Nachfrage aus dem produzierenden Gewerbe steigt: CAD-Leistung aus der Cloud

CAD-as-a-Service

Industriebetriebe suchen seit Jahren nach Möglichkeiten, ihre Produktentwicklung effizienter und flexibler zu gestalten. Ein Hebel ist die Senkung der IT-Kosten, zum Beispiel durch die Verlagerung grafikintensiver Applikationen, wie CAD, in die Cloud.

Beim Cloud-Ansatz werden den Ingenieuren und Entwicklern die benötigten CAD-Applikationen und Daten bedarfsgerecht »as-a-Service« aus der Wolke zur Verfügung gestellt. Was bisher bereits bei der Nutzung klassischer Geschäftsanwendungen in den Fachbereichen für zahlreiche Vorteile sorgte, ist nun mit den neuesten »Cloud-Aggregations-Lösungen« im Bereich grafikintensiver Programme in der Produktentwicklung möglich. Denn: Wer diese Applikationen von den teuren Hochleistungscomputern an den einzelnen Arbeitsplätzen entkoppelt und in die zentrale Cloud verlagert, spart mehr Kosten bei der Bereitstellung als bei den üblichen »Desktop-as-a-Service«-Angeboten, die meist nur Büro- oder Office-Anwendungen, wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, abdecken. Darüber hinaus bietet »CAD-as-a-Service« eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit, mehr Sicherheit und eine hohe Flexibilität. Kostenintensive Grafik-Workstations.

Durch diese Vorteile sind die virtuellen CAD-Arbeitsplätze gerade für produzierende Unternehmen interessant, die eigene Abteilungen für die Produktentwicklung unterhalten. Daher wundert es nicht, dass aus diesen Wirtschaftszweigen eine steigende Nachfrage nach CAD-Anwendungen aus der Cloud festzustellen ist. Ob Maschinenbau, Automobilhersteller oder Raumfahrtindustrie: Immer mehr Unternehmen möchten ihren Designern und Konstrukteuren virtuelle Grafikpower zur Verfügung zu stellen, um die Ausgaben für die kosten- und wartungsintensiven Workstations zu reduzieren. Gleichzeitig erfüllen CAD-Applikationen aus der Cloud die wachsenden Mobilitätsanforderungen an die Mitarbeiter, die auch unterwegs, an verschiedenen Firmenstandorten oder im Home-Office darauf zugreifen können. Sie benötigen dazu lediglich Standardrechner, Tablets oder Notebooks.

Auch kommen die Cloud-Lösungen dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Produktentwicklung entgegen, die als bevorzugtes Ziel systematischer Wirtschaftsspionage gilt. So wurden in jüngster Vergangenheit zahlreiche Fälle von Ausspähung durch konkurrierende Unternehmen und Staaten bekannt, die eigene Aufwendungen für die Entwicklung innovativer Produkte einsparen und dadurch Wettbewerbsvorteile erzielen wollten. Um sich dagegen zu schützen, müssen die Entwicklungsabteilungen in der Regel viel Zeit und Geld in die laufende Sicherung ihrer geschäftskritischen Daten in den Hochleistungsrechnern investieren. Dieser Aufwand lässt sich erheblich reduzieren, wenn die grafikintensiven CAD-Anwendungen in die Cloud spezialisierter Anbieter verlagert werden, die in ihren Rechenzentren per Gesetz zur Einhaltung höchster technisch-organisatorischer Sicherheitsstandards verpflichtet sind.

»Dynamic-Workplace«-Angebot wird erweitert. T-Systems reagiert auf die wachsende Nachfrage und wird die Leistungsfähigkeit des »Dynamic Workplace«-Angebots dahingehend erweitern, dass dieses in performanter Weise grafikintensive Anwendungen bereitstellt und nutzbar macht. Bislang werden den Nutzern neben den üblichen Geschäftsanwendungen, wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder E-Mail, auch Social-Media- und Collaboration-Lösungen, Echtzeitvideos, Instant Messaging sowie Sprachanwendungen zentral bereitgestellt und auf jedem beliebigen Endgerät verfügbar gemacht. Dazu werden Private-Cloud-basierte Services aus eigenen oder kundeneigenen Rechenzentren mit Public-Cloud-basierten Anwendungen, wie Office 365, Google Apps oder auf Azure gehostete Services, in einem Hybrid-Cloud-Ansatz zusammengeführt. Wie aus einem Baukasten lassen sich für Unternehmen, Abteilungen und Mitarbeiter aus Standardbausteinen Arbeitsplätze kombinieren, die hochflexible Arbeitsmodelle unterstützen.

Mit der Aufnahme grafikintensiver Applikationen wird das »Dynamic Workplace«-Konzept komplettiert. Industriebetriebe müssen nicht mehr den üblichen Zeit- und Kostenaufwand betreiben, um für ihre Ingenieure und Konstrukteure lokale Entwicklerarbeitsplätze einzurichten und zu warten. Vielmehr beziehen sie die benötigten CAD-Services kostengünstig und sicher aus der Cloud. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Anwendungen es sich handelt – ist der CAD-Service auf der zentralen Cloud-Plattform des »Dynamic Workplace« »ready for use«, können die Anwender in nur wenigen Minuten über diesen verfügen. Denn der »Dynamic Workplace« verfügt unter anderem über ein Self-Service-Portal, mit dem der Anwender mit einem Mausklick ein gewünschtes Programm in Eigenregie buchen und – nach einem Genehmigungsprozess – auf jedem beliebigen Endgerät nutzen kann, unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem.

Große Vorteile bietet ein solches Self-Service-Portal damit auch für das Onboarding neuer Mitarbeiter in der Produktentwicklung, die wie kaum ein anderer Unternehmensbereich von der Arbeit in Projekten geprägt ist. So können zum Beispiel freiberufliche Ingenieure oder komplette Konstruktionsbüros, die ein Unternehmen bei vorübergehenden Entwicklungsvorhaben unterstützen sollen, schnell und einfach in die vorhandene CAD-Umgebung aufgenommen und danach wieder ausgegliedert werden. Auch dafür müssen die Unternehmen keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Denn es ist gewährleistet, dass die sensiblen Konstruktionsdaten in den Rechenzentren und auf den Transportwegen zuverlässig vor unbefugten Zugriffen und Cyberattacken geschützt sind.

Leistung und Geschwindigkeit stimmen. Um die Verbreitung virtueller Entwicklerarbeitsplätze zu fördern, arbeitet T-Systems eng mit ausgewählten Partnern zusammen, darunter Rhinoceros, Anbieter von 3D-Modellier-Werkzeugen für Konstrukteure, Architekten und Designer. Erste gemeinsame Einsatzszenarien zeigen, wie große CAD-Daten über den »Dynamic Workplace« sicher und performant in der Cloud verarbeitet werden. Dass solche Entwicklerarbeitsplätze aus der Cloud tatsächlich die aufwendigen und teuren Grafikstationen ersetzen können, zeigen erste Stimmen von Anwendern im produzierenden Gewerbe: »Bei der Nutzung des virtuellen CAD-Desktops ist kein Unterschied zu einer lokal installieren CAD-Anwendung festzustellen«, bringt es ein Konstrukteur aus einem weltweit tätigen Maschinenbau-Unternehmen auf den Punkt. »Es ist, als stünde die Workstation nach wie vor direkt unter dem Schreibtisch – Leistung und Geschwindigkeit stimmen.«

 


autor_thomas_novotnyThomas Novotny,
Senior Business Development Manager
for Enterprise Architecture bei T-Systems

 

 

 

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