Zusammenarbeit Mensch und Maschine: Künstliche Intelligenz steigert Produktivität massiv

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Wegweisende Studie stellt sich FuturaCorp vor – das ideale Unternehmen der Zukunft, in dem Mensch und Maschine zusammenarbeiten.

  • Künstliche Intelligenz hält Einzug am Arbeitsplatz und hat das Potenzial, die Produktivität kurzfristig zu verdreifachen.
  • Mehr als 80 Prozent der repetitiven, prozessorientierten Aufgaben werden bald automatisiert.
  • Die Automatisierung von Routineaufgaben erhöht den Spielraum für die Entwicklung kreativer Ideen und Innovationen – eine bessere Nutzung des menschlichen Geistes.
  • Lektionen für die Unternehmensführung – neue Formel misst KI-Bereitschaft.

 

 

In nicht allzu ferner Zukunft wird künstliche Intelligenz (KI) unseren Geist von prozessorientierten, repetitiven Routineaufgaben befreien. Damit lassen sich Zeit und Ressourcen neu investieren – vor allem in Innovation und Kreativität. Das Ergebnis ist eine geradezu revolutionäre Veränderung der Arbeit wie wir sie momentan kennen. Dies unterstreicht die neue Studie der Wissenschaftler von Goldsmiths, University of London, die in Zusammenarbeit mit IPsoft erstellt wurde [1].

Die Studie mit dem Titel »FuturaCorp: Artificial Intelligence & The Freedom To Be Human«, zeigt die Vision einer »FuturaCorp« auf – ein idealisierter Arbeitsplatz von Morgen für Mensch und Maschine.

Die Produktivität kann um den Faktor 3,5 steigen

Die Produktivität von FuturaCorp kann im Vergleich zu heutigen Organisationen um den Faktor 3,5 steigen, so das Ergebnis der Studie. Der Grund dafür: Unternehmen automatisieren repetitive Aufgaben und Mitarbeiter übernehmen Jobs, die höherwertige Fähigkeiten erfordern. Das Potenzial für eine höhere Produktivität steigt aber an, wenn verstanden wird, wie KI funktioniert und wie KI-Systeme die kreative Leistung von Menschen ergänzen und verstärken können.

Die Studie beschreibt Job-Profile basierend auf einer Reihe von Aufgaben. Manche sind repetitiv und prozessorientiert (deterministisch). Manche erfordern die Zusammenarbeit der KI mit Menschen (probabilistischer Ansatz). Andere Aufgaben verlangen nach Ansätzen, die nur das menschliche Gehirn entwickeln kann – von der Ideengenerierung bis hin zu komplexen Problemlösungen (funktionsübergreifendes Denken). Die Erwartungen des Goldsmiths-Teams für die nicht allzu ferne Zukunft:

  • Mehr als 80 Prozent der Prozessaufgaben werden von Maschinen übernommen.
  • Probabilistische Aufgaben und einfache Problemlösungen werden 50:50 zwischen Menschen und Maschinen geteilt.
  • Aber: Menschen werden 80 Prozent aller funktionsübergreifenden Aufgaben, die logisches Denken erfordern, ausüben.

Dank KI erhalten Menschen ganz neue Chancen

Dr. Chris Brauer, Director of Innovation and Senior Lecturer at Goldsmiths, University of London, erklärt: »Die wahren Produktivitätsvorteile von KI-Systemen liegen nicht einfach darin, bestehende Prozesse zu automatisieren. Dank KI erhalten Menschen ganz neue Chancen.« Brauer weiter: »Dies ist eine neue Konstellation, in der Menschen mit intelligenten Maschinen zusammenarbeiten und die Basis eines kontinuierlichen Wettbewerbsvorteils sein wird. Das Ergebnis ist FuturaCorp – ein Fortune 500 Unternehmen, das so flexibel wie ein Silicon Valley Start-up ist oder ein Start-up mit der IT-Leistung einer Fortune 500 Organisation.«

Positives Zukunftsbild

Die Studie zeichnet ein positives Zukunftsbild für Individuen, auch basierend auf früheren Automatisierungswellen, in denen niedrigqualifizierte Arbeit durch neue, höherqualifizierte Jobs ersetzt wurde. Sie prognostiziert, dass Roboter am Arbeitsplatz uns menschlicher erscheinen lassen – da wir über Fähigkeiten verfügen, die keine Maschine nachahmen kann und die in der FuturaCorp den Gegenpol zu unseren digitalen Kollegen bilden. Auf Basis der Studienergebnisse wurden fünf Beispielrollen entwickelt, die heute noch nicht existieren, die aber enorm wichtig in einer Mensch-und-Maschine-Organisation der Zukunft sein könnten (siehe Anhang unten).

