Unternehmen auf dem Weg ins Internet der Dinge – Von der Vision zur Wirklichkeit

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Mitdenkende Mechanik, aufmerksame Automaten, sprechende Schienen: Durch die Ausstattung von Maschinen und Materialien mit intelligenten IT-Komponenten verändern sich Produktions- und Serviceprozesse in rasantem Tempo. Von den disruptiven Technologien und Geschäftsmodellen profitieren Unternehmen aus den verschiedensten Branchen – vom Maschinenbau bis zum öffentlichen Personennahverkehr. Aber nur dann, wenn sie den Weg in das Internet der Dinge mit Bedacht gehen und nicht auf fachkundige Unterstützung verzichten.

Das Internet der Dinge – oder auch: IoT (Internet of Things), wie es im internationalen Kontext genannt wird – ist in diesen Monaten in aller Munde: Nicht nur widmete die diesjährige CeBIT dem Thema erneut einen eigenen Ausstellungsschwerpunkt, auch Politik und Wirtschaftsverbände werden nicht müde zu betonen, welch große Chancen die intelligente Vernetzung von Maschinen und Materialien für den Industriestandort Deutschland birgt. Während der Begriff noch vor wenigen Jahren allenfalls belustigende Assoziationen von sprechenden Kühlschränken oder mit dem Wecker vernetzten Kaffeemaschinen hervorrief, gibt es für das Internet of Things inzwischen Unmengen von konkreten Anwendungsszenarien – die meisten von ihnen im produzierenden Gewerbe, aber auch andere Wirtschaftszweige wie Transport & Logistik oder der Öffentliche Personennahverkehr ziehen mit.

M2M-Kommunikation in Echtzeit. Wie kommt es, dass aus einer vagen Vision der große Trend der Stunde wurde, an dem Unternehmen gleich welcher Branche kaum mehr vorbeikommen, wenn sie sich für die Zukunft richtig aufstellen wollen? Maßgeblich dazu beigetragen hat vor allem die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre: Während zunächst durch immer leistungsfähigere IT und skalierbare Cloud-Technologien immer größere Datenmengen erhoben und gespeichert werden konnten, fehlten in den Anfangsjahren des Big-Data-Zeitalters noch die richtigen Lösungen, um diese Daten auch schnell und zielgerichtet auszulesen und zu verarbeiten. Inzwischen aber bringen namhafte Player wie Microsoft, IBM oder HP in immensem Tempo neue Softwarelösungen auf den Markt, die Unternehmen dabei helfen, selbst riesige Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und zu übertragen.

Die hohe Verfügbarkeit ebensolcher Echtzeit-Technologien bildet die Basis für das Internet der Dinge: Denn Gegenstände wie Maschinen, Materialien oder Endgeräte mit intelligenter IT auszustatten, ergibt nur dann einen Sinn, wenn sie die ungeheuren Datenmengen, die sie dabei produzieren, auch ohne Verzögerung auslesen und kommunizieren können. Inzwischen sind die technologischen Voraussetzungen dafür erfüllt und der Machine-to-Machine-Kommunikation, kurz: M2M, steht prinzipiell nichts mehr im Wege.

Immer mehr Unternehmen erkennen das immense Potenzial des Internet of Things und seiner neuen Möglichkeiten. Der Hype ist groß – und das völlig zu Recht: IoT und M2M werden die Art, wie in der Zukunft produziert und gewartet wird, massiv verändern; das Revolutionspotenzial ist ebenso groß wie seinerzeit jenes der Erfindung des Internets. Wenn Maschinen und andere Gegenstände, ausgestattet mit Sensoren, permanente Messwerte erheben und ohne menschliches Zutun autonom miteinander kommunizieren, lassen sich nicht nur die Produktionskosten immens senken – es entstehen auch völlig neue Geschäftsmodelle.

Predicive Maintenance als Chance für den Maschinen- und Anlagenbau. Davon ist insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau stark betroffen. Denn versieht ein Hersteller seine Maschinen mit intelligenter Sensorik, kann auch nach Jahren der Nutzung zu jedem Zeitpunkt eruiert werden, in welchem Zustand die Anlage ist. Weil sie rechtzeitig meldet, wenn der Verschleiß ihrer einzelnen Komponenten einsetzt, können die entsprechenden Teile rechtzeitig ausgetauscht und teure Ausfallzeiten verhindert werden. Predictive oder gar Preventive Maintenance – vorausschauende oder verhindernde Wartung – heißt hier das Schlagwort. Für den Hersteller kann es vor diesem Hintergrund sinnvoll sein, seine Maschinen nicht mehr an den Kunden zu verkaufen, sondern quasi zu vermieten. Dabei entwickelt sich der Maschinenbauer zum Servicedienstleister: Er behält die Datenhoheit und kann durch vorausschauende Wartung das Vertrauen seiner Kunden stärken.

