Proaktives Datenmanagement ist die unterschätzte Waffe gegen Insider-Bedrohungen

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Ein Kommentar von Stefan Hirschberg, Datadobi

 

Insider-Bedrohung sind nach wie vor eine der größten Bedrohungen für Unternehmen. Denn Insider-Bedrohungen lauern im Herzen eines jeden Unternehmens, getarnt als vertrauenswürdige Mitarbeiter oder Partner. Um diese große Herausforderung zu meistern, setzen Unternehmen auf eine umfassende Strategie verschiedener Gegenmaßnahmen. Dazu gehören auf der Technologieseite strenge Zugangskontrollen, die Überwachung und Analyse des Nutzerverhaltens und die Implementierung von Lösungen zur Verhinderung von Datenverlusten. Aber auch auf der Seite der Unternehmensprozesse können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegen böswillige Insider verbessern. So kann man beispielsweise anonyme Meldemechanismen für Whistleblower erstellen, um böswillige Insider zu finden, bevor sie zur Tat schreiten. Dