IT-Spezialisten bleiben am häufigsten wegen Kollegen

Bereitschaft den Job zu wechseln 2016 leicht gesunken; viele Freelancer kurzfristig verfügbar, aber weniger mobil als Angestellte.

Für Technologie-Spezialisten ist das Team mit Abstand der wichtigste Grund, bei einem Arbeit- oder Auftraggeber zu bleiben. Das ergab der aktuelle Job Market Report von Dice [1]. Befragt wurden 323 Technologie-Spezialisten aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl bei Angestellten als auch bei Freelancern die Bereitschaft den Job oder das Projekt zu wechseln im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Wenn eine Veränderung ansteht, ist es am wichtigsten, herausfordernde und interessante Aufgaben und ein gutes Gehalt zu bekommen. Für mehr Geld würden viele auch umziehen, allen voran Angestellte.

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Das Team zählt, sowohl bei Angestellten als auch bei Freelancern

Nicht die Höhe der Bezahlung, sondern das Team ist der wichtigste Faktor, beim derzeitigen Arbeit- und Auftraggeber zu bleiben. Das gilt nicht nur für 43 Prozent der Angestellten, sondern überraschenderweise auch für 39 Prozent der freien Berater. Bei der Entscheidung zu wechseln spielt bei letzteren die Bezahlung allerdings eine größere Rolle als bei Angestellten, darüber hinaus würden sie auch häufiger abspringen, wenn sich die Geschäfte des Auftraggebers negativ entwickeln. Angestellte achten demgegenüber mehr darauf, wie viel in die IT-Abteilung investiert wird.

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Wechselbereitschaft leicht zurückgegangen, aber viele Freelancer kurzfristig verfügbar

Sowohl weniger Angestellte als auch weniger freie Berater wollen innerhalb der nächsten 6 Monate den Job wechseln: Während im vergangenen Jahr noch 36 Prozent der Angestellten und 74 Prozent der Freelancer einen Positionswechsel innerhalb eines halben Jahres planten, sind es in diesem Jahr 33 Prozent der Angestellten und 64 Prozent der freien Berater. Die Anzahl der Freelancer, die sofort etwas Neues sucht, ist allerdings sprunghaft von 18 auf 38 Prozent gestiegen. Das kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise das Auslaufen mehrjähriger Projekte, vermehrte Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Auftrag oder es kann auch der Tatsache geschuldet sein, dass sich jetzt viele Freelancer erst dann um ein neues Projekt bemühen, wenn das alte kurz vor dem Abschluss steht. Für Auftraggeber signalisiert der Anstieg, dass sie im Moment gute Chancen haben, Freelancer zu verpflichten, wenn sie attraktive Konditionen bieten.

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Angestellte mobiler als Freelancer

Unter guten Konditionen verstehen sowohl Angestellte als auch Freelancer nach wie vor eine interessante Herausforderung und ein hohes Gehalt. Darüber hinaus zählen der Standort und die Karrieremöglichkeiten. Umziehen würden sowohl Angestellte als auch Freelancer vor allem wegen eines besseren Gehalts und spannender Aufgaben. Karrieremöglichkeiten werden erst an dritter Stelle genannt. Beim Standortwechsel sind Angestellte allerdings flexibler als Freiberufler: Während 14 Prozent der Angestellten nicht berufsbedingt umziehen würden, sind es unter den freien Beratern 17 Prozent.

[1] Im Dezember 2015 befragte Dice 298 Personalreferenten und 323 Technologie-Fachleute in Deutschland. Die Mehrheit der 323 Technologie-Fachleute ist männlich (87 Prozent) und arbeitet in Unternehmen (73 Prozent). Die Daten wurden teilweise nach Festangestellten (77 Prozent) und Freelancern (23 Prozent) getrennt ausgewertet.