Mitarbeiterzentrierte Kultur aufbauen, um Talente anzuwerben und zu halten 

Illustration: Absmeier. Quelle: Ergotron

Laut einer Umfrage wünschen sich drei Viertel der Beschäftigten eine Gesundheitsförderung vom Arbeitgeber und bevorzugen eine ergonomische Ausstattung ihres Arbeitsplatzes.

 

Das  Arbeitsleben für viele Arbeitnehmer hat sich drastisch verändert.  Der massive Renteneintritt der Babyboomer-Generation, stellt die Arbeitnehmerbedürfnisse in den Vordergrund. Noch vor ein paar Jahren waren das Prestige und der Status eines Unternehmens ein entscheidendes Kriterium für potenzielle Bewerber. Heute sind es vor allem die Unternehmenswerte und die Arbeitsbedingungen, die die Arbeitnehmer unter die Lupe nehmen. Das hat zur Folge, dass nun die Bewerber am längeren Hebel sitzen und sich ein Unternehmen aussuchen können, welches am besten zu ihnen passt.

Laut einer Umfrage von Ergotron wollen heute viele Arbeitnehmer vollständig remote oder hybrid arbeiten. Fast drei Viertel der Arbeitnehmer würden ihre neue Arbeitsstelle aufgrund einer ergonomischen Arbeitsumgebung und Aufmerksamkeit für die psychische Gesundheit wählen. Das zeigt, dass eine flexible, gesunde Arbeitskultur für den Unternehmenserfolg unerlässlich ist

Auf der anderen Seite sind es jedoch nur 22 Prozent der Arbeitgeber, die ihren Angestellten eine ergonomische Ausstattung zur Verfügung stellen.

 

Ergonomische Grundlagen

Unternehmen, die sich aktiv für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Arbeitskräfte einsetzen, haben deutliche Vorteile gegenüber ihrer Konkurrenz, wenn es um Personalgewinnung geht. Die Unternehmenskultur und die Arbeitsatmosphäre werden bereits beim Vorstellungsgespräch von den Bewerbern angesprochen. 75 Prozent der Mitarbeiter finden es extrem wichtig in der Lage zu sein an verschiedenen Orten im Büro zu arbeiten und außerdem eine Homeoffice-Möglichkeit zu haben.

Komfort ist mit Produktivität, Kreativität und Innovation verknüpft, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass Personalverantwortliche Richtlinien und Praktiken umsetzen, die ergonomische Grundlagen fördern, wie Steh-Sitzplätze oder bewegliche Monitorarme. Auf diese Weise werden optimale Arbeitsweisen geschaffen, die die Produktivität des Teams maximieren und die besten neuen Talente anziehen.

Vor allem, wenn die Arbeitskräfte an anderen Standorten und in größerer räumlicher Distanz zu ihren Vorgesetzten arbeiten, benötigen sie Best-Practice-Richtlinien und die richtige Ausstattung, um sicher und komfortabel arbeiten zu können. Schlechte Arbeitsgewohnheiten können schnell zu Fehlhaltungen oder langfristigen Gesundheitsproblemen führen und sich auf die Produktivität der Mitarbeiter, Fehlzeiten, die Personalfluktuation und letztlich auf den Ruf des Unternehmens auswirken.

 

Zu den Grundlagen der Ergonomie gehört, dass Mitarbeiter eine neutrale Haltung einnehmen, die sich natürlich und bequem anfühlt. Dies verbraucht weniger Energie und belastet den Körper nur minimal. Das Arbeiten an einem Steh-Sitz-Schreibtisch und zwischenzeitliches körperliches Auflockern während der Arbeit ermüdet weniger als dauerhaftes Sitzen. Es hilft den Mitarbeitern, sich wach und ausgeglichen zu fühlen und verbessert den Blutkreislauf. Auch Ruhezeiten sind für die Konzentration von entscheidender Bedeutung. Regelmäßige kurze Pausen, leichte Übungen und das Dehnen halten den Körper in Bewegung und entspannen Augen, Handgelenke und Hände.

 

Grundlagen für einen flexiblen, gesundheitsbewussten Arbeitsplatz

Unternehmen können einige praktische Methoden anwenden, um ein gesundes und flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Mitarbeiter integriert und für sie attraktiv ist. Im Folgenden sind einige Empfehlungen für den Aufbau einer soliden Strategie für eine mitarbeiterorientierte Arbeitskultur genannt, die die Mitarbeiterbindung, das Engagement und das Wohlbefinden fördern:

 

  • Empathie ist der Schlüssel zum Erfolg

Empathisches Handeln fördert Kreativität und Innovation und wirkt sich positiv auf die Bildung erfolgreicher Teams aus. Empathie muss von der Unternehmensspitze ausgehen, wobei die Bedürfnisse, Anliegen und Vorlieben der Mitarbeiter das Aussehen und die Atmosphäre der Arbeitsbereiche eines Unternehmens prägen. Wahre Empathie kann sogar bedeuten, dass ein Geschäftsmodell geändert werden muss, um den sich ändernden Lebensgewohnheiten und Einschränkungen der Mitarbeiter gerecht zu werden.

