Nutzung von Unternehmensdaten – Schritt halten ist angesagt

Die Datenbestände in den Unternehmen wachsen weiterhin stetig an. Dabei handelt es sich sowohl um strukturierte Daten in Datenbanken als auch um unstrukturierte Daten wie Dateien oder Videos. Entscheidend ist, wie diese Daten zusammengeführt und korreliert werden, um daraus optimale Informationen zu gewinnen, die das Business unterstützen und neue Geschäftsfelder generieren.

Social Media-, Verkaufs- und Suchmaschinenplattformen sind bereits seit Jahren Vorreiter für effektive Datennutzung. Hier werden Daten aus unterschiedlichsten Quellen gesammelt, aggregiert und wertvolle Informationen gewonnen. Beispielweise sammeln Unternehmen in Foren Negativbewertungen der einzelnen Produkte, bewerten diese und leiten daraus entsprechende Maßnahmen ab. Durch Veränderungen im Produktionsprozess lassen sich nicht nur Mängel zeitnah beseitigen, sondern auch die Kundenzufriedenheit erhöhen. Zudem ist es möglich, Kundenwünsche für zukünftige Produkte herzuleiten. Beispiele sinnvoller Datennutzung finden wir auch in der Versicherungswirtschaft. Gerade bei den Rückversicherern wird auf weltweite Daten wie Wetter, Klima usw. zurückgegriffen, um daraus Risiken und Wahrscheinlichkeiten für erwartete Schadenseintritte zu berechnen. Diese Angaben werden unter anderem zur Berechnung von Prämien hinzugezogen. Was auf Internet-Plattformen und im Versicherungsbereich schon lange an der Tagesordnung ist, hält mittlerweile auch immer mehr Einzug in deutsche Unternehmen.

Optimale Hybrid-Lösungen. Im Bereich »Predictive Analytics« – Datenanalyse, um Vorhersagen anhand von Daten zu treffen – nutzt beispielweise ein deutsches Unternehmen die gesammelten Daten seiner weltweit installierten Aufzüge, um Vorhersagen über den optimalen Wartungszeitpunkt treffen zu können und seine Techniker damit gezielt zu steuern. Datensammlung und auswertung finden größtenteils in der Public Cloud statt, da hier sehr viele Services rund um das Thema Datensammlung von weltweiten Geräten, sogenannten IoT-Geräten (Internet of Things) und Business-Analytic-Tools angeboten werden. Alle Mitarbeiter des Unternehmens haben somit weltweiten Zugriff auf die aktuellsten Informationen.

 

Der Equinix Performance Hub und die Equinix Cloud Exchange Fabric bauen eine Direktverbindung zu den verschiedenen Cloud-Anbietern auf. Es wird sowohl die Performance gesteigert als auch ein einfacher Datenaustausch zwischen den einzelnen Cloud Services und Anbietern ermöglicht.

 

Nicht nur im Bereich IoT nimmt das Thema Public Cloud in Deutschland langsam Fahrt auf. Auch wenn nicht alle Applikationen, Daten und Systeme direkt in die Cloud migriert oder transferiert werden, so werden doch zum Teil erhebliche Datenmengen in die Cloud übertragen. Dieses Hybrid-Szenario aus Public Cloud und eigenem Rechenzentrum ermöglicht es, die besten Lösungen aus beiden Welten zu nutzen. Vertrauliche Kundendaten verbleiben On-Prem, während Web-Services gerne ausgelagert werden. Um optimale Hybrid-Lösungen aufzubauen, ist es notwendig, dass beide Welten möglichst nahe zusammenrücken. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn nicht nur ein Cloud-Anbieter genutzt wird. Beispielsweise nutzen Kunden die AWS Cloud für Web Services und die SAP Cloud zur Auswertung von Geschäftsdaten. Für das hier skizzierte Szenario bietet Controlware mit Equinix als Partner eine optimale Lösung. Der Kunde hat die Möglichkeit, seine eigene IT-Infrastruktur netzwerktechnisch näher an die Cloud zu bringen Er stellt sie in eines der 200 weltweit verteilten und hochsicheren Rechenzentren von Equinix und mietet sich ein Rack (Cabinet) oder einen Cage. Die Verbindung vom Kundenstandort zu Equinix findet über den Wunsch-Carrier des Kunden statt. Neben reiner »Colocation-Fläche« stellt Equinix zusätzliche Dienstleistungen wie Netzwerk- und Cloud-Lösungen zur Verfügung. Der Kunde ist in der Lage, über den Equinix Performance Hub und die Equinix Cloud Exchange Fabric eine Direktverbindung zu den verschiedenen Cloud-Anbietern aufzubauen. Somit wird sowohl die Performance gesteigert als auch ein einfacher Datenaustausch zwischen den einzelnen Cloud Services und Anbietern ermöglicht.

