Einwegbecher: Einmal Plastikmüll to go, bitte

Ein schnell getrunkener Kaffee, dann landet der Becher im Müll: Einwegbecher haben eine besonders schlechte Ökobilanz. Das Umweltbundesamt (UBA) hat deshalb nun in einer aktuellen Studie vorgeschlagen, auf Mehrwegsysteme zu setzen und einen »Litteringfonds« einzurichten, aus dessen Mitteln die Reinigung der vermüllten Umwelt finanziert wird.

In Deutschland werden laut Angaben des UBA jährlich rund 2,8 Milliarden Einwegbecher verbraucht, das entspricht 34 Bechern pro Kopf. 60 Prozent davon sind kunststoffbeschichtete Papierbecher, die anderen 40 Prozent reine Plastikbecher. Hinzu kommen noch einmal 1,3 Milliarden Kunststoffdeckel, wie die Statista-Infografik zeigt.

Für die Umwelt ist das ein großes Problem, da sich die Becher nur schlecht recyceln lassen. Oft werden sie sogar achtlos weggeworfen und verschandeln so Parks und Wälder oder landen im Meer. Dort braucht ein einziger Styroporbecher rund 50 Jahre, um zersetzt zu werden. »Jeder Einwegbecher, der genutzt wird, ist einer zu viel«, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA, in der veröffentlichten Pressemitteilung. Frauke Suhr

https://de.statista.com/infografik/18133/verbrauch-von-einwegbechern-in-deutschland/

 

Plastikmüll: Soviel Einwegplastik fällt in Deutschland an

Zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik landen schätzungsweise pro Jahr in unseren Ozeanen. Und jedes einzelne Gramm Kunststoff, das nicht irgendwann an den Küsten angespült wird, verweilt dort noch Hunderte von Jahren.

Dagegen will die EU nun vorgehen und veröffentlicht einen Aktionsplan zur Vermeidung von Einwegplastikprodukten. Konkret sollen dabei Einweggeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und Ballonhalter – Artikel also, die ohnehin ohne Weiteres durch plastikfreie Alternativen ersetzbar wären – verboten werden. Doch auch darüber hinaus gibt es Einwegartikel aus Plastik, die die meisten von uns mindestens einmal täglich benutzen und nach dem Gebrauch auf dem Müll landen. Wie die Grafik zeigt, verschmutzen Einwegflaschen und Strohhalme unsere Ozeane, aufgrund des – im Vergleich zu den von der EU-Kommission ins Visier genommenen Produkten – höheren Verbrauchs, vermutlich in bedeutend größerer Stückzahl. Dabei gibt es sowohl für Einwegflaschen und Zigarettenfilter umweltverträglichere Alternativen. Patrick Wagner

https://de.statista.com/infografik/13999/verbrauch-von-verschiedenen-plastikprodukten/

 


 

Nachhaltigkeit: Die Deutschen befürworten Einwegplastik-Verbot

 

Die EU-Kommission hat Ende Mai eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, um die Verwendung von Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren. Mehr als 80 % der Abfälle im Meer sind Plastikmüll, weswegen die Zielsetzung die zehn Produkte umfasst, die am häufigsten an Stränden und im Wasser gefunden werden. Ein Vermarktungsverbot soll etwa für Wattestäbchen, Besteck und Teller gelten. Eine Verbrauchsminderung wird für Lebensmittelverpackungen und Getränkebecher angestrebt. Wie eine Umfrage von Statista in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt, trifft dieses mögliche Verbot für bestimmtes Einwegplastik bei den Deutschen auf große Zustimmung. 45 Prozent der Befragten finden den Vorschlag der EU-Kommission sehr gut, weitere 31 Prozent eher gut. Dagegen sind insgesamt lediglich 16 Prozent. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/14452/die-deutschen-befuerworten-einwegplastik-verbot/

https://de.statista.com/infografik/14452/die-deutschen-befuerworten-einwegplastik-verbot/

 


 

Der Trend weg vom Plastikmüll: Die Kunden mögen`s unverpackt

Zahnbürste aus Holz, Müsli im Weck-Glas, Shampoo in Seifenform: In Zeiten von immer größerer Umweltverschmutzung und Plastikmüll wird das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft, etwas für die Natur zu tun. Was liegt da näher, als zu versuchen, auf unnütze Einmal-Verpackungen zu verzichten und durch solche zu ersetzen, die der Konsument häufiger verwendet? Diesen Trend haben sich mittlerweile diverse Gründer zu Nutze gemacht und sogenannte Unverpackt-Läden eröffnet. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, Bio-Qualität und einen bewussten Umgang mit Konsum.

 

Das Marktforschungsinstitut Splendid Research GmbH geht dieser Sache in seiner repräsentativen Umfrage vom März 2018 auf den Grund. Es hat insgesamt 1.016 Bundesbürger im Alter von 18 bis 69 Jahren online befragt, wie hoch die Akzeptanz solcher Geschäfte ist und welche Gründe es für Zuspruch oder auch Ablehnung selbiger gibt.

Idee vom Unverpackt-Laden begeistert den Großteil der Bevölkerung

Beeindruckendes Ergebnis: Ganze 71 Prozent der Kunden sind begeistert vom Konzept des Unverpackt-Ladens. Gleichwohl haben nur acht Prozent bereits in einem solchen Geschäft eingekauft. »Das Thema birgt somit noch große Möglichkeiten für den Handel«, erläutert Studienleiterin Nadine Corleis. Zumal drei Viertel der Bundesbürger der Verwendung eigener Behältnisse während des Einkaufs offen gegenüberstünden.

Größtes Plus: Vermeidung von Verpackung

Was bewegt die Kunden dazu, in einem Unverpackt-Laden einzukaufen? 73 Prozent gefällt es, dass durch einen solchen Einkauf Verpackungen vermieden werden können und fast genauso viele, 72 Prozent, nennen das Thema Umweltschutz als Grund. Immerhin 27 Prozent gefällt die Vorstellung davon, sich individuelle Zusammenstellungen kaufen zu können, die es sonst nicht im Handel gibt. Ein eher geringerer Teil, 17 Prozent der potenziellen Kunden, gibt an, durch den Einkauf in einem solchen Geschäft keine Großkonzerne unterstützen zu wollen.

Angst vor mangelnder Hygiene hält Kunden vom Einkauf ohne Verpackungen ab

Ablehner gibt es immer: Welche Gründe sprechen gegen einen Unverpackt-Laden? 58 Prozent derjenigen, die sich nicht vorstellen können, dort einzukaufen, nennen als Hauptgrund die vermeintlich mangelnde Hygiene. Immer noch 51 Prozent der Verweigerer geben an, dass die fehlende Präsenz sie davon abhielte, in einem Unverpackt-Geschäft einzukaufen. Das hat für den Handel natürlich ein großes Potenzial: »Im Umkehrschluss hieße das ja, dass diese Menschen in einem solchen Laden kaufen würden, wenn sie einen in der Nähe hätten«, schlussfolgert Corleis.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – das gilt auch beim Einkauf

Was wird am liebsten unverpackt gekauft? Obst, Gemüse und Nüsse teilen sich die ersten drei Plätze – kein Wunder, denn diese Lebensmittel können zum Einen gut und sicher transportiert werden und werden zum Anderen bereits von den bekannten Ketten häufig unverpackt angeboten. Die Konsumenten sind es also schon gewohnt. Joghurt und Honig liegen mit jeweils 22 Prozent auf den letzten Rängen. »In diesen Fällen ist es für die Kunden schwer vorstellbar, die Sachen erst im Laden einzupacken«, erläutert Corleis.

Die vollständige Studie gibt es kostenlos unter www.splendid-research.com/studie-unverpackt-einkaufen

 


 

100 Milliarden Plastiktüten – allein in der EU

Derzeit werden in den Ländern der EU pro Jahr schätzungsweise 100 Milliarden Plastiktüten pro Jahr verbraucht. Zu viel für die Europäische Kommission, die den Verbrauch von Plastiktüten bis 2025 auf 40 pro Jahr und Person reduzieren will. Ein Ziel das Deutschland schon fast erreicht hat, wie die Grafik von Statista zeigt. 2016 wurden hierzulande laut Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung 3,7 Milliarden Plastiktüten verbraucht – das entspricht einem Pro-Kopf-Konsum von 45 Tüten. Auch eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des Deutschen Verpackungsinstituts unterstreicht, dass Kunststofftragetaschen bei den Verbrauchern nicht unbedingt en vogue. Demnach nutzen 80,4 Prozent der Befragten recyclebare oder wiederverwendbare Tragehilfen wie Papiertüten, Jutebeutel oder Rucksäcke. Nur 4,5 Prozent gaben an, im Laden Plastiktüten zu kaufen. Allerdings scheint das Umweltbewusstsein nicht in allen Altersgruppen gleich stark ausgeprägt zu sein – Verbraucher zwischen 16 und 24 Jahren greifen dreimal häufiger zur Plastiktüte. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/13484/verbrauch-und-nutzung-von-plastiktueten/


 

Abfall: So viel Plastikmüll verursachen die EU-Bürger

Die Bundesbürger produzierten im Jahr 2015 37 kg Plastikverpackungsabfälle pro Einwohner. Wie die Infografik von Statista zeigt, entstehen nur noch in Estland, Luxemburg und Irland mehr Abfälle je Einwohner. Das deutsche Recyclingsystem läuft auf Hochtouren – und muss in Zukunft noch leistungsfähiger werden. Denn wie jetzt bekannt geworden ist, fällt China seit Anfang 2018 als größter Abnehmer deutscher Altkunststoffe aus. Handel und Industrie befürchten schon, dass sie steigende Entgelte an den Grünen Punkt und die übrigen dualen Systeme zahlen müssen, die sich in ihrem Auftrag um die Entsorgung der Altverpackungen kümmern. Experten gehen davon aus, dass die Unternehmen die steigenden Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. Matthias Janson

https://de.statista.com/infografik/12419/so-viel-plastikmuell-verursachen-eu-buerger/