Pionier für nachhaltiges Heizen setzt auf breiten ERP-Standard – Eine statt unzählige Stücklisten

Seit den 80er Jahren fertigt die Hargassner Ges mbH Holzheizungen. Kontinuierlich ist seitdem das Auftragsvolumen ­gewachsen und mit ihm die Anforderungen an die Unternehmensprozesse. Diese sind längst digitalisiert und auf Zukunft programmiert – mit breitem ERP-Standard und passgenauen Ergänzungsmodulen.

500 Kessel pro Woche – 25.000 Anlagen pro Jahr: An Zahlen wie diese hatte Anton Hargassner noch nicht gedacht, als er mit der Gründung der HARGASSNER Ges mbH (Hargassner) ein zuvor seiner Frau gegebenes Versprechen einlöste: »Ich bau dir eine Heizung, bei der du nie wieder nachlegen musst!« Das Familienunternehmen wuchs schnell und wurde zum Vorreiter für umweltschonendes Heizen mit erneuerbarer Energie. Über den gesamten Globus verteilt stehen inzwischen seine Hackgut-, Pellets- und Stückholzheizungen – in Ein- und Mehrfamilienhäusern, in Wohnanlagen, Hotels und öffentlichen Gebäuden ebenso wie in holzverarbeitenden und landwirtschaftlichen Betrieben. »Wir haben Dimensionen erreicht, die höchste Anforderungen an unsere Unternehmensprozesse und ihre Digitalisierung und damit natürlich an unsere IT stellen«, betont Karl-Uwe Schernhammer, der als IT-Leiter sowohl die gesamte Technik und In-frastruktur als auch sämtliche Applikationen verantwortet.

Breiter Funktionsstandard mit Scripting-Optionen. Eine Hauptrolle spielt das ERP-System PSIpenta, das einen Großteil der Unternehmensabläufe im Standard abbildet. »Die Funktionsbreite des Standardsystems ist wirklich Gold wert. Hierdurch müssen wir im Programmkern keine Anpassungen vornehmen«, erklärt der IT-Leiter. »Andererseits können wir durch Scripting-Optionen sehr einfach selbst Automatisierungen umsetzen.« Eine eigene Reservierungsliste zur Terminplanung für Heizkessel, die Vorbelegung bestimmter Pflichtfelder und wiederkehrende Klicks sind nur einige Beispiele, die Schernhammers Team mittels Scripting automatisiert hat. Zudem ist das ERP-System mit einer Reihe von Fremdlösungen gekoppelt, unter anderem mit einem Workflow für Eingangsrechnungen, mit einem Hochregallager und fahrerlosen Transportsystem sowie mit einem eigenentwickelten Prüfstand.

Variantenvielfalt ohne Nacharbeiten. Unverzichtbar ist für Hargassner der Variantenkonfigurator. Als Unternehmen, das seinen Kunden Produkte in hoher Variantenvielfalt oder sogar in individueller Ausprägung bietet, ist dieses Ergänzungsmodul ein weiteres echtes Must-have. Sein Vorteil: »Statt unzählige Stücklisten zu pflegen, aktualisieren wir nur die sogenannte Maximalstückliste, die sämtliche Variationen enthält«, beschreibt Schernhammer. Plant ein Mitarbeiter eine Anlage, startet er immer mit einem allgemeinen Artikel, der mit der Artikelnummer »Kessel« versehen ist. Mehrstufig sind darunter die verschiedenen Kesseltypen gegliedert. Das ERP-System generiert erst durch die Konfiguration eine eindeutige Stückliste für die Fertigung. Schernhammer: »Das klingt sehr banal, ist es aber nicht. Denn im Klartext bedeutet das, dass wir auch individuelle Aufträge nicht nachbearbeiten müssen. Und das spart enorme Aufwände.«

Fehlerfrei dank Apps. Einen ähnlichen Effekt haben auch die PSI Industrial Apps. Sie sind auf 80 mobilen Scannern installiert und kommen in der Warenannahme für Rückmeldungen von Arbeitsgängen und Aufträgen oder für Lagerbewegungen zum Einsatz. Mussten Werker vor Einführung der Apps Daten händisch von Warenbegleitscheinen oder Fertigungspapieren in das ERP-System übertragen, scannen sie heute einfach den darauf angebrachten QR-Code. So gelangen die Informationen direkt und ohne Zeitverzug ins System. Zudem ist die Bedienung sehr einfach: weil die Masken nur die für den jeweiligen Arbeitsgang relevanten »Knöpfe« zeigen. Dies schließt nicht nur Fehler nahezu aus, es beschleunigt auch einmal mehr die jeweiligen Prozesse.

Qualität der Zusammenarbeit zählt. »Es ist die vollständige Integration aller Unternehmensabläufe in PSIpenta – angefangen bei der Erstellung eines Angebots über die Beschaffung und Produktion bis hin zur Kommissionierung, Lieferung und Fakturierung, von der wir profitieren«, so Karl-Uwe Schernhammer. Denn die führe zu einer schnellen Datenverfügbarkeit. Schlüssel zum Erfolg, betont der IT-Leiter weiterhin, ist die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Anwenderunternehmen und Anbieter: »Und genau die funktioniert seit vielen Jahren als echte Partnerschaft, die sich mehr als bewährt hat.«

Auf Zukunft programmiert. Der Weg, den Hargassner vor vielen Jahren mit der Fertigung von nachhaltigen Holzheizungen eingeschlagen hat, war goldrichtig. Auch IT-seitig traf Hargassner mit PSIpenta eine nachhaltige Entscheidung. Denn der Branchenstandard bringt alles mit, um die Unternehmensgeschichte erfolgreich weiterzuschreiben und einmal mehr zu belegen, dass Natur, Technik und Digitalisierung ein Trio mit Zukunft sind.

 


Stefan Thalhammer,
Leiter Team Österreich
bei PSI Automotive & Industry

 

 

Bilder: © PSI, HARGASSNER