Preventive Maintenance ist einer der großen Vorzüge der M2M-Ära. So konnte beispielsweise ein großer Betreiber von Getränkeautomaten die Verfügbarkeit seiner Produkte auf 90 Prozent steigern, indem er seine Automaten rechtzeitig melden ließ, wann das Wasser oder die Cola ausgehen würde. Das Ergebnis: zufriedene Kunden und eine deutliche Umsatzsteigerung. In ähnlicher Weise könnten zum Beispiel auch Aufzughersteller ihr Geschäftsmodell verbessern: Wenn der Aufzug von sich aus meldet, wann Steuerkette oder Laufrad erneuert werden müssen, können durch vorausschauende Wartung Ausfallzeiten verhindert und die Verfügbarkeit gesteigert werden. Gegenüber Konkurrenzanbietern kann das zum entscheidenden Marktvorteil werden.

Vernetzte Fahrzeuge, zufriedene Fahrgäste: M2M im ÖPNV. Besonders interessant wird es aber, wenn das Internet der Dinge in Branchen Einzug hält, die man mit dem Thema für gewöhnlich nicht in Verbindung bringt – dem öffentlichen Personennahverkehr beispielsweise. Tatsächlich lässt sich mit dem Einsatz von intelligenter IT nämlich auch ein klassisches Dienstleistungsgewerbe wie der Personentransport revolutionieren. Zum einen können durch Preventive Maintenance auch hier Ausfallzeiten von Bussen, Zügen oder Straßenbahnen verhindert und die Auslastung der einzelnen Fahrzeuge gesteigert werden. Der Betreiber profitiert in diesem Fall von der Markttendenz der Hersteller, nicht nur Autos, sondern auch Großfahrzeuge mit immer mehr IT-Komponenten auszustatten, die den Zustand der verbauten Teile beständig kontrollieren und kommunizieren. Für den Fahrgast bedeutet das wiederum, dass das Risiko, dass sein Bus wegen Materialverschleißes unerwartet auf freier Strecke stehenbleibt, drastisch gesenkt wird. Äquivalent dazu können beim Straßen- oder S-Bahnverkehr auch die Schienen mit intelligenter Technik sinnvoll überwacht werden – auch das senkt Wartungskosten und Ausfallzeiten.

Aber auch jenseits von Preventive Maintenance sind Use Cases denkbar, in denen das Internet der Dinge für den ÖPNV Großes leisten könnte. So ließe sich beispielsweise das Fahrgastfernsehen in Bus oder Bahn merklich optimieren, indem über eine – datenschutzrechtlich unbedenkliche – Mustererkennung festgestellt wird, ob sich gerade etwa mehr junge weibliche oder ältere männliche Fahrgäste im Waggon befinden. Das Programm könnte entsprechend angepasst werden, die Fahrgäste würden von interessanten Inhalten profitieren und Anzeigenkunden könnten zielgruppengenau werben.

Herausforderung und Chance für den Mittelstand. So innovativ und vor allem disruptiv wie die neuen IoT-Technologien sind, sind auch die unternehmerischen Konzepte, die jetzt Erfolg haben: Neue Marktteilnehmer wirbeln so manches über die Jahrzehnte gewachsene Branchengefüge derzeit kräftig durcheinander. Der deutsche Mittelstand hat längst erkannt, dass er in dieser Hinsicht nicht den Anschluss verpassen darf. Und das muss er auch nicht: Die Investitionen für die benötigten Technologien sind in der Regel durch flexible Nutzungsmodelle alles andere als unbezahlbar, der Return on Invest ist schnell erreicht. Die Frage ist also nicht, ob sich der Schritt in das Internet der Dinge tatsächlich lohnt – das zeigen die oben angeführten Anwendungsbeispiele –, sondern vielmehr, wie das Thema überhaupt angegangen werden soll.

