Eine neue Studie von Remote zeigt, dass der Trend zu ortsunabhängigen Arbeitsformen auch nach der Pandemie anhält. Unternehmen setzen zunehmend auf global verteilte Teams* und verschaffen sich dadurch Wettbewerbsvorteile – unter anderem eine Steigerung der Produktivität und Mitarbeiterbindung sowie höhere Chancen auf qualifizierte Bewerber.
Das HR-Startup Remote hat in einer neuen Studie im Rahmen des Remote Workforce Reports 2023 untersucht, wie sich der Aufbau dezentraler Teams* auf Unternehmensabläufe und Mitarbeiter auswirkt. Hierfür wurden weltweit 1.581 Personalentscheider, Mitarbeiter und Auftragnehmer befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit dezentralen Teams erhebliche Vorteile bei der Gewinnung und Bindung von Talenten verzeichnen. So geben 60 Prozent der befragten Entscheider an, dass die Zahl der qualifizierten Bewerber gestiegen ist. Unternehmen mit verteilten Teams merken, dass die Bindung mit ihren Mitarbeitenden zugenommen hat (69 %) und dass das Rekrutieren neuer Talente einfacher fällt (57 %). Gleichzeitig stellen 72 Prozent der Befragten eine gesteigerte Produktivität durch dezentrale Arbeitsformen fest.
»Remote-first zu sein bedeutet, dass wir ein vielfältiges, leidenschaftliches, zielorientiertes globales Team aufbauen können. Denn Talent kennt keine geografischen Grenzen. Diese Vision haben wir fest in unserer Unternehmenskultur verankert. Bei simpleclub spielt es keine Rolle, wo unsere Mitarbeiter sitzen. Wir fühlen uns alle als ein Team zugehörig. Ein Wohnort in einem anderen Land hat keine Auswirkungen darauf, was unsere global verteilten Talente leisten und erreichen können«, sagt Yasmin Ahmed, VP People bei simpleclub, einer digitalen Lernplattform für Schule und Ausbildung mit Hauptsitz in Grünwald bei München. »Globalität ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit unserer Vision als gutes Beispiel voranzugehen.«
Paradigmenwechsel: Langfristige Vorteile dezentraler Arbeitsformen überwiegen kurzfristige Kosteneinsparungen
Die Untersuchung der monetären Faktoren zeigt einen Paradigmenwechsel: Die Umstellung zu einem Arbeitsmodell mit dezentralen Teams kann zu Kosteneinsparungen führen, beispielsweise indem weniger Bürofläche benötigt wird. Kurzfristige Kosteneffizienz ist jedoch für die meisten Befragten nicht der Hauptgrund für den Wandel zu dezentralen Teams. Zwar sagt mehr als die Hälfte (53 %), dass im Zuge dieses Wandels ihre Personalkosten gestiegen sind, doch liegt dies meist nicht an den Kosten für die Mitarbeiter selbst, sondern an Mehrkosten, die durch das Eröffnen von Niederlassungen in neuen Märkten entstehen. Nichtsdestotrotz bevorzugt die Mehrheit der Befragten (55 %) die Einstellung hochqualifizierter Personen, selbst wenn diese in einem anderen Land leben, da die langfristigen Vorteile hierbei überwiegen.
