Wie sich Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz der Zukunft wünschen

  • Schnelle Datenverbindungen, einfache Bedienbarkeit und Social-Media-Funktionen vorne im Ranking.
  • Die Mehrheit der Befragten plädiert zudem für mobile Endgeräte und flexiblere Arbeitszeitmodelle.

Die gegenwärtigen Computer am Schreibtisch der Büroangestellten erzeugen beim digitalen Wandel der Unternehmen offenbar Bremseffekte. Vielfach entsprechen sie noch nicht den veränderten Anforderungen. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Befragung der msg services ag von über 2.200 Büroangestellten und 600 Business-Managern, wie sie sich den zukünftigen IT-Arbeitsplatz der Mitarbeiter vorstellen [1]. Analysiert wurden die zehn wichtigsten Branchen in Deutschland.

Technische Infrastruktur für die Digitalisierung

Beim Blick auf die aktuelle Situation bei den Workplaces scheinen Bedenken angebracht, ob in den Firmen bereits eine ausreichende technische Infrastruktur für die Digitalisierung besteht. Zumindest klagen die Büromitarbeiter im Branchendurchschnitt über deutliche Defizite. Lediglich zwei von fünf sind mit der technischen Ausstattung ihrer IT-Arbeitsplätze sehr oder zumindest weitgehend zufrieden. Alle anderen stellen entweder deutliche Beschränkungen fest oder müssen mit veralteter Technik arbeiten. Deutlich abgemildert ist zwar das Urteil ihrer fachlichen Vorgesetzten, doch auch sie registrieren zu 43 Prozent, dass die technischen Bedingungen am Schreibtisch ihrer Büromitarbeiter nicht den zukünftigen Anforderungen entsprechen.

Erfolgsfaktor für die Digitalisierung

Holger Sievers, Vorstandsvorsitzender der msg services ag, sieht darin einen kritischen Erfolgsfaktor für die Digitalisierung in den Unternehmen. »Die vielfältigen Nutzeneffekte der Digitalisierung können sich nur entfalten, wenn den Mitarbeitern eine angemessene technische Basis zur Verfügung steht«, betont er. Es sei zwar eine sukzessive Abkehr von den klassischen Arbeitsplatzkonzepten hin zu standortunabhängigen, individualisierbaren und cloud-orientierten Workplaces sichtbar, aber der Veränderungsprozess vollziehe sich angesichts des hohen Modernisierungsbedarfs noch zu zögerlich. »In den Planungen zur digitalen Transformation darf deshalb eine Neuausrichtung der Arbeitsplatzsysteme nicht fehlen«, betont Sievers.

Wunschliste

Diese Notwendigkeit drücken auch die Mitarbeiter in ihren Antworten auf die Frage aus, wodurch sich die zukünftigen IT-Arbeitsplätze charakterisieren sollten. Ganz oben auf ihrer Top-10-Wunschliste stehen ähnlich wie bei den Business-Managern eine schnelle Datenverbindung und einfache Bedienbarkeit der Office-Systeme. Sie werden von über 80 Prozent der beiden Befragungsgruppen als unbedingt notwendig erachtet.

Eine solche Übereinstimmung gilt hingegen nicht für die Social-Media-Funktionen: Von 77 Prozent der Mitarbeiter gewünscht, erachten sie die Vorgesetzten nur zur Hälfte als unbedingt erforderlich. Ähnlich gegensätzliche Konstellationen bestehen bei den Messenger-Diensten als selbstverständliche Funktion am Arbeitsplatz und dem Thema der Endgeräte: Fast zwei Drittel der Mitarbeiter plädieren für mobile statt der herkömmlichen stationären Endgeräte und würden auch gerne standortunabhängig auf alle Daten zugreifen können. Für diese auf den Plätzen sechs und sieben rangierenden Anforderungen sehen die Abteilungsleiter jedoch nur in jedem zweiten Fall eine Notwendigkeit. Gleiches gilt für den Wunsch der Angestellten nach einer individuelleren Nutzung der Anwendungen durch Einstellungen nach persönlichem Bedarf.

Anders die Situation hingegen bei der Datensicherheit, immerhin Rang neun in den Anforderungen an den zukünftigen IT-Arbeitsplatz. Sie wird von 60 Prozent der Beschäftigten als relevant erachtet, während drei Viertel ihrer Vorgesetzten den Datenschutz auf einem hohen Niveau sichergestellt sehen möchten.

Auch wichtig, aber nicht in den Top Ten

Dagegen zeigen beide Gruppen ein zurückhaltendes Interesse an einer kollaborativen Ausrichtung. Dies gilt einerseits für die Möglichkeit des einfachen Teilens von Informationen beziehungsweise Dokumenten und andererseits für die Zusammenarbeit mit Kollegen in virtuellen Teams vom eigenen IT-Arbeitsplatz aus. Auch weitere Aspekte gehören aus Mitarbeitersicht nicht zu den Top 10 der wichtigsten Funktionen. Dies betrifft beispielsweise die Verknüpfung aller persönlich genutzten Geräte und Kommunikationskanäle ebenso wie ein gutes Angebot an Selfservices, intelligente Suchfunktionen für Daten und den Verzicht auf Papier zugunsten digital nutzbarer Informationen. Andererseits sind auch diese Merkmale für die Büroangestellten nicht bedeutungslos, weil sie von etwa jedem Zweiten als wichtig eingeschätzt werden.

Dafür würden sie aber gerne die Bedingungen in ihrem Job etwas modifiziert sehen: 58 Prozent wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, zudem sollten die Arbeitgeber mehr Möglichkeiten einräumen, öfter mal die Jobaufgaben am heimischen Schreibtisch erledigen zu können. Hier stoßen sie jedoch auf einen großen Widerstand ihrer Fachvorgesetzten, die sich nur zu einem geringen Teil für solche Modelle offen zeigen.

www.msg-services.de

 


 

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