Workplace Manager – ein Job mit Zukunft

h_7-8-2016_130_2

Analysten behaupten, dass mobiles Arbeiten und die damit verbundenen Herausforderungen die Unternehmen und ihre Strukturen in vielerlei Hinsicht beeinflussen und auch zukünftig verändern werden. Das sieht auch Michael Krause, Geschäftsführer der TAP.DE Solutions GmbH, so. Er geht noch einen Schritt weiter und empfiehlt den Unternehmen die Entwicklung einer Workplace-Strategie.

Herr Krause, IT-Abteilungen fokussieren sich erfahrungsgemäß auf die Vielzahl an Technologien und deren Möglichkeiten. Reicht das aus, um in Zukunft zu bestehen?

Nein. Heute geht es vielmehr um Prozesse und immer weniger um die Technologie. Sie ist vielmehr Mittel zum Zweck und dieser ist, den Anwender in die Lage zu versetzen, bestmögliche Leistung zu bringen. Deshalb muss die IT verstehen, wie der Anwender »tickt«. Sie muss die Aufgaben und Tätigkeiten des Anwenders kennen, damit sie ihn mit der optimalen Soft- und Hardware unterstützen kann, sprich die passende Workplace-Umgebung liefert.

Trifft das auch auf die massenhafte Nutzung von Smartphones und Tablets zu? Wenn ja, wie kann die IT diese in den Griff bekommen?

Die Hersteller überbieten sich mit immer mehr Funktionen bei ihren Mobilgeräten oder MDM-Lösungen. Dadurch nimmt die Komplexität zu, der Administrationsaufwand und die Betriebskosten steigen. Deshalb müssen sich die Unternehmen die Frage stellen, welche Geräte, Funktionen und Apps überhaupt sinnvoll sind und einen Mehrwert bieten. Sie sollten analysieren, welche Anforderungen einen wirklichen Business-Need haben und welche nicht – nur so lassen sich die steigenden Mobility-Kosten in den Griff bekommen. Dabei dürfen die Verantwortlichen auch nicht vergessen, die Daten und den Datenfluss der Mobilgeräte abzusichern. Das ist alles in allem eine sehr vielschichtige Aufgabenstellung. Denken Sie einfach auch mal an den Manager am Flughafen. Sind die Arme zu kurz, die Augen zu schlecht oder ist das Device einfach zu klein, um wirklich produktiv zu sein? Was läuft hier vielleicht suboptimal?

Und wie lässt sich diese Komplexität managen?

Durch ein integratives Workplace Management. Am besten setzt man das mit einer ganzheitlichen Workplace-Strategie um, die die konventionellen Arbeitsmittel wie PC und Laptop, aber auch mobile Endgeräte und Wearables berücksichtigt. Hersteller bezeichnen dies als »Unified Endpoint Management«. Diese Vorgehensweise erleichtert die Verwaltung der verschiedenen Arbeitsumgebungen, Devices und Applikationen. Mittlerweile gibt es hierfür sogar sogenannte »Workplace Manager«. Sie sind die Kommunikatoren – diejenigen, die die Anforderungen des Anwenders aufnehmen und diese gemeinsam mit den IT-Administratoren in die passende technische Lösung überführen. Nur so können Unternehmen erfolgreich auf die immer schneller werdenden Veränderungen auf Anwenderseite reagieren und die notwendigen Anpassungen vornehmen. Zielsetzung dabei ist, den Anwender in die Lage zu versetzen, ortsunabhängig und flexibel arbeiten zu können – mit bestmöglichem Service durch die IT.

Der Blickwinkel der IT muss sich also ändern, oder?

Ja, die IT muss eine andere Perspektive einnehmen und den Arbeitsplatz des Anwenders als Ganzes betrachten – und zwar aus dessen und nicht allein aus Unternehmenssicht. Langfristig wird sich die IT in den Unternehmen anders aufstellen müssen – weg vom Selbstzweck, hin zur Dienstleistung. Sie wird sich sowohl den Business-Anforderungen als auch denen der User stärker unterordnen müssen. Ein erster Schritt in diese Richtung kann die Anstellung eines »Workplace Managers« sein. Er sensibilisiert IT-Verantwortliche und Anwender gleichermaßen und kann so den sanften Wandel im Selbstverständnis der IT vorbereiten und unterstützen.

Macht sich die IT damit langfristig nicht überflüssig? 

Im Gegenteil. Sie unterstreicht ihre Existenzberechtigung und erhöht so auch den Beitrag am Unternehmenserfolg. Sicherlich sehen IT-Abteilungen in zehn Jahren ganz anders aus als heute, aber das liegt ja auf der Hand – schließlich sieht unsere heutige IT auch nicht mehr aus wie 2006 als noch niemand damit rechnete, dass die »Cloud« unsere Arbeitswelt so grundlegend verändern würde. Wichtig ist, dass IT-Direktoren und Administratoren vorausschauend agieren und sich schon heute mit den Themen von morgen befassen. Damit sie hierfür mehr Zeit haben, sollten sie versuchen den Betrieb der IT-Arbeitsplätze weitestgehend zu automatisieren, den Anwendern mehr Eigenverantwortung übergeben und ihnen vor allem Kompetenz zutrauen. Oft wissen die User viel mehr als man erwartet.


Bild: TAP.DE Solutions GmbH

Schreiben Sie einen Kommentar