Kaufprämien steigern Interesse an Elektrofahrzeugen deutlich

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Die von der Bundesregierung beschlossene Kaufprämie für reine Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge hat gute Chancen, das Thema E-Mobility auf deutschen Straßen ins Rollen zu bringen. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen, die am Entscheidungsprozess beim Autokauf beteiligt sind, zeigen sich generell offen gegenüber Elektrofahrzeugen. In dieser Gruppe denken 38 Prozent aufgrund der Einführung der Kaufprämie stärker über den Kauf eines Autos mit elektrischem Antrieb nach.

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem Trendscouting der Stadtwerke-Kooperation Trianel. Für die Studie wurden 2.051 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 13.5. und 17.5.2016 bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine aktive Nachfrage der Prämie ist dabei schon erfüllt: Eine deutliche Mehrheit (85 Prozent) der am Kauf eines E-Autos interessierten Entscheider weiß um die staatliche Förderung. Weiterhin haben 3 Prozent der interessierten Autokäufer bereits entschieden, die Prämie auf jeden Fall in Anspruch zu nehmen. 89 Prozent der Befragten ist es dabei wichtig, dass an viel frequentierten Plätzen Ladesäulen installiert werden.

»Damit die Prämie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, muss diese nun schnell und ohne bürokratische Hürden zu erhalten sein«, sagt Werner Grimmer, Team Manager Custom Research bei YouGov. »Die in der nächsten Zeit gemachten Erfahrungen der Verbraucher werden einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung und das Marktpotenzial der E-Mobility in Deutschland haben«, so Grimmer weiter.


Die neue Zielgruppe für E-Autos ist eher männlich, einkommensstark, älter als 40 Jahre und wohnt im mittelstädtischen Einfamilienhaus-Neubau mit Solar auf dem Dach.

Die Bundesregierung hat beschlossen, den Erwerb eines E-Autos mit einem direkten Kaufzuschuss von 4.000 Euro zu fördern. In der Opposition wird diese Maßnahme stark kritisiert. Grund genug, sich die voraussichtlichen Profiteure dieses Gemeinschaftsgeschenkes von Bund und Automobilindustrie (jeweils 50 %) einmal genauer anzusehen.

Im Rahmen des CASA Monitor, einer quartalsweise durchgeführten Befragung, hat infas 360 10.000 Konsumenten nach energierelevanten Themen, Einstellungen zum Autofahren und der Kaufabsicht für energieeffizientere Autos gefragt. Im Smart-Research-Verfahren wurden die Ergebnisse mit zahlreichen relevanten Merkmalen aus der CASA Konsumenten-Datenbank von infas 360 verknüpft und als hausgenaues Prognosemodell flächendeckend auf Deutschland übertragen.

Das bereits in anderen Studien untersuchte und beschriebene Käuferprofil einer deutlich einkommensstarken Schicht bestätigt sich grundsätzlich auch im E-Auto-Profil von infas 360. Die Personen mit Einkommen ab 4.000 Euro sind demnach doppelt so affin für einen Kauf wie Personen mit niedrigerem Einkommen. Ferner sind sie eher männlich und zwischen 40 und 60 Jahre alt.

Die Anreicherung mit den hausgenauen CASA Merkmalen von infas 360 macht dieses Zielgruppenprofil aber deutlich aussagekräftiger. Demnach lebt der Kaufinteressent für E-Autos etwa überwiegend in Ein-und Zweifamilienhäusern mit maximal 2 Etagen auf über 120 qm Wohnfläche. Das Baujahr der Häuser liegt im Schwerpunkt bei 2.000 oder später. Häufig befinden sich auf dem Dach Solarzellen. Der Haushalt besitzt in der Regel mehrere Autos. Wer nun den klassischen »wohlhabenden Städter aus dem Speckgürtelbereich« erwartet, liegt allerdings daneben: zwei von drei der »gut Betuchten« kommen aus einer Mittelstadt oder ländlicheren Regionen.

Ob diese Zielgruppe einen Anreiz von bis zu 4.000 Euro braucht, um ein umweltfreundlicheres Fahrzeug anzuschaffen, wird die Zukunft zeigen.

Sie interessieren sich für die Studie und das CASA-Profil »E-Auto«?, dann nehmen Sie bitte mit Silke Martin, s.martin(at)infas360.de oder 0228 74887 – 364, Kontakt auf.

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