Sicherheit im Internet erscheint kaum erreichbar

Für immer mehr Menschen ist es unverzichtbar geworden, online zu sein. Gleichzeitig glauben aber immer weniger Internetnutzer, dass es Sicherheit im Internet geben kann.

Obwohl in den letzten Jahren viel über Datensicherheit und Datenmissbrauch im Internet gesprochen wurde, lässt sich ein ausgeprägter Internet-Optimismus und -Pragmatismus in der deutschen Gesellschaft feststellen. Immer mehr Menschen können sich ein Leben ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen – 2012 waren es 50 Prozent, heute sind es bereits 61 Prozent. Die große Mehrheit der Bevölkerung (72 Prozent) sieht zudem wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet – ein Plus von 4 Prozent. Aber Optimismus darf und sollte nicht mit Naivität verwechselt werden: Dass Datensicherheit im Internet überhaupt möglich ist, bezweifeln 68 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, noch einmal 13 Prozent mehr als 2012 [1].

Bei Sicherheitsfragen zeigen sich die meisten pragmatisch oder resigniert

»Am Internet führt kein Weg vorbei: Die meisten Menschen können und wollen nicht mehr aufs Online-Sein verzichten – und das obwohl ihnen sehr bewusst ist, dass die Internetnutzung auch Risiken birgt. Es hat sich eine realistische, aber auch sehr pragmatische Grundhaltung in Sicherheitsfragen etabliert, teils gleichgültig, teils resigniert«, erklärte DIVSI-Direktor Matthias Kammer bei der Vorstellung der Studie. So sei den Menschen bewusst, dass es in puncto Sicherheit und Datenschutz keine einfachen Lösungen gebe. Dies bestätigt sich dadurch, dass die deutschen Internetnutzer nahezu gleichermaßen sich selbst (82 Prozent), Staat (70 Prozent) und Unternehmen (88 Prozent) in der Verantwortung sehen, wenn es um die Sicherheit im Internet geht – und doch sind sie skeptisch, dass der Staat und die Unternehmen dazu in der Lage sind. 66 Prozent glauben nicht, dass der Staat die Bürger vor den Gefahren im Internet schützen kann. Entsprechend geben 64 Prozent an, dass man sich an einen freieren Umgang mit Daten gewöhnen muss – auch wenn sie ihre persönlichen Daten davon gerne ausgenommen sehen würden.

[1] Dies sind Ergebnisse der Studie »DIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung«, die das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) vorgestellt hat. 2012 hatte das DIVSI die digitale Gesellschaft in Deutschland erstmals gründlich vermessen. Vier Jahre später folgt nun mit der neuen Studie eine umfangreiche Aktualisierung, Erweiterung und Vertiefung. Erneut hat das Heidelberger SINUS-Institut die Studie im Auftrag des DIVSI erstellt. Über 2.600 Menschen, die repräsentativ für die deutschsprachige Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren sind, wurden in persönlichen Gesprächen befragt. Um nicht nur Einblicke in die Internetnutzung, sondern auch in die dahinterliegenden Einstellungen zu erhalten, wurden im Vorfeld in einer qualitativen Erhebung persönliche Tiefeninterviews durchgeführt.
Die vollständige Studie finden Sie unter:
https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-internet-milieus-2016-die-digitalisierte-gesellschaft-bewegung/

 

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