Kündigung wegen Beförderung

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Interview mit Thomas Zimmermann, deutscher Geschäftsführer von ADP.

 

Herr Zimmermann, das ADP-Forschungsinstitut hat herausgefunden, dass Menschen kündigen, wenn sie befördert werden. Warum ist das so?

Ein sehr guter Kellner oder eine hervorragende Ingenieurin sind nicht auch gleichzeitig fantastische Führungskräfte. Sie können in ihrem Spezialgebiet Koryphäen sein, aber nicht in der Lage sein, Menschen zu führen, so dass sie sich nach einer Beförderung überfordert fühlen und das Unternehmen verlassen.

Unser Modell zeigt, dass für bestimmte Beschäftigte innerhalb eines gewissen Zeitraums nach ihrer Beförderung ein Kündigungsrisiko besteht. Innerhalb eines Monats nach ihrer ersten Beförderung haben 29 Prozent der Arbeitnehmenden ihren Arbeitgeber verlassen. Wenn Sie also Ihre Mitarbeitenden befördern, achten Sie darauf, dass sie sich für ihre neuen Aufgaben bestens gerüstet fühlen, sonst verlieren Sie Ihre Top-Talente durch unnötigen Stress.

Unnötiger Stress ist in der deutschen Arbeitswelt an der Tagesordnung. Laut der ADP-Studie People at Work, bei der 32.000 Arbeitnehmer befragt wurden, sind wir weltweit trauriger Spitzenreiter, wenn es um Stress am Arbeitsplatz geht.

In Deutschland geben in der Tat 59 % an, dass sich Stress negativ auf ihre Arbeit auswirkt. Stress und schlechte psychische Gesundheit sind nach wie vor hartnäckige Probleme am Arbeitsplatz. Die Arbeitskräfte stehen unter enormem Druck. Eine fürsorgliche Arbeitsplatzkultur ist sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Mitarbeitenden von großem Wert. Menschen, die sich sicher und unterstützt fühlen, leisten bessere Arbeit, sind seltener krank und haben eine positivere Einstellung zu ihrem Unternehmen.

Was ist den Deutschen im Beruf am wichtigsten?

An erster Stelle bei der Arbeit in Deutschland steht laut Umfrage das Gehalt. Erschreckend ist, dass 17 Prozent der Befragten fälschlicherweise immer zu wenig Gehalt bekommen. Das erzeugt natürlich Distress. An zweiter Stelle steht der Spaß an der Arbeit, gefolgt von der Flexibilität. Deutsche Arbeitskräfte erwarten immer häufiger, dass sie eben nicht mehr nur in Deutschland arbeiten müssen, um bei ihren Lieben oder in ihrem Traumland leben zu können.

Was können Arbeitgeber tun, um den Wünschen der Arbeitskräfte zu entsprechen, um eben nicht ihre besten Talente zu verlieren?

Eine hervorragende globale Payroll-Lösung wäre bereits ein guter Anfang. Sie verhindert, dass Löhne zu spät oder zu niedrig ausgezahlt werden. Dieser Stresspunkt ist leicht zu verhindern. Die Globalität eines solchen Partners verhilft den Unternehmen nicht nur bei der eigenen internationalen Expansion, sondern auch dabei, den Überblick über ihre international lebenden Mitarbeitenden nicht zu verlieren. Die Richtlinien in jedem Land auf der Welt sind anders, ohne Partner riskiert man Strafzahlungen oder verstimmte Arbeitskräfte. Auch diese Last kann leicht von den Schultern der Arbeitnehmenden und Arbeitgeber genommen werden. Es gibt HR-Softwareanbieter, die global aufgestellt sind und End-to-End-Lösungen anbieten, so dass die Daten sicher in einer Hand und an einem sicheren Ort sind. So kann der Stress für alle reduziert werden und man kann sich endlich auf die wirklich wichtigen Aufgaben in der Arbeit konzentrieren. Das steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten. Mit dem richtigen Partner steigen Talente mit einem Lächeln die Karriereleiter auf, sind stolz auf ihre geleistete Arbeit und können ihre Beförderung genießen. Sie haben es sich verdient, nicht hinausbefördert zu werden.