  • Bewertung der Bedürfnisse und der Ausstattung von Mitarbeitern

Um auf die Bedürfnisse der Angestellten eingehen zu können, sollte eine Inventur der Ausstattung durchgeführt werden. Der Arbeitgeber sollte die Bedingungen, die für die Ausführung in der Stellenausbeschreibung erwähnten Aufgaben notwendig sind, erfüllen. Jede Tätigkeit sollte unter ergonomischen Gesichtspunkten durchführbar sein.

  • Verbesserung des Onboarding-Prozesses

Der aufmerksame Umgang mit Personal muss mit dem Onboarding-Prozess beginnen. Es ist immens wichtig, dass sich jeder Beschäftigte gehört, geschätzt und bestätigt fühlt. Moderne Unternehmen richten Mitarbeiter-Ressourcengruppen ein, um eine sinnvolle Vernetzung im Unternehmen zu fördern sowie die psychische Gesundheit und die Produktivität zu unterstützen. Die Zeit im Bürostuhl ist heute irrelevant. Es kommt darauf an, ob sich die Kräfte geschätzt und gefördert fühlen.

  • Pflege persönlicher Beziehungen

Häufige persönliche Gespräche sind wichtig, um sich nach dem Befinden des Teams zu erkundigen und sicherzustellen, dass diese hier gefördert werden. Nur 36 Prozent der Arbeitskräfte tauschen sich regelmäßig mit einem Vorgesetzten über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden aus.  Mehr als die Hälfte (63 Prozent) der deutschen Arbeitgeber geben zu, dass sie sich nicht regelmäßig mit ihren Angestellten über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden unterhalten. In einer gesunden Arbeitskultur, fühlt sich jeder Einzelne ermutigt, bei Bedarf um Hilfe zu bitten.

  • Flexibles Arbeiten bedeutet Richtlinien und Praxis

Flexibilität in Bezug auf remote oder hybride Arbeitsmodelle ist ein wichtiges Kriterium für ein Unternehmen, um für potenzielle Bewerber attraktiv zu bleiben. Dies trägt dazu bei, vielfältigere Teams zu bilden und eine gesunde Work-Life-Balance zu fördern. Außerdem bietet es eine bessere Work-Life-Balance für Frauen, die Karriere und Familie unter einen Hut bringen müssen. Eine Richtlinie für ortsunabhängiges Arbeiten sollte über die bloße Homeoffice-Erlaubnis hinausgehen und von der Führungsebene unterstützt werden, um wirklich erfolgreich zu sein.

  • Flexible Tech- und Arbeitsausstattung

Unternehmen sollten in spezielle ergonomische Homeoffice-Ausstattung für die Mitarbeiter investieren und für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz sorgen. Steh-Sitz-Arbeitsplätze und mobile Arbeitsplätze, flexible Monitorarme und ergonomische Schreibtische und Stühle, die sich optimal auf den einzelnen Mitarbeiter einstellen lassen, wären mögliche Optionen – oder alternativ kann den Angestellten ein Zuschuss für den Kauf ihrer eigenen Ausstattung angeboten werden.

  • Entwicklung einer langfristigen Strategie des Wohlbefindens

Auf lange Sicht sollten Arbeitgeber ein Konzept für das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben, um neue Talente anzuziehen und langfristig zu halten. Gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung ist von hoher Priorität und ist mit langfristigen Investitionen verbunden.

 

Sicherung und Bindung der besten Talente

Es ist wichtig, das Ziel im Auge zu behalten. Der Aufbau flexibler und fördernder Arbeitsumgebung fördert das Engagement, das Wohlbefinden, die Produktivität und die Mitarbeiterbindung. In Verbindung mit den Einsparungen, die sich aus der Mitarbeiterfluktuation ergeben, ist  die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht nur »wichtig« – eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur hat einen direkten Einfluss sowohl auf die Leistung des Unternehmens als auch auf das Endergebnis.

Die Förderung einer gesunden Arbeitskultur, beginnt an der Unternehmensspitze. Führungskräfte schaffen Bedingungen, die alle Talente anziehen und binden – vom Praktikanten bis zur Führungsebene.

Frank Knäsche, DACH Sales Manager bei Ergotron