Deutschland gehört innerhalb der OECD zu den Staaten, die sich durch ein besonders geringes Maß an Nettoeinkommensungleichheit auszeichnen. Dies zeigt die Teilauswertung einer Studie des ifo Instituts für die Stiftung Familienunternehmen. »Deutschland verteilt im internationalen Vergleich viel um«, erklärt Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft und verantwortlich für die Studie. Mit einer mittleren Staatsquote gelingt es, das Maß der Ungleichheit beim Nettoeinkommen im Vergleich zum Bruttoeinkommen stark zu reduzieren.
So weist die Entwicklung der Nettoeinkommensungleichheit auf Haushaltsebene, also der Ungleichheit nach Steuern und Transfers, seit 2005 keinen Anstieg mehr auf. Da gleichzeitig die Ungleichheit der Bruttoarbeitseinkommen zurückgegangen ist, hat der öffentliche Sektor offenbar einen großen Teil der Einkommensgewinne zur Sanierung der öffentlichen Kassen genutzt.
In der Studie wurde noch nicht berücksichtigt, dass der Staat nicht nur durch Steuern und Transfers umverteilt, sondern auch durch die Bereitstellung öffentlicher Güter wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Auch diese Faktoren müssen für eine solide Beurteilung der Ungleichheit Berücksichtigung finden.
https://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/publications/docbase/details.html?docId=19241446
Der Gini-Koeffizient oder auch Gini-Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Ungleichverteilungskoeffizienten lassen sich für jegliche Verteilungen berechnen. Beispielsweise gilt der Gini-Koeffizient in der Wirtschaftswissenschaft, aber auch in der Geographie als Maßstab für die Einkommens- und Vermögensverteilung einzelner Länder und somit als Hilfsmittel zur Klassifizierung von Ländern und ihrem zugehörigen Entwicklungsstand.
Der Gini-Koeffizient wird aus der Lorenz-Kurve abgeleitet und nimmt einen Wert zwischen 0 (bei einer gleichmäßigen Verteilung) und 1 (wenn nur eine Person das komplette Einkommen erhält, d. h. bei maximaler Ungleichverteilung) an. Mit einer gleichmäßigen Verteilung ist dabei nicht die Gleichverteilung im wahrscheinlichkeitstheoretischen Sinne gemeint, sondern eine Verteilung mit einer Varianz von 0. Im häufigsten Anwendungsfall, der Einkommensverteilung in einem Staat, heißt das, dass das Einkommen jedes Erwachsenen gleich hoch ist, und nicht etwa, dass verschiedene Einkommen(sklassen) gleich häufig sind.
Textquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gini-Koeffizient