Argumentationsfertigkeiten, kritisches Denken und die Begabung, komplexe Probleme zu lösen

Chetan Dube, CEO und President of IPsoft, kommentiert: »Künstliche Intelligenz ruft neue, individuelle Eigenschaften bei Mitarbeitern hervor und bringt sie dazu, komplexere Aufgaben zu übernehmen. Wenn Routine-Arbeiten automatisiert werden, sollten wir nicht nur unsere menschlichsten Fähigkeiten einsetzen, sondern müssen dies sogar. Damit können wir das tun, wozu Maschinen nicht fähig sind – und wahrscheinlich auch nie sein werden. Die Zukunft der Gesellschaft hängt davon ab, dass wir unsere Argumentationsfertigkeiten, kritisches Denken und die Begabung, komplexe Probleme zu lösen, einsetzen.«

Allerdings könnte der schnelle und strategische Wandel im Hinblick auf Fähigkeiten kurzfristig zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften führen, so die Studie. Das Goldsmiths-Team fand kaum einen Beleg, dass Universitäten und Bildungsinstitute Arbeitskräfte dazu ausbilden, mit diesen künftigen Veränderungen umgehen zu können. Organisationen fokussieren sich hingegen momentan auf interne Trainings, da Mitarbeiter immer kürzer in Unternehmen verbleiben und sich signifikante Investitionen schwer rechtfertigen lassen.

»Unternehmens-Bereitschafts-Gleichung«

Im Zusammenarbeit mit IPsoft entwickelte das Wissenschaftsteam die erste »Unternehmens-Bereitschafts-Gleichung« (Organizational Readiness Equation), auf deren Basis die Geschäftsleitung feststellen kann, wie gut die Organisation darauf vorbereitet ist, die ersten Schritte in Richtung einer KI-Zukunft zu tätigen. Die Gleichung bewertet ein Unternehmen auf Basis der utopischen Vision der FuturaCorp. Damit kann das Management die notwendigen Veränderungen identifizieren, die gemacht werden müssen, damit das Geschäftsmodell in Richtung dieses Ideals geht.

»CEOs müssen darauf vorbereitet sein, ihr Geschäft neu zu definieren«, sagt Chetan Dube abschließend. »Nur dann können sie das Produktivitätspotenzial von künstlicher Intelligenz nutzen. Diese Reise beginnt mit fundamentalen Veränderungen in der Organisationsstruktur: Wen Unternehmen für welche Rollen einstellen und wie wir diese neue Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen nutzen, um die Effizienz und Innovation zu erhöhen.«

 

Anhang: Fünf mögliche neue Rollen bei FuturaCorp:

Rollen im Arbeitsumfeld werden sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren signifikant verändern. Im Folgenden sind einige Beispiele für Jobs vorgestellt, die aus Sicht der Wissenschaftler entstehen werden. Die Liste orientiert sich an der Art und Weise, wie Arbeit und Beschäftigung heute verstanden werden. Künftig gibt es vielleicht keine Rollen mehr, sondern ein Bündel an Maßnahmen, aus denen der tägliche Arbeitsablauf besteht.

  •  Chief of Innovation

Führungskräfte, die Unternehmen erfolgreich durch die kommenden Veränderungen und Disruption navigieren. Technologisches Know-how kombiniert mit Geschäftsstrategie, Kreativität und der Fähigkeit, das Beste aus den probabilistischen Funktionen herauszuholen, um das Unternehmen in eine neue Richtung zu steuern.

  • Information Insight Enabler

Datenanalysten unterstützen Organisationen dabei, die Datenflut zu analysieren und Informationen daraus zu gewinnen. Coaches und Technologists bauen Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen auf – und zwar basierend auf den Daten, die sie generieren.

  •  Freelance Professor

Das wachsende Angebot an Online-Kursen und alternative Zulassungen werden ein signifikantes Wachstum bei freien oder unabhängigen Professoren nach sich ziehen. Interne Trainings und Cognitive Centers sind der erste Schritt, um die Belegschaft im Hinblick auf neue Fertigkeiten zu schulen.

  • Technology Broker

Beratung und Unterstützung für Abteilungen innerhalb eines Unternehmens wird eingekauft, um zu gewährleisten, dass die eingesetzte Technologie kompatibel ist. Vorherige Rollen waren vielleicht Vertriebs- oder IT-Manager.

  • Interactionist

Sie sollen die Kundenerfahrung verstehen und verbessern. Darüber hinaus soll der Interactionist die Produktivität und Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen optimieren.

 

[1] Die Studie wurde von Dr. Chris Brauer und seinem Team von Goldsmiths, University of London in Großbritannien im Auftrag von IPsoft durchgeführt. Das Team von Dr. Chris Brauer führte in enger Zusammenarbeit mit IPsoft eine umfangreiche Analyse der bestehenden Literatur und Branchenstudien durch. Darüber hinaus leiteten sie ethnografische Experimente und Co-Creation Workshops, um detailliertere Erkenntnisse über die momentane wie künftige Verknüpfung von Arbeit, Produktivität und Technologie zu erhalten.Überblick über die Forschungsmethoden, die bei der Studie zum Einsatz kamen:
  • Wirtschaftliche Modellierung
  • Sekundärforschung (akademisch, branchenspezifisch, Medien)
  • Interviews mit Fachexperten
  • Co-creation Experimente und Workshops
  • Social Listening
  • Konzeptionelle Zuordnung und Design Thinking
  • Ethnographie

 

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Diese Auswahl wurde von Menschen getroffen und nicht von Algorithmen.

 

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