Backups sollten von den Mitarbeitern erstellt werden, die täglich mit den Daten arbeiten.
Dienste aus der Cloud beherrschen die Kunst, Komplexes vor Nutzern zu verbergen und sich extrem einfach steuern zu lassen. Das gilt für E-Commerce-Plattformen genauso wie für Streaming-Dienste. Dieser »Ease of Use«-Faktor wird von Unternehmen inzwischen für alle IT-Produkte verlangt. Firmen sind darauf bedacht, dass IT-Teams immer weniger Zeit für ihre Aufgaben aufwenden müssen. Gleichzeitig geht es darum, teure Schulungen zu vermeiden, um Kosten für den IT-Betrieb eindämmen zu können.
Dank der Cloud haben sich Abteilungen und sogar Mitarbeiter in größeren Organisationen zudem daran gewöhnt, bestimmte Dienste aus der Cloud in Eigenverantwortung zu bestellen und zu betreiben – oft mit Segen der IT-Teams, manchmal aber auch ohne Autorisierung. Diese Daten werden aus zwei Gründen in den meisten Backup-Konzepten nicht berücksichtigt: Datenquellen werden nicht gesichert, weil interne Teams sie gar nicht kennen und daher nicht einbinden können. Oder das Backup-Programm beherrscht den Datentyp nicht, da es sich um sogenannte moderne Workloads handelt, die auf fortschrittlichen Plattformen wie Microsoft Azure, SAP Hana, Nutanix, Hbase oder MongoDB abgewickelt werden. Das Backup muss sich also selbst modernisieren, damit es mit der Dynamik moderner Unternehmen, der Cloud und der Datenexplosion Schritt halten kann.
Demokratisierung und Zeitersparnis. In einem ersten, essenziellen Schritt dorthin können Unternehmen bestimmten Abteilungen eine wichtige Rolle beim Datenmanagement zugestehen und ihnen Zugriff auf tägliche Backup-Aufgaben geben. Das Backup wird damit demokratischer, weil die Macht auf mehrere Schultern verteilt wird. Warum sollten Mitarbeiter auf die Wiederherstellung einer Datei oder einer virtuellen Maschine warten müssen, nur weil IT-Teams gerade keine Zeit dafür aufbringen können? Besser wäre es doch, wenn autorisierte Mitarbeiter aus der Abteilung dies selbst mit wenigen Klicks erledigen könnten. Damit wird die Bedienfreundlichkeit des Backup-Tools essenziell.
Auch spielt sie eine entscheidende Rolle dabei, IT-Teams zu entlasten, indem diese viel weniger Zeit für ihre täglichen Backup-Aufgaben aufwenden müssen. Im Idealfall sind die Oberflächen, mit denen Backups abgewickelt werden, passgenau auf die zu sichernden Daten zugeschnitten. So kann beispielsweise der Zuständige für die Cloud von Amazon nur seine Umgebung sehen und mit wenigen Mausklicks verwalten, ohne auf andere Daten zugreifen zu können. Die Benutzer-Interfaces und das dahinter liegende Backup-Tool sollten dabei neue Workloads so schnell wie möglich unterstützen, so wie es in der Vergangenheit bei klassischen neuen Betriebssystemen und Datenbanken der Fall war.
Fazit. Unternehmen brauchen Backups ihrer Daten und Workloads als letzte Verteidigungslinie, unabhängig davon, wo die Daten liegen. Und sie wollen die Daten schnell und einfach wiederherstellen lassen, am besten auf demokratischem Weg von den Teams, die auch täglich mit diesen Daten arbeiten.
Mathias Wenig,
Senior Manager TS und
Digital Transformation Specialist bei Veritas.
www.veritas.com
Illustration: © Vitalii Demin /shutterstock.com
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