Die große Herausforderung,  vor der Entscheider jetzt stehen, ist folglich, erst einmal zu eruieren, welchen Nutzen IoT und M2M ganz konkret für ihr Unternehmen haben kann. Welche Prozesse lassen sich damit optimieren, welche Themenfelder bearbeiten? Welche Vision ist technologisch bereits umsetzbar, was muss vielleicht erst einmal Zukunftsmusik bleiben? Und nicht zuletzt: Welche Dienstleistungspartner und welche Softwarelösungen werden gebraucht, um die erdachten Szenarien auch tatsächlich in die Realität umsetzen zu können?

Mit fachkundiger Unterstützung von der Vision zur Wirklichkeit. Hier ist nicht nur fachliche Expertise gefragt, sondern auch ein Querdenken, ein Sich-lösen-Können von vermeintlich bewährten Denkweisen. Deshalb ist es mehr als sinnvoll, den Weg in das Internet der Dinge durch einen externen Dienstleister begleiten zu lassen. Idealerweise gehen praxisnahe Strategieberatung und die fachkundige Auswahl von Realisierungspartnern Hand in Hand – wie bei der GEBHARDT Sourcing Solutions AG. Das Stuttgarter IT-Beratungshaus hat schon früh das disruptive Potenzial des Internets der Dinge erkannt und bereits zahlreiche Unternehmen aus verschiedensten Branchen bei der Umsetzung ihrer Visionen unterstützt. Schritt eins ist dabei immer ein gemeinsamer Kreativworkshop mit den Unternehmensverantwortlichen, um das bisherige Business-Modell näher zu beleuchten: Welche Leistung verkauft das Unternehmen? Wer sind die Kunden beziehungsweise Nutzer? Welche unternehmerischen Ziele werden verfolgt? Der nächste Schritt ist dann die ergebnisoffene Erarbeitung möglicher IoT-Szenarien, die es anschließend fachkundig nach ihrer Umsetzbarkeit und ihrem Nutzen zu gewichten gilt. Am Ende dieses Beratungsprozesses fällt die Entscheidung in der Regel für ein konkretes Szenario, das dabei helfen soll, Prozesse zu optimieren und dabei Kosten einzusparen oder neue Geschäftsfelder zu eröffnen.

Aber mit der Ziel-Festlegung ist der Schritt ins Internet der Dinge noch nicht getan – es gilt vielmehr, das gewünschte Szenario auch tatsächlich umzusetzen. Hierzu braucht es ebenso die passenden Softwarelösungen wie die passenden Dienstleister. Und auch hier bleibt GEBHARDT im Spiel: Als erfahrener Sourcing-Partner verfügt das Unternehmen über viel Erfahrung in der Begleitung von Ausschreibungen zur Vergabe von IT-Serviceleistungen. Auf Basis des gemeinsam entwickelten IoT- beziehungsweise M2M-Szenarios entwickelt GEBHARDT ein präzises Lastenheft und platziert es am Markt, um auf dieser Basis mithilfe einer gemeinsam erstellten Entscheidungsmatrix die passenden Dienstleistungspartner zu finden.

Der gesamte Ausschreibungs- und Auswahlprozess kann bei Bedarf an die Experten ausgelagert werden, so dass das Unternehmen keine zusätzlichen personellen Ressourcen dafür freimachen muss. Sind die richtigen Partner gefunden, ist das Beratungshaus auch bei der Umsetzung des Projekts weiterhin im Boot – immer auf Seite des Kunden, falls im Umsetzungsprozess nachgesteuert werden muss.

Gleich ob Maschinen- oder Anlagenbauer, Verkehrsbetrieb oder Akteur in einer völlig anderen Branche: Durch die verlässliche Begleitung über alle Projektstufen hinweg wird der Weg in das Internet der Dinge für Mittelständler damit erheblich leichter. Das zahlt sich aus – nicht nur für jedes einzelne Unternehmen, dem die disruptiven Technologien und Geschäftsmodelle zu wirtschaftlichem Erfolg verhelfen können, sondern auch für den hiesigen Wirtschaftsstandort. Wenn Deutschland die großen Chancen nutzen will, die Politik und Verbände ihm derzeit prophezeien, braucht es einen wagemutigen Mittelstand, der jetzt seinen Anschluss nicht verpasst.


Thomas Gebhardt,
Vorstandsvorsitzender GEBHARDT Sourcing Solutions AG
www.gebhardt-ag.de
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