Jobbewerber müssen Digitalkompetenz mitbringen

  • Jedes zweite Unternehmen achtet bei Bewerbern besonders auf Digitalkenntnisse.
  • Bitkom Akademie stellt neues Seminarprogramm für 2017 vor.

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Eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland erwartet von Bewerbern aktuelle Digitalkenntnisse. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.543 Unternehmen aus Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Danach stimmen 57 Prozent der Befragten eher der Aussage zu, dass sie bei Bewerbern besonders auf die regelmäßige Aus- und Weiterbildung ihrer Digitalkompetenz achten. Mehr als jedes vierte Unternehmen (29 Prozent) stimmt dieser Aussage voll und ganz zu.

»Digitalkenntnisse sind für viele Jobbewerber zur unverzichtbaren Schlüsselkompetenz geworden«, sagt Anja Olsok, Leiterin der Bitkom Akademie. »Wer sich mit intelligenten Datenanalysen, IT-Sicherheit oder künstlicher Intelligenz auskennt, ist quer durch alle Branchen sehr gefragt.«

Die Bitkom Akademie reagiert auf die steigende Nachfrage und erweitert im kommenden Jahr ihr Angebot an zertifizierten Ausbildungen im Digitalbereich. Einen besonderen Schwerpunkt wird das Thema IT-Sicherheit einnehmen. Neu dabei ist die Ausbildung zum Kryptographie-Practitioner sowie ein Lehrgang zum IT-Grundschutz-Experten. »Viele Unternehmen müssen einerseits neue Vorgaben aus dem IT-Sicherheitsgesetz umsetzen und andererseits auf die zunehmende Bedrohung von Cyberkriminalität reagieren«, so Olsok. Parallel erhöht die Bitkom Akademie ihr Ausbildungsangebot zum IT-Sicherheitsbeauftragten, Business Continuity Manager (BCM) und IT-Risk-Manager.

Der zweite Programmschwerpunkt im Jahr 2017 liegt im Bereich Datenschutz. Im Kontext der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung umfasst das Programm Seminarthemen wie Auftragsdatenverarbeitung, Beschäftigtendatenschutz und Privacy Shield. Darüber hinaus wird das Programm im kommenden Jahr neue Digitaltrends wie Artificial Intelligence und Machine Learning aufgreifen und sich der digitalen Transformation in unterschiedlichen Branchen, wie zum Beispiel im Gesundheitssektor oder im Finanzwesen, widmen.

Im laufenden Jahr 2016 hat die Bitkom Akademie mehr als 4000 Teilnehmer in gut 250 Veranstaltungen aus- und weitergebildet. Neben mehrwöchigen Lehrgängen mit zertifizierten Abschlüssen, etwa zum Data Scientist oder Wirtschaftsschutzbeauftragten, beinhaltet das Programm Live-Online-Seminare zu aktuellen Digitalthemen und bietet individuelle Inhouse-Seminare für Unternehmen an. Das neue Programm 2017 der Bitkom Akademie ist online verfügbar.

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.534 Personalleiter von Unternehmen ab 3 Mitarbeitern aller Branchen befragt. Die Fragestellung lautete: »Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zur neuen Arbeitswelt zu: Bei Bewerbern achte ich besonders darauf, dass sie Ihre Digitalkompetenz durch Aus- und Weiterbildungen regelmäßig weiterentwickelt haben.« (Skalierte Abfrage von »stimme voll und ganz zu« bis »stimme überhaupt nicht zu«)

Unternehmen nutzen bei Thema Sicherheit externes Know-how

  • In der Industrie arbeitet fast die Hälfte mit IT-Dienstleistern zusammen.
  • Unterstützung bei der Einführung und Wartung von IT-Sicherheitssystemen.
  • Steigende Bedeutung von Security as a Service aus der Cloud.

In der deutschen Industrie arbeitet knapp die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) bei der Umsetzung digitaler Sicherheitsmaßnahmen mit einem externen IT-Dienstleister zusammen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen des produzierenden Gewerbes ab 10 Mitarbeitern ergeben [1]. Bei einem Viertel (24 Prozent) übernimmt ein externer Dienstleister sogar die gesamte Verantwortung für die IT-Sicherheit. Bei einem Fünftel (20 Prozent) sind sowohl die eigene IT-Abteilung als auch ein Dienstleister dafür verantwortlich. In 56 Prozent der Unternehmen kümmert sich ausschließlich die eigene IT-Abteilung um das Thema.

»Sicherheitsdienstleister können mit ihrem speziellen Know-how einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Unternehmen leisten«, sagt Marc Fliehe, IT-Sicherheitsexperte des Bitkom. Die Services umfassen unter anderem Beratungsleistungen, die Implementierung spezieller Software sowie die Wartung von IT-Sicherheitssystemen. Auch bei der Bewertung und dem Test der eigenen Schutzmaßnahmen können Dienstleister einen wichtigen Beitrag leisten.

Ob Unternehmen mit externen Partnern zusammenarbeiten, hängt laut Umfrage kaum von ihrer Größe ab. 46 Prozent der kleineren Unternehmen mit 10 bis 99 Mitarbeitern, 49 Prozent der mittleren (100 bis 499 Mitarbeiter) und 42 Prozent der großen Unternehmen (500 und mehr Mitarbeiter) arbeiten beim Thema Sicherheit mit IT-Dienstleistern zusammen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen in der Wirtschaft IT-Sicherheitsanwendungen, die per Cloud Computing über das Internet bezogen werden.

Nach den Ergebnissen des »Cloud-Monitors 2016« von Bitkom und KPMG bezieht fast ein Drittel (29 Prozent) der Public-Cloud-Nutzer in Unternehmen Sicherheitsdienste aus dem Netz. »Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen ist Security as a Service aus der Cloud eine Alternative zum Do-it-yourself-Ansatz«, sagt Fliehe. Das Vertrauen in die Sicherheit der Daten sei das wichtigste Kapital der Cloud-Provider. Entsprechend stark investieren die Anbieter in technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen.

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 504 Industrieunternehmen ab 10 Mitarbeitern befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die für den Schutz ihres Unternehmens verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmenssicherheit, IT-Sicherheit oder Risikomanagement. Die Umfrage ist repräsentativ für das produzierende Gewerbe.

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