Schlechte Online-Werbung hat ein Akzeptanzproblem

infografik greenadz ad blocker studie

Unerwünschte Werbung ist so unbeliebt wie Spam: 84 Prozent der deutschen Internetnutzer fürchten sie ähnlich stark wie Spam im E-Mails-Postfach (83 %), so die Ergebnisse einer repräsentativen Online-Nutzerstudie zur Akzeptanz von Online-Werbung und Nutzung von Ad Blockern des Hamburger Marktforschungsunternehmens GreenAdz. Ein weiteres Kernergebnis: Trotz hoher Ad-Blocker-Verbreitung von 40 Prozent klickt jeder dritte Ad-Blocker-Nutzer regelmäßig auf Online-Werbung.

Wahrgenommenes Risiko unerwünschter Werbung höher als das Risiko vor Viren

84 Prozent der Nutzer empfinden es als mindestens hohes Risiko der allgemeinen Internetnutzung, unerwünschte Werbung zu erhalten. Werbung liegt damit noch vor dem empfundenen Risiko vor E-Mail-Spam (83 %), vor Datenmissbrauch (82 Prozent) oder der Infektion des Computers durch Viren (64 Prozent).

Ad Blocker etablieren sich

Neben den klassischen Methoden von Firewalls und Antivirensoftware (85 Prozent), gaben insgesamt 40 Prozent der Befragten an, einen Ad Blocker zu nutzen, um sich vor den Risiken zu schützen. Dadurch nähert sich die Verbreitung eines Ad Blockers dem des Cookie Löschens (56 Prozent) und der bedachten Weitergabe persönlicher Daten (55 Prozent) an. Aufgrund der soziodemographischen Daten lässt sich zudem ableiten, dass der Ad-Blocker-Nutzer keine stereotypischen Merkmale aufweist, sondern sich in der breiten Masse wiederfindet. »Ad blocking moves mainstream«, wie bereits das IAB UK in den im Oktober letzten Jahres publizierten »Ad Blocking FAQs« feststellte.

»Sven Müller, 38 Jahre« repräsentiert den Ad-Blocker-Mainstream

Doch wie sieht er aus, der Ad-Blocker-Mainstream? So viel wird deutlich: Ein Ad-Blocker-Plugin ist kein Tool eigens für Technik-Nerds in den 20ern, sondern ist über alle soziodemographischen Merkmale breit verteilt.

Man kann den durchschnittlichen Ad-Blocker-Nutzer als eher männlich (59 %), formal überdurchschnittlich gebildet und durchschnittlich 38 Jahre alt beschreiben. Wir haben ihn »Sven Müller« getauft: Er ist quasi der große Bruder des von Jung von Matt und Facebook in einer gemeinsamen Studie veröffentlichten durchschnittlichen Social-Media-Nutzers »Christian Müller, 36 Jahre«.

Ad-Blocker-Nutzer klicken durchaus auf Werbung – nur gut muss sie sein

Gute Nachrichten für Werber: Die ob der hohen Ad-Blocker-Verbreitung beunruhigten Marketing-Entscheider dürfen dennoch aufatmen, wie die GreenAdz-Studie zeigt: Demnach klickt jeder Dritte Ad-Blocker-Nutzer trotzdem regelmäßig auf Werbung. Aber eben nur auf die Werbung, die sie akzeptieren auf Seiten, denen sie vertrauen.

Dr. Sandra Gärtner, Geschäftsführerin, GreenAdz, erläutert die Ergebnisse: »Vor dem Hintergrund von 5.000 Werbebotschaften, die pro Tag auf jeden Konsumenten einprasseln, geht insbesondere störende, die Seiten verlangsamende und irrelevante Online-Werbung den Usern auf die Nerven. Eine hohe Ad-Blocker-Verbreitung ist nur logische Konsequenz. Doch die durchaus hohe Klickbereitschaft selbst unter Ad-Blocker-Nutzern ist ein Indiz dafür, dass eine gute Chance besteht, die Gunst der User zurück zu gewinnen – mit guter Kreation sowie hoher Relevanz und auf Umfeldern, in denen sie ihr Wirkpotenzial ausschöpfen kann.«

[1] Die Studie wurde auf Basis von 512 Online-Nutzern im April 2015 durchgeführt, rekrutiert über das Online-Access-Panel von Lightspeed GMI, repräsentativ nach Soziodemographie, beziehungsweise kreuzquotiert nach Alter und Geschlecht. Weitere Ergebnisse sind die beliebtesten Incentivierungen für Online-Befragungen, Akzeptanz von Online-Werbung sowie die Verbreitung von Ad Blockern. https://www.greenadz.de/
Die Ergebnispräsentation der Studie kann über eine E-Mail an info@greenadz.de kostenlos angefordert werden.