Multitouch-Technologien umgeben jeden von uns permanent im Alltag. Wir tragen ständig Smartphones bei uns, arbeiten mit Tablets und Touch-Bildschirmen. Aber auch in Shops, in Museen sowie auf Messen und Ausstellungen ist die intuitive Oberflächen-Berührung immer selbstverständlicher. Doch wie funktioniert eigentlich die darunterliegende Technologie und wie können Unternehmen sie optimal, beispielsweise am Point-of-Sale, einsetzen?
Die Berliner Multitouch-Spezialisten von »Garamantis Interactive Technologies« haben alle Informationen zu dieser ubiquitären Technologie zusammengetragen und in eine große Infografik gegossen. Die Grafik richtet sich an jeden, der in wenigen Minuten zum »Multitouch-Experten« werden möchte, insbesondere aber an Unternehmen und Agenturen, die diese Technologie für ihre Arbeit optimal einsetzen wollen.
Technik, Begriffe und Erfolgsfaktoren
Es existieren zahlreiche unterschiedliche Technologien und dazugehörige Abkürzungen. Zunächst erklärt die Grafik daher die relevantesten Multitouch-Technologien mit ihren Vor- und Nachteilen. Der Betrachter lernt beispielsweise, welche Technologie sich am besten für einen Multitouch-Tisch eignet, wieso u.U. die umgebenden Lichtverhältnisse wichtig sind und was eine »Objekterkennung« leisten kann. Es folgt eine Übersicht der gängigsten Touch-Gesten, die der Benutzer als selbstverständlich voraussetzt. Ein Zeitstrahl offenbart, dass die Grundsteine für die Technologie bereits in der 60er-Jahren gelegt wurden und wie Apple im Jahr 2007 mit dem Marktstart des ersten iPhone Multitouch in den Massenmarkt brachte.
Pixeldichte, Betrachtungsabstand und Rechen-Power
Noch mehr Praxisnutzen bieten die Abschnitte zu Bildschirmauflösungen und Betrachtungsabständen. Obwohl sich »4K Ultra-HD« nach viel anhört, entspricht es bei einem größeren Multitouch Tisch für den Betrachter nur zu 62 % einem »Pixel freien Bild«, was man über den Durchmesser des Bildschirmes sowie den Betrachtungsabstand errechnen kann. Eine weitere praktische Berechnung ist die der notwendigen Rechen-Power, abhängig von Größe und Anzahl der genutzten Bildschirme. Da Multitouch immer auch Interaktion mit mehreren Benutzern bedeutet, gibt es hier klare Vorgaben, was an PC- und Grafikkarten-Leistung Voraussetzung ist.
Software Basics: Flüssige Darstellung und direktes Feedback
Was für 3D-Spiele gilt, gilt auch für Multitouch-Anwendungen: Ruckler durch Ladevorgänge oder unzureichende Performance werden sofort wahrgenommen und stören das Benutzungserlebnis massiv. 60 Bilder pro Sekunde (FPS) gelten als Maßstab für flüssige Darstellungen, weshalb native Anwendungen gegenüber den meisten webbasierten Technologien vorzuziehen sind. Auch direktes Feedback bei Interaktionen und eine gute und eingängige Strukturierung ist wichtig, um Benutzern Sicherheit und ein klares Verständnis für die Anwendung zu geben.
Multi-Touch und Multi-User
Gerade wenn der Multitouch-Bildschirm liegend verwendet wird, sollte die Software hinsichtlich Gestaltung und Nutzbarkeit vorsehen, dass sie von mehreren Seiten und von mehreren Benutzern gleichzeitig zugänglich ist. So sollten bspw. alle inhaltlichen Elemente drehbar und frei verschiebbar sein, um sie etwa seinem gegenüber zeigen zu können. Gängige Betriebssysteme und die meisten Smartphone-Anwendungen sind nicht wirklich multi-user geeignet.
Abgerundet wir die Infografik durch Funfacts zum Thema Multitouch. Beispielsweise scheiterte Apple 2004 bei dem Versuch, den Begriff »Multitouch« als Marke schützen zu lassen. Sehr weitsichtig waren dagegen die Disney-Studios, die für den Film »Tron« bereits 1982 eine wegweisende Vision eines Multitouch-Tisches entwarfen – lange bevor im Jahr 2002 die Gestensteuerung von Tom Cruise im Film »Minority Report« berühmt wurde.
Die Multitouch-Infografik steht ab sofort kostenlos unter Creative Commons Lizenz CC BY-ND 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0) zur Verfügung.