Low-Code-Entwicklung – Vereinfachte Prozesse und schlanke Workflows

Bei der Low-Code-Anwendungsentwicklung dreht sich alles um Geschwindigkeit. Das System ermöglicht die schnelle Auslieferung von Enterprise-Anwendungen, mit einem Bruchteil des Aufwands, der in der Vergangenheit notwendig war.

Unternehmen beschäftigen sich in den letzten Jahren mit den verschiedenen Facetten der digitalen Transformation. IDC prognostiziert in FutureScape: Worldwide Digital Transformation [1], dass sich die Investitionen in digitale Transformationsprojekte bis 2019 weltweit auf 1,7 Billionen US-Dollar erhöhen. Darüber hinaus verdoppelt sich die Zahl der Unternehmen, die digitale Strategien implementieren, auf 60 Prozent bis zum Jahr 2020.

Organisationen haben die Notwendigkeit und die Dringlichkeit erkannt, digitale Technologien einzuführen. Gleichzeitig gibt es aber in jedem Unternehmen noch ältere Technologien und Legacy-Anwendungen, die vom Hersteller nicht mehr unterstützt werden. Dies ist häufig in der Banken- und Finanzbranche, in der Healthcare- und Pharmaindustrie oder auch im produzierenden Gewerbe der Fall. Der Grund dafür ist, dass hier häufig noch proprietäre Systeme und ältere Anwendungen eingesetzt werden.

Was ihre Prozesse angeht, sind viele Unternehmen noch auf dem Stand der 1990er Jahre. Sie sind dadurch zu unflexibel und schwerfällig für die heutigen Anforderungen von Organisationen und Mitarbeitern. Gleichzeitig sind sie nur schwer zu aktualisieren oder zu ersetzen. Viele Mitarbeiter kennen die Prozesse und haben sich an sie gewöhnt. Außerdem ist eine Aktualisierung technologisch häufig nicht mehr möglich. Diese Lösungen sind nicht mobil verfügbar und lassen sich nicht gemeinsam innerhalb eines Teams bearbeiten. Sie werden vielmehr untereinander per E-Mail verschickt und separat aktualisiert. Eine Versionskontrolle ist damit nicht mehr möglich.

Veraltete Tools erschweren eine flexible Arbeitsweise. Ein solches Tool ist Lotus Domino. Mit Lotus Domino lassen sich einfache Prozesse erstellen, darunter Reisekosten- und Spesenrechnungen oder ein internes Buchungssystem für Konferenzräume. Unternehmen, die Lotus Domino seit Jahren einsetzen, stehen vor einer Herausforderung. Die Zahl der Anwender sinkt, der Support ist enorm kostspielig und wird eingestellt. Die Applikation wird auch nicht mehr weiterentwickelt. Dies bringt (und zwingt) viele Organisationen zum Umdenken. Sie erwägen, Lotus abzulösen. Die  Applikation ist ihnen zu unflexibel. Gleichzeitig scheuen sie aber nicht nur die Kosten für eine neue Anwendung, sondern auch die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter. Eine Plattform, mit der sich Applikationen schnell und problemlos erstellen lassen, löst diese Herausforderung.

Bei Low-Code dreht sich alles um Geschwindigkeit. Hier setzt die Low-Code-Anwendungsentwicklung an. Das System ermöglicht die schnelle Auslieferung von Enterprise-Anwendungen. Traditionelle Applikationen verwenden komplexe Programmiersprachen wie Java oder C#, Low-Code hingegen kommt mit minimalem Coding aus. Maßgeschneiderte Applikationen lassen sich so innerhalb weniger Wochen entwickeln, testen und ausliefern. So werden Monate an Entwicklungsarbeit eingespart. Damit erhalten die Mitarbeiter in den Business-Abteilungen die Anwendungen, die sie benötigen. Dies geschieht mit einem Bruchteil des Aufwands, der in der Vergangenheit notwendig war. Auch zeitfressendes Coding gehört der Vergangenheit an. Im ersten Schritt setzt das IT-Team die Objekte auf. Im zweiten Schritt lassen sich dann aber einfache Applikationen von fast jedem Mitarbeiter erstellen. Dazu gehören Prozesse für Reisekostenabrechnungen oder -buchungen. Low-Code-Plattformen sind überdies offen und lassen sich idealerweise sowohl in der Cloud, als auch on-premises im Unternehmen implementieren.

Low-Code bietet drei grundlegende Vorteile für die Implementierung und Auslieferung von Applikationen:

1. Einfache Anwendung
Die Anwendererfahrung ist entscheidend für die Implementierung neuer Technologien und gewährleistet ihren dauerhaften Einsatz. Diese Logik liegt der Low-Code-Plattform von Appian zugrunde. Sie ist dadurch einfach und intuitiv. Der Anwender kann Elemente problemlos per Drag-and-Drop einbauen. Damit ist er in der Lage, Apps zu entwickeln und zu personalisieren. Dank der Cloud-basierten Plattform können User nahtlos zwischen Endgeräten hin- und herwechseln – und ihre Projekte auch unterwegs weiter verfolgen.

2. Schnelle Auslieferung
Damit sich Unternehmen schnell auf die sich verändernden Marktgegebenheiten einstellen können, benötigen Low-Code-Teams nur wenige Wochen, um ihre App-Ideen zu realisieren und zu implementieren. Dank der schnellen Auslieferung sind Unternehmen flexibler und agiler. Teams können mehr Zeit in Innovationen investieren, die der Organisation einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und die Kundenzufriedenheit erhöhen.

3. Hohe Funktionalität
Low-Code ist extrem vielseitig. Jeder Mitarbeiter kann sich mit digitalen Technologien vertraut machen und diese anwenden, um seine eigenen Apps zu entwickeln. Diese lassen sich skalieren und modifizieren und so an die Anforderungen des Unternehmens und die ständig wechselnden Marktbedingungen anpassen.

Low-Code unterstützt Flexibilität von Unternehmen. Unternehmen und Branchen verändern sich kontinuierlich. Da sich Technologien beschleunigen, sind Anwendungen und Prozesse notwendig, die sich ohne aufwändiges Training oder Einführung schnell meistern lassen. Im Softwarebereich erhalten intelligente Funktionalitäten einen wachsenden Stellenwert. Einer der Gründe dafür ist, dass Unternehmen flächendeckend Technologien implementieren, die heute noch im Entwicklungsstadium sind. Dazu gehören beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) oder das Internet der Dinge (IoT).

Um zu diesem Punkt zu gelangen, sind Plattformen notwendig, die diese Technologien unterstützen und allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Zudem wird auch das IT-Team entlastet und kann sich auf unternehmenskritische Anwendungen konzentrieren. Technologie verzahnt immer häufiger die IT mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen. Das Ergebnis sind schnellere und detailliertere Analysen. Darüber hinaus werden die im Unternehmen vorhandenen Informationen besser genutzt und unterstützen bei der Entscheidungsfindung. Organisationen können so flexibler agieren und treffen gleichzeitig faktenbasierte Entscheidungen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Sie sind überdies zukunftssicher und können Technologien wie künstliche Intelligenz und kognitive Systeme integrieren. Auf diese Weise sind Unternehmen sowohl für die digitale Transformation gerüstet, als auch für den Wettbewerb mit anderen Anbietern.


Dirk Pohla,
Managing Director DACH, Appian
www.appian.de

 

 

[1] IDC, IDC FutureScape: Worldwide Digital Transformation 2018 Predictions, November 2017.

 

Illustration: © ESB Professional /shutterstock.com 

 

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