneuerungen der Infrastruktur haben – beispielsweise auch in Hinblick auf IT-Innovationen im Kontext von Industrie 4.0. Nur mit einer optimalen Infrastrukturverwaltung und -planung sind die Unternehmen in der Lage, Ressourcen für zukunftssichernde Anschaffungen zu binden und Altsysteme durch neue Technologien zu ersetzen und einem Investitions- und Innovationsstau vorzubeugen.

Welche Teilprozesse des Bereichs IT-Organisation in den Subbranchen der Fertigung besonders gut oder schlecht laufen, analysiert die nun vorliegende Fachbereichsstudie, die ab sofort auf der Projektseite www.business-performance-index.de zum Download bereit steht. Zudem bietet das ebenfalls dort verfügbare Benchmark zum Business Performance Index jedem Fachbereichsentscheider die Möglichkeit, seinen Bereich mit vergleichbar aufgestellten Fertigungsunternehmen zu vergleichen.

An der repräsentativen Studie BPI Mittelstand Fertigung 2015 beteiligten sich über 350 mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden in erster Linie Geschäftsführer und Fachbereichsleiter. Der BPI wird unterstützt von marcom source, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, cormeta, dem FIR an der RWTH Aachen, Microsoft und Swisscom, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie weiteren Partnern aus der ITK-Branche. Henrik Groß

grafik techconsult fertigung diskret prozesse

Abbildung: Die größten Umsetzungsprobleme in den Subbranchen