Die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahren vor allem durch generative Modelle wie Large Language Models (LLMs) an Dynamik gewonnen. Mit Agentic AI tritt nun eine neue Ausprägung auf den Plan: Systeme, die nicht nur auf Eingaben reagieren, sondern eigenständig Ziele verfolgen, Strategien entwickeln und Maßnahmen umsetzen. Damit wird insbesondere in Bereichen wie der Finanzbuchhaltung – zum Beispiel im SAP-Umfeld – eine bislang nicht erreichte Form der Autonomie nutzbar gemacht.
Von regelbasierten Verfahren zu autonomen Agenten
Bisherige KI-Technologien lassen sich grob in regelbasierte Systeme und generative Modelle einteilen. Erstere sind auf klar definierte Abläufe beschränkt, während Letztere Inhalte generieren, aber immer noch rein reaktiv arbeiten. Agentic AI überwindet diese Beschränkung. Sie analysiert Daten, leitet Handlungsoptionen ab und setzt diese eigenständig um. Damit entstehen Systeme, die nicht nur Assistenzfunktionen erfüllen, sondern Aufgaben Ende-zu-Ende verantworten können.
Praktische Relevanz in der Finanz- und Rechnungswesen-IT
Besonders in der kreditorischen Buchhaltung zeigt sich das Potenzial. Agentic AI kann eingehende Rechnungen formatunabhängig erfassen, mit Bestell- und Vertragsdaten abgleichen und – abhängig von definierten Governance-Richtlinien – selbstständig freigeben oder Eskalationen einleiten. Hinzu kommt die Priorisierung nach Fälligkeiten oder Skonto-Vorteilen sowie die proaktive Erkennung von Unstimmigkeiten und Betrugsversuchen. Über Schnittstellen zu ERP- Systemen wird eine durchgängige Integration erreicht, die operative Effizienz erheblich steigern kann.
Herausforderungen bei Governance und Sicherheit
Die Einführung von Agentic AI erfordert eine Neubewertung bestehender Kontrollmechanismen. Neben Fragen der IT-Sicherheit und des Risikomanagements stellen sich auch ethische Aspekte: Welche Entscheidungsräume dürfen autonome Systeme haben, und wie werden diese transparent dokumentiert? Für die Akzeptanz ist entscheidend, dass Unternehmen klare Richtlinien, überprüfbare Algorithmen und robuste Sicherheitsmechanismen etablieren.
Strategischer Ausblick
Marktanalysen gehen davon aus, dass bis Ende dieses Jahrzehnts ein erheblicher Anteil von Unternehmenssoftware auf Agentic AI basiert. Bereits in naher Zukunft könnten autonome Systeme bis zu 15 Prozent alltäglicher Management- und Finanzentscheidungen übernehmen. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur Automatisierungsgewinne, sondern auch die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Wer früh investiert, positioniert sich technologisch und wirtschaftlich ganz vorn.
Fazit
Agentic AI markiert den Übergang von reaktiver zu strategisch handelnder KI. Durch ihre Fähigkeit zur autonomen Entscheidungsfindung wird sie insbesondere im operativen Finanz- und Rechnungswesen tiefgreifende Veränderungen bewirken. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit der Integration dieser Technologie befassen, um sowohl Effizienzsteigerungen als auch Wettbewerbsvorteile realisieren zu können.
Dina Ziems,
Senior Lead Marketing,
xSuite Group
xSuite ist Softwarehersteller von Anwendungen für dokumentenbasierte Prozesse und stellt weltweit standardisierte, digitale Lösungen bereit, die einfaches, sicheres und schnelles Arbeiten ermöglichen. Die Automatisierung wichtiger Arbeitsprozesse in Verbindung mit einem durchgängigen Dokumentenmanagement steht im Mittelpunkt. Kernkompetenz ist die Eingangsrechnungsverarbeitung in SAP inkl. E-Invoicing für führende Unternehmen weltweit sowie öffentliche Auftraggeber. Ergänzt wird dies durch Anwendungen für Einkaufs- und Auftragsprozesse sowie Archivierung. Die Software wird in der Cloud oder hybrid betrieben. xSuite liefert alles aus einer Hand (Softwarekomponenten und Dienstleistungen). Regelmäßige SAP-Zertifizierungen bestätigen den hohen Qualitätsstandard. Sie gelten für verschiedene Lösungen und Einsatzumgebungen von SAP. Mit xSuite verarbeiten mehr als 300.000 User pro Jahr über 80 Millionen Dokumente in über 60 Ländern.
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