Kritische Analyse von EMCs angekündigter Lösung für Copy-Data-Management

Vor wenigen Tagen kündigte EMC eine Copy-Data-Management-Lösung für das dritte Quartal an. Zuvor hatte EMC die kurz bevorstehende Vorstellung einer derartigen Lösung bereits zweimal kommuniziert. Schon im Jahr 2014 kündigte EMC eine neue Version des Snapshot-Management-Tools AppSync an, das als »Copy-Data-Lösung« verpackt wurde. 2015 wurde dieses Tool umbenannt in ICDM, um Snapshots für eXtremio-Flash-Speicher zu verwalten. Und nun folgt der Re-Re-Brand zu eCDM, ergänzt durch die Unterstützung für die Verwaltung von Snapshots nicht nur im EMC-Storage-Portfolio.

foto autor Ash Ashutosh Actifio

»Wir begrüßen, dass sich EMC einem kritischen Problem widmet, das Unternehmen jährlich rund 50 Milliarden Dollar für überflüssige Infrastruktur kostet. Dieses Problem bremst die Innovationsfähigkeit und die erheblich notwendigen Veränderungen in Unternehmen aus, die dringend benötigt werden, um die analoge Wirtschaft des 20. Jahrhunderts in das digitale Business des 21. Jahrhunderts zu transformieren«, erklärt Ash Ashutosh, Gründer und CEO von Actifio. »Der Bereitschaft von EMC, auf Kundenanforderungen zu reagieren, selbst auf Kosten der eigenen Produkte, gebührt Respekt. EMC hat die klare Forderung der Nutzer vernommen, das Problem der explodierenden Datenkopien zu adressieren. So investierte das Unternehmen Tausende an Entwicklungsstunden über mehrere Jahre, um einen wachsenden Lösungskatalog für diesen Anwendungsfall zu entwickeln.«

Bei allem Zuspruch stellt Actifio aber auch sehr kritische Fragen bezüglich der Ankündigung von EMC, denn auch diese »Ankündigung« gilt einem Produkt, das »bald« kommen soll, vielleicht im dritten Quartal, nachdem eine Fusion abgeschlossen ist. So steht die spannende Frage im Raum, warum erneut auf ein Produkt gewartet werden soll, das mittlerweile bereits dreimal angekündigt wurde.

Dazu erklärt Ash Ashutosh: »Es ist wichtig zu verstehen, dass von allen Unternehmen weltweit, EMC vielleicht der größte Nutznießer des Problems der Flut an Datenkopien ist. Die unkontrollierte Verbreitung von sekundären Datenkopien ist in diesem Fall etwas wie ein Geschenk: Das Datenwachstum und der damit verbundene Speicherverbrauch steigen Jahr für Jahr dramatisch. EMC steht nun vor der Herausforderung, dieses kritische Kundenproblem zu lösen, aber gleichzeitig sein Kerngeschäft zu schützen. Deswegen ist EMC gezwungen, sein Angebot zu differenzieren, von der reinen Lehre zur Lösung des Copy-Data-Problems, wie sie Actifio verfolgt.

EMC verändert sich, weil sich die Welt verändert. Aber im Mittelpunkt und in jeder Faser der etablierten Unternehmenskultur und des Geschäftsmodells dominiert der Glaube an die »Macht der Box«. Genauer gesagt, die Speicherbox und im Idealfall die Speicherbox von EMC. Unter dem Strich bedeutet dies für Unternehmen: Welcher Anbieter ist hier wirklich geeignet, das grundlegende Problem glaubwürdig anzugehen?

