Zwei Drittel der Internetnutzer verzichten auf bestimmte Online-Aktivitäten

■  Aus Sicherheitsgründen versendet jeder Zweite keine vertraulichen Informationen per Mail.

■  Jeder Vierte nutzt keine sozialen Netzwerke, Cloud-Angebote oder Online-Banking.

■  Größte Sorgen sind Infektion mit Schadprogrammen und illegale Nutzung privater Daten.

 

Angst vor Hackern im E-Mail-Konto, Datendiebstahl in der Cloud oder Betrug beim Online-Banking: Zwei von drei Internetnutzern (67 Prozent) geben an, dass sie aus Sicherheitsgründen bewusst auf bestimmte Online-Aktivitäten verzichten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.017 Internetnutzern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom [1].

Verglichen mit dem Vorjahr ist der Anteil allerdings zurückgegangen, damals hatten die Frage noch rund drei Viertel (74 Prozent) bejaht. Aktuell gibt von den Internetnutzern, die auf Online-Aktivitäten verzichten, rund jeder zweite (56 Prozent) an, keine vertraulichen Informationen oder wichtigen Dokumente per E-Mail zu verschicken, 29 Prozent haben sich aus Sicherheitsgründen nicht bei sozialen Netzwerken angemeldet und jeweils rund jeder Vierte verzichtet auf die Nutzung von Cloud-Diensten (26 Prozent) oder Online-Banking (25 Prozent). Rund jeder Siebte gibt an, online keine Reisen, Eintrittskarten oder Mietautos zu buchen (15 Prozent) beziehungsweise nicht bei Online-Händlern oder auf Auktionsplattformen im Netz einzukaufen (14 Prozent).

»Digitale Angebote aus Angst nicht zu nutzen, ist in aller Regel die falsche Entscheidung. Die meisten Risiken der Online-Welt lassen sich durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wie den Einsatz von Sicherheitssoftware oder sicheren Passwörtern, Zwei-Faktor-Authentifizierung und ein entsprechendes Verhalten vermeiden«, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. »Unser Ziel muss ›digital für alle‹ sein und nicht nur ›digital für viele‹.«

Die Sorgen und Ängste

Die größte Sorge der Internetnutzer ist, dass ihr Computer mit einem Schadprogramm wie einem Virus infiziert wird. 7 von 10 Onlinern (72 Prozent) geben an, dass sie sich dadurch bedroht fühlen. 6 von 10 (60 Prozent) sorgen sich davor, dass persönliche Daten ohne ihr Wissen genutzt und weitergeben werden, 54 Prozent befürchten die illegale Nutzung von Passwörtern und Online-Zugängen durch Kriminelle, 46 Prozent haben diese Sorge mit Blick auf staatliche Stellen wie Geheimdienste. Jeweils 3 von 10 Internetnutzern (29 Prozent) befürchten Betrug beim Online-Einkauf beziehungsweise beim Online-Banking, 16 Prozent haben Angst vor Beleidigungen oder Mobbing im Netz, 14 Prozent vor sexueller Belästigung.

Nur 9 Prozent der Internetnutzer geben an, dass sie sich im Internet überhaupt nicht bedroht fühlen. »Wer online ist, soll sich sicher fühlen. Internetnutzer können sich selbst mit technischen Hilfsmitteln wie aktuellen Virenscannern schützen, zugleich muss aber auch das Wissen der Nutzer über mögliche Angriffe im Netz und die vorhandenen Schutzmöglichkeiten verbessert werden«, so Berg. »Und wir müssen dafür sorgen, dass staatliche Behörden wie etwa die Polizei im Netz genauso präsent sind wie auf den Straßen und kriminelle Aktivitäten offline wie online verhindern und konsequent verfolgen.«

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.017 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: »Welche der folgenden Erfahrungen mit kriminellen Vorfällen haben Sie persönlich in den vergangenen 12 Monaten im Internet gemacht?«, »Verzichten Sie aus Sicherheitsgründen bewusst auf Aktivitäten im Internet wie E-Mails, Online-Shopping, Banking, Social-Media- oder Cloud-Nutzung?«, »Auf welche Online-Aktivitäten verzichten Sie aus Sicherheitsgründen genau?« und »Wodurch fühlen Sie sich im Internet bedroht?«.

 


 

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