»Unser Remote Workforce Report zeigt, dass der Wandel zum dezentralen Arbeiten nicht nur das Leben Einzelner positiv beeinflussen kann, sondern auch ein vielversprechendes Betriebsmodell für Unternehmen darstellt. Unternehmen mit global verteilten Teams steigern ihre Effizienz, Produktivität und die Bindung ihrer Mitarbeitenden. Zudem vergrößern sie ihre Chancen auf qualifizierte Bewerbende, was angesichts des Fachkräftemangels in vielen Branchen einen enormen Wettbewerbsvorteil darstellt«, sagt Job van der Voort, CEO und Mitbegründer von Remote. »Schon jetzt sehen wir immer mehr dezentral agierende Unternehmen, die in der internationalen Wirtschaft eine führende Rolle spielen. Unternehmen, die dieses Potenzial verkennen, werden künftig langsam, aber sicher von der Konkurrenz überholt.«
Die Zukunft dezentraler Arbeitsformen: Entscheider optimistisch, Mitarbeiter uneins
Vergangenen Sommer waren Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen optimistisch, wenn es um das Wachstum dezentraler Arbeitsformen ging. Neue Erkenntnisse zeigen eine Veränderung: Während rund zwei Drittel (66 %) der Entscheider glauben, dass die Anzahl dezentraler Teams weiter steigt, sind die Mitarbeiter geteilter Meinung: 43 Prozent schließen sich den Entscheidern an, während weitere 45 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen künftig wieder vermehrt zentralisiert arbeiten wird. Mitarbeiter, die bereits die Möglichkeit haben, von zu Hause arbeiten, glauben eher an das Wachstum dezentraler Arbeitsformen, als Mitarbeiter, die an das Büro gebunden sind.
Generationenunterschiede: Jüngere Generationen sind offener hinsichtlich dezentraler Arbeit
48 Prozent der Generation Z, 47 Prozent der Millennials und 39 Prozent der Generation X sind der Meinung, dass ihr Unternehmen künftig vermehrt auf das Arbeiten in dezentralen Teams setzen wird. Bei den Baby Boomern sind lediglich 18 Prozent dieser Meinung. Die jüngeren Generationen sind offener für neue Arbeitsmodelle: 80 Prozent der Generation Z könnten sich vorstellen, in einem anderen Land zu arbeiten. Bei Millennials sind es 74 Prozent, 61 Prozent bei der Generation X und 40 Prozent bei den Baby Boomern. Besonders deutliche Unterschiede gibt es bezüglich der Vorteile global verteilter Teams: Mehr als ein Fünftel (21 %) der Baby Boomer gaben an, dass sie keine positive Verbesserung darin sehen, von überall aus arbeiten zu können. Im Vergleich dazu sehen die meisten der jüngeren Generationen (95 %) erhebliche Vorteile in einem dezentralen Ansatz. 42 Prozent der Generation Z würden ihre derzeitige Arbeitsstelle sogar für eine dezentrale Arbeitsmöglichkeit aufgeben.
Erfolgsfaktor Motivation: Herausforderungen und Chancen global verteilter Teams
Die Studie zeigt zwar klare Vorteile im Aufbau global verteilter Teams, stellt aber auch fest, dass es für Unternehmen und ihre Mitarbeiter noch Hindernisse zu überwinden gibt. Beide Gruppen nannten die Aufrechterhaltung des Team-Engagements als eine ihrer größten Herausforderungen (31 % der Entscheider und 34 % der Mitarbeiter). Für dezentral organisierte Unternehmen verdeutlicht sich dadurch die Notwendigkeit, ihre Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort zu unterstützen, damit sie in ihren Rollen erfolgreich sind und sich entwickeln können.
»Sicherheit und Stabilität sind für unser Team von großer Bedeutung. Die Remote-Plattform hilft uns dabei, genau das anzubieten. Sie ist intuitiv zu bedienen, das Onboarding verläuft reibungslos und Fragen werden schnell beantwortet. Dadurch können wir einen ausschlaggebenden Faktor erhöhen: die Mitarbeiterbindung. Sie ist für uns von entscheidender Bedeutung, da der Erfolg oder Misserfolg der Unternehmen zu 99 Prozent von den Menschen abhängt, die darin arbeiten. Um langfristig erfolgreich zu sein, ist es daher unerlässlich, die besten Talente nicht nur zu gewinnen, sondern diese auch zu halten«, so Antonio Arias, Chief People Officer von QuoIntelligence, einem in Frankfurt ansässigen Cybersicherheitsunternehmen.