Welche Vorteile bietet Software Defined Networking (SDN)?

Herkömmliche Netzwerkarchitekturen haben sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert und sind in die Jahre gekommen. Die heute gestellten Anforderungen an Flexibilität, Schnelligkeit und Sicherheit können damit nicht erfüllt werden. In jedem einzelnen traditionellen Switch ist die Firmware implementiert – bei Änderungen oder Neuinstallation von Devices oder Anwendungen muss die Konfiguration an jeder einzelnen Netzkomponente vorgenommen werden. Das kann Tage, Wochen, oft Monate in Anspruch nehmen. Diese Wartezeiten werden von den Anwendern in den Fachabteilungen nicht mehr akzeptiert. Hyperkonvergente Infrastrukturen, Cloud Computing, (Private, Public und Hybrid), IoT, Big Data und Mobilität verlangen eine flexible Netzwerkumgebung, die sich im Handumdrehen den Anforderungen anpassen kann. Dazu sind die traditionellen Netzwerkkomponenten nicht in der Lage.

Vorteile von SDN

Mit Software Defined Networking (SDN) wird ein hohes Maß an Agilität bereitgestellt, es verbessert sich das Management und es reduzieren sich die Kosten. SDN trennt die Control Plane von der Data Plane. Die Switche werden zentral von einem separaten softwarebasierenden Controller konfiguriert, administriert und gesteuert. Es kann konfiguriert werden, über welche Pfade der Datentransport erfolgen soll, es kann klar definiert werden, zwischen welchen Servern eine Datenkommunikation zulässig ist, es kann QoS (Quality of Service) eingerichtet werden, es können Switch-Regeln eingerichtet und auch wieder aufgehoben werden, es können Bandbreiten automatisch zugewiesen werden, die den Datendurchsatz erhöhen und auch wieder reduzieren. Der Controller bietet eine Netzwerküberwachung in Echtzeit. Anwendungen und neue Netzdienste können in kürzester Zeit bereitgestellt werden. Für die Server können Gruppen angelegt und Richtlinien definiert werden. Wird der Gruppe ein neuer Server hinzugefügt, wird die Richtlinie automatisch auf diese Maschine angewendet. Konfigurationsfehler werden dadurch vermieden und es erhöht sich die Betriebssicherheit. Der Controller vermittelt über die Management-Plattform eine komplette Übersicht auf Anwendungen, Netzwerkgeräte und Datendurchsatz. Durch die Korrelation von Analysedaten werden Probleme schnell erkannt und behoben.

Der Nutzen ist quantifizierbar

Die SDN-Produkte sind standardisiert, offen und kompatibel mit Umgebungen anderer Hersteller. Die Anschaffung von teuren Switches ist nicht mehr notwendig und reduziert die Kosten. Es können SDN-fähige Switches von anderen Anbietern implementiert werden, was den Vendor-Lock-in minimiert. Viele Produktanbieter erlauben auch den Einsatz von preiswerten Whitebox Switches, eine Option für Unternehmen, die eine große Anzahl von Netzwerkkomponenten einsetzen müssen. Die offenen Schnittstellen lassen die Integration von weiteren Netzwerkgeräten wie Application Delivery Controller (ADC), Firewall, Security Services etc. zu, und können über den Controller administriert und überwacht werden. Die Komplexität einer herkömmlichen Netzwerkinfrastruktur verringert sich mit einer SDN-Netzwerkarchitektur um bis zu etwa 70 Prozent.

Wolfgang Heinhaus, ISG Research, www.isg-one.de

 


 

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