All Flash oder Hybrid-Systeme – Wettbewerbsvorteil Flash-Speicher

Wettbewerbsvorteil Flash-Speicher

Wo sich die schnellen Chip-basierten Storage-Systeme schon heute im Rechenzentrum lohnen.

In immer mehr Rechenzentren ergänzen schnelle Flash-Arrays bestehende Speicherinfrastrukturen aus Platten und Bandlaufwerken. Laut IDC erreichte der Markt für All-Flash und hybride Flash-Lösungen im Jahr 2014 ein Volumen von 11,3 Milliarden US-Dollar – davon 1,3 Milliarden für All-Flash-Systeme. Spannend ist auch die Entwicklung in der EMEA-Region: Im Vergleich zum Jahr 2013 ist der Flash-Markt in 2014 um 30 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar gewachsen. Deutschland verzeichnete ein Wachstum von 45 Prozent und ist nach UK der zweitgrößte Markt. Geht es nach den Marktanalysten, bilden All-Flash-Arrays schon ab den Jahren 2018/2019 die primäre Storage-Umgebung.

Für den CIO wird es höchste Zeit, die bestehende Speicherstrategie zu überprüfen und den strategischen Einsatz von Flash zu planen. Die Verkaufszahlen belegen klar, dass immer mehr Unternehmen die Vorteile der superschnellen Speichersysteme nutzen und damit ihre Geschäftsprozesse beschleunigen und den IT-Betrieb effizienter organisieren.

Wer noch vor kurzem die Performance der Speichersysteme steigern wollte, legte sich die schnellen 15K-Platten zu. Mit ihren 15.000 U/min schafften sie es die Latenz für den Datenzugriff nochmal zu senken. Allerdings: Die hohe thermische Belastung im Rechenzentrum, die Energie- und Anschaffungskosten und teilweise auch die Geräuschentwicklung trugen dazu bei, dass die IT-Experten die neuen Flash-Systeme evaluierten. Viele IT-Verantwortliche sind sich jedoch nicht sicher, ob sie auf All-Flash oder hybride Systeme umsteigen sollen. Aus der Erfahrung lässt sich heute sagen: Mit hybridem Flash-Storage kann man nichts falsch machen, denn diese Lösungen bieten universell nutzbaren Speicher mit sehr guter Performance.

Ganz oder nur ein bisschen? Welche Flash-Variante für ein Unternehmen sinnvoll ist, hat weniger mit den Datenmengen zu tun, als vielmehr mit den Anwendungsszenarien – also dem Workload. Geht es um sogenannte kalte Daten, wie beispielsweise Backup- oder Archivdaten, sind auch etwas höhere Antwortzeiten der Storage-Systeme noch akzeptabel. Wer dagegen hochfrequente Shop- oder Kundeninformationssysteme betreibt, eine sehr hohe Zahl an Finanztransaktionen durchführt oder viele Benutzer mit virtuellen Desktops unterstützen muss, sollte auf All-Flash- oder hybride Systeme setzen.

 

Kosten senken: Mit den NetApp All-Flash-Arrays der EF-Serie senken Unternehmen die Kosten für Stromverbrauch, Platzbedarf und Kühlung im Vergleich zu festplattenbasierten Arrays um bis zu 95 Prozent.

Kosten senken: Mit den NetApp All-Flash-Arrays der EF-Serie senken Unternehmen die Kosten für Stromverbrauch, Platzbedarf und Kühlung im Vergleich zu festplattenbasierten Arrays um bis zu 95 Prozent.

 

Bei den stetig sinkenden Preisen muss keine IT-Abteilung auf Flash verzichten. Höhere I/Os, verringerte Latenzen und weniger Energiebedarf machen die Chip-basierten Speichertechnologien so interessant. Einsparungen im Stromverbrauch, beim Platz und Verbesserungen in der Klimatisierung sind daher wichtige Faktoren, die auf die gesamte IT-Infrastruktur einzahlen. Auch daraus kann also neben den reinen I/O-Vorteilen ein Bedarf zum Umrüsten entstehen. Nicht außer Acht lassen darf man dabei allerdings, dass auch die klassische mechanische Festplatte weiterentwickelt wird. So sind heute im Consumerbereich bereits 8-TByte-Platten zum Preis von unter 300 Euro verfügbar.