On-Premises, Hybrid oder Public. Obwohl die Nutzung von Public-Cloud-Lösungen rasant ansteigt, gibt es Kunden, die aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Public Cloud nutzen dürfen oder wollen. In diesen Fällen müssen alle relevanten Daten On-Prem, also im eigenen Rechenzentrum, verarbeitet werden, um daraus die businessrelevanten Informationen zu extrahieren. Eine wichtige Größe stellt dabei die Geschwindigkeit dar, mit der die wichtigen Informationen erzeugt werden und der Zugriff darauf erfolgt. In den meisten Fällen kommen hier sogenannte In-Memory-Datenbanken zum Einsatz. Grundvoraussetzung sind zudem sehr schnelle Speichersysteme, die in der Lage sind, sehr viele Daten in kürzester Zeit zu verarbeiten und zur Verfügung zu stellen. Controlware erstellt hier unter anderem wirkungsvolle Konzepte für den Einsatz von All-Flash-Systemen – zum Beispiel von Pure-Storage-Systemen – die in Bezug auf Performance und Kapazität in naher Zukunft die »drehenden« Festplatten verdrängen werden. 

Zweifellos wird zukünftig die Analyse von Daten für die Unternehmen eine immer wichtigere Rolle einnehmen, um Kunden maßgeschneiderte Lösungen und IT-Services anzubieten. Dies zeigt sich bereits heute zunehmend in der Werbeindustrie. In Abhängigkeit vom lokalen Standort des Verbrauchers wird diesem Werbung auf dem Handy oder auf Werbetafeln in direkter Nähe eingeblendet – lokalisiert durch seine Smartphone-Daten.

Die Datenflut in den Unternehmen wird weiter zunehmen und nur die Unternehmen, die ein effektives Konzept entwickeln und aus allen vorhandenen Datenquellen businessrelevante Information erzeugen, werden langfristig am Markt bestehen können. Ob dies in der Public Cloud, im eigenen Rechenzentrum oder als Hybrid-Lösung realisiert wird, spielt zunächst keine Rolle. 

Fazit. Wie wir anhand verschiedener Beispiele gesehen haben, spielt die Nutzung von Unternehmensdaten bereits heute eine große Rolle – und wird ohne Frage in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Umso wichtiger ist es, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten und frühzeitig einen kompetenten Partner mit Erfahrung hinzuzuziehen. Controlware unterstützt Kunden dabei, ihre Datennutzung zu optimieren – gleichgültig, ob es sich um ein überarbeitetes Netzwerkdesign oder um ein völlig neues Cloud-Konzept handelt. Als Partner von Amazon AWS und Microsoft Azure ist Controlware darüber hinaus in der Lage, die sichere und verschlüsselte Datenübermittlung in die Public Cloud zu realisieren. Hier kann es sich unter anderem um die hochverfügbare Anbindung der europäischen Microsoft Azure Cloud in Amsterdam und Dublin sowie um die Anbindung an das eigene Netzwerk handeln.


Jürgen Bilowsky,
Solution Manager
Data Center & Cloud,
Controlware GmbH
www.controlware.de

 

Illustration: © jiris /shutterstock.com

 


 

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