EMC AppSync wurde als proprietäres Tool entwickelt, um Snapshots für EMC-Speichersysteme zu verwalten. Benutzer, die auch ein anderes Speichersystem im Einsatz haben oder dies planen, müssen ein anderes proprietäres Snapshot-Management-Tool verwenden, zusätzlich zu dem von EMC. Das Ergebnis ist ein weiteres Einzelsystem, dass zur Ansammlung proprietärer Storage-Silos hinzugefügt wird, eine Sammlung die vollgepackt ist mit herstellerspezifischen punktuellen Einzelsystemen. Alle müssen separat bereitgestellt, integriert, verwaltet und betrieben werden. Auch wenn es mehrere Anbieter abdeckt, müssen zu einem Verwaltungs-System, weiterhin proprietäre Snapshot- und Replikations-Lizenzen für jedes Speichersystem einzeln gekauft werden.«

Aus der Sicht von Actifio ist dies nicht sinnvoll. Oracle- oder Exchange-Daten auf einem EMC-Speichersystem sind genau das Gleiche wie auf einem entsprechenden HPE-, IBM-, Netapp- oder sogar AWS-Speichersystem. Warum also sollte ein Unternehmensnutzer Zeit und Ressourcen darauf verbrauchen, um die gleichen Daten auf verschiedene Weise in verschiedenen Speichersystemen zu verwalten? Was passiert, wenn das Unternehmen aktuell oder zukünftig eine oder mehrere Cloud-Plattformen nutzen will?

Während sowohl EMC als auch Actifio stets den Benutzer im Blick haben, ist die grundlegende Philosophie unterschiedlich. EMC glaubt an die Macht der Box. Actifio glaubt an die Macht der Freiheit. Actifio gibt Unternehmen die Freiheit, Innovation schneller voranzutreiben und ihr Geschäft zu optimieren, indem Sie die Einschränkungen der proprietären Infrastruktur, der Herstellerabhängigkeit und sogar des physischen Standorts aufbrechen.

Actifio baut keine Box. Dies gilt auch für die gebündelte Lösungsversion die Actifio als Appliance ausliefert. EMC scheint große Mühe darauf zu verwenden, dies als einen Fehler im System darzustellen, während Actifio dies als ein Merkmal für Benutzerfreundlichkeit sieht. Anstelle von Boxen liefert Actifio Lösungen, welche die Verwaltung von Anwendungen und Daten in einer Hybrid-Cloud automatisieren. Die Software kann auf VMware und HyperV, in AWS, Google Cloud, Oracle Cloud, Microsoft Azure und IBM Softlayer betrieben werden. Sie kann in einem Speichersystem laufen, das von EMC oder einem anderen Hersteller stammt. Kunden betreiben Actifio in der Regel sogar auf mehreren dieser Plattformen parallel. Dadurch haben sie die Freiheit, sich auf ihre Geschäftsanwendungen und -daten zu konzentrieren – unabhängig von der Marke der zugrundeliegenden Infrastruktur.

Die erste und einzige Copy-Data-Virtualisierungsplattform für Unternehmen – seit 2009

»Als Pionier, seit sieben Jahren wegweisend im Bereich Copy-Data-Virtualisierung, ist Actifio stolz darauf, Unternehmen bei der Bewältigung einer großen Herausforderung zu unterstützen. Mehr als 1.200 Kunden in 37 Ländern nutzen Actifio nicht nur, um ihre Daten zu virtualisieren, sondern auch, um Anwendungen in besserer Qualität und schneller zu realisieren, die Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit zu erhöhen sowie die Wirtschaftlichkeit der Hybrid-Cloud zu verbessern. Jedes dieser Unternehmen ist darauf fokussiert, schneller im Markt zu agieren, aber gleichzeitig die Kosten zu senken und den Betrieb zu vereinfachen. Dies bedeutet, nicht viel Zeit damit zu verbringen, über die Infrastruktur nachzudenken oder von welcher Marke das Speichersystem sein muss, das als nächstes angeschafft werden soll«, so Ash Ashutosh. »Deshalb danken wir EMC erneut dafür, das Copy-Data-Problem verdeutlicht zu haben. Unabhängig davon, wird Actifio weiterhin seine Kunden dabei unterstützen, ihre Anwendungen und Daten zu verwalten, rasch darauf zuzugreifen, zu sichern und zu schützen. Dadurch können Kunden die Anzahl traditioneller Einzelsysteme senken und sich von der attraktiven, aber teuren Bindung mit Herstellerboxen befreien.«