I/O-Leistung ist nicht alles. Für die IT ist es wichtig, Flash möglichst leicht in bestehende RZ-Infrastrukturen integrieren zu können. Wird der Geschwindigkeitsvorteil durch einen erhöhten Administrationsaufwand zunichte gemacht, hat man unterm Strich nichts gewonnen. Wer sich Flash-Storage ins Rechenzentrum holt, sollte daher auf die Erfahrung eines Spezialisten setzen. Flash stellt nämlich durchaus Herausforderungen an das Sizing, da es hier um ganz andere Leistungswerte geht als bei Disk-basiertem Storage.

Prinzipiell sollten Flash-Systeme immer exakt an den individuellen Anforderungen im eigenen Unternehmen angepasst werden. Manchmal ist die Performance ausschlaggebend, manchmal die Verwaltbarkeit oder die Orchestrierungsmöglichkeiten, und fast immer die bestmögliche Integration in die bestehende Infrastruktur. Schließlich will sich kein IT-Verantwortlicher ein neues Storage-Silo ins Rechenzentrum holen. Eine wichtige Aussage hierzu ist übrigens, dass die Komplexität von IT-Projekten nicht davon abhängt, ob Flash-Storage oder hybride Systeme zum Einsatz kommen – den Umfang eines Projekts bestimmen nach wie vor ganz andere Parameter.

 

All-Flash-Storage im Rechenzentrum: Mit All-Flash-Storage im Rechen­zen­trum beschleunigen Unternehmen gezielt spezifische Workloads wie Desktop-Virtualisierung oder Datenbanktransaktionen.

All-Flash-Storage im Rechenzentrum: Mit All-Flash-Storage im Rechen­zen­trum beschleunigen Unternehmen gezielt spezifische Workloads wie Desktop-Virtualisierung oder Datenbanktransaktionen.

 

Den Nachbrenner zünden. Wer auch zukünftig flexibel beim Einsatz von Storage-Technologien bleiben möchte, findet beispielsweise bei NetApp einen Ansatz, der dem CIO volle Wahlfreiheit bietet. Die Kombination aus All-Flash-, Hybrid- und rein Festplatten-basierten Arrays ist mit dem Storage-Betriebssystem Clustered Data ONTAP von NetApp in einem Cluster-Verbund effizient möglich. Hier muss sich der IT-Verantwortliche nicht auf eine Technologie festlegen, vermeidet Storage-Silos und kann auch im laufenden Betrieb Workloads so verschieben, dass diese unterschiedliche Speichersysteme nutzen.

Die Entwicklung zeigt, dass immer mehr Unternehmen reine Flash-Arrays im Rechenzentrum nutzen. Deren Anwendung bleibt derzeit jedoch auf Spezialanwendungen begrenzt, die höchste Leistung benötigen. Hybride Architekturen unterstützen dagegen ein breiteres Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und sind von der Leistung her für sehr viele Einsatzzwecke durchaus ausreichend. Dies gilt besonders bei gleichmäßigen Workloads, die stark von Caching profitieren. Mit den sinkenden Speicherpreisen werden vermutlich mehr und mehr Workloads auf Flash migriert, bei denen es, was die Performance angeht, im Grunde nicht nötig wäre. Für den CIO bleibt es daher eine zentrale Aufgabe, sich kontinuierlich nach neuen und effizient nutzbaren Storage-Technologien umzusehen. Denn mit der Integration von Cloud und Flash stehen zwei Technologien bereit, die in den kommenden Jahren den IT-Betrieb weiter verändern werden.


Herbert Bild, Senior Solutions Marketing Manager EMEA, NetApp

 

 

Illustration: © Booka/shutterstock.com, Fotos: © NetApp