Internet der Dinge und Industrie 4.0 – Chancen und Herausforderungen

Für den kostenintensiven Wirtschaftsstandort Deutschland bietet das Internet der Dinge besondere Chancen. Gerade Industrie 4.0 verspricht signifikante Möglichkeiten Qualität »Made in Germany« zu kompetitiven Kosten zu produzieren. Christian Lamprechter, Geschäftsführer Intel Deutschland GmbH und Country Manager Deutschland und Österreich, beschreibt die Rolle Intels im Kontext von Internet of Things und Industrie 4.0.

»Das Internet der Dinge wächst stetig. Wir gehen von 200 Milliarden vernetzten Geräten bis zum Jahr 2020 aus. Damit stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Computing-Ära, die unser persönliches Leben aber auch die gesamte Industrie maßgeblich verändern wird. IoT bietet einerseits herausragende Möglichkeiten für Menschen wie Unternehmen. Andererseits bringt die umfassende Vernetzung insbesondere für die Unternehmens-IT große Herausforderungen mit sich.

Effizienzsteigerung und Synergien. Intel treibt diese Entwicklung von Anfang an maßgeblich voran und arbeitet eng mit unterschiedlichsten Branchen wie Einzelhandel, Automatisierung, Gesundheitswesen, Energie, Automobiltechnik oder Unternehmen aus dem Bereich Smart Home zusammen. Dabei geht es nicht nur um Kühlschränke mit Internetanschluss oder trendige Wearables. Einen großen Bereich nehmen vernetzte Autos, intelligente öffentliche Infrastrukturen oder die Digitalisierung in der Fertigungstechnik ein. Durch den Einsatz von IoT-Technologie werden sowohl neue, intelligente Systeme implementiert als auch bereits bestehende Systeme miteinander vernetzt. Das Ergebnis ist eine enorme Effizienzsteigerung. Sie bietet das Potenzial für große Synergien innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette.

Gleichzeitig wachsen die Datenmengen rasant an: Sensoren eines autonom fahrenden Autos etwa erzeugen pro Minute rund ein Gigabyte Daten [1]. Solche Mengen gilt es zu verarbeiten und zu analysieren sowie nachhaltige Erkenntnisse daraus zu ziehen. Die Themen Datenschutz und Datensicherheit haben dabei ebenfalls höchste Priorität.

Glücklicherweise müssen Unternehmen die technischen Herausforderungen nicht alleine stemmen; kein IT-Anbieter kann das Internet der Dinge alleine verwirklichen. Daher ist Intel aktiver Gestalter eines technischen Umfelds, in dem unterschiedliche Organisationen wie Beratungsunternehmen, IT-Hard- und Software- oder Dienstleistungsunternehmen die IoT-Entwicklung beschleunigen.

Treibende Kraft bei Standardisierungen. Wenngleich bereits heute Server mit sehr großen Datenmengen umgehen können, wird neue Technik beim Verarbeiten gigantischer Datenmengen Dinge leisten, die heutige Systeme heillos überfordern würden. Weiterhin spielt die Kompatibilität der Geräte eine Rolle. Intel fungiert traditionell, wie schon beim USB-, WiFi- oder dem Bluetooth-Standard, als treibende Kraft bei Standardisierungen. So sind wir auch stark im Open Interconnect Consortium engagiert, dessen Hauptaufgabe darin besteht, die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Endgeräten sicherzustellen – von PCs, Smartphones und Tablets über das smarte Zuhause bis zu intelligenten Industrieanwendungen sowie Wearables. Ziel ist es, durch die Einführung eines Industriestandards für die drahtlose Kommunikation zwischen Geräten die Entwicklung des Internets der Dinge voranzutreiben und damit sämtlichen Anwendungen zu nachhaltigem Erfolg zu verhelfen. Für das Jahr 2017 wird prognostiziert, dass der Weltmarkt für vernetzte Geräte ein Umsatzvolumen von rund 1,3 Billionen US-Dollar [2] erreichen wird. Bei Intel arbeiten wir daran, dieses Potenzial zu erschließen.

Besondere Chancen bietet das Internet der Dinge für den Wirtschaftsstandort Deutschland, der sich durch einen starken Mittelstand, ausgesprochene Innovationskraft und weltweite Anerkennung der Marke »Made in Germany« auszeichnet. Doch der Wirtschaftsstandort ist auch kostenintensiv. Gerade deshalb bietet Industrie 4.0 eine signifikante Chance für die deutsche Industrie, Qualität »Made in Germany« zu kompetitiven Kosten zu produzieren. Damit diese Vision Wirklichkeit wird, müssen aber auch die Infrastrukturbedingungen passen. Speziell im Breitbandausbau und bei der Förderung von Startups besteht Nachholbedarf. Hier Abhilfe zu schaffen wird die Basis für den zukünftigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland bilden.«

autor_christian_lamprechterChristian Lamprechter,
Geschäftsführer Intel Deutschland GmbH
und Country Manager
Deutschland und Österreich

 

 

[1] Quelle: https://www.zeit.de/mobilitaet/2015-08/autonomes-fahren-sensoren-datenmenge/seite-2
[2] Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/295168/umfrage/umsatzprognose-auf-dem-weltmarkt-fuer-vernetzte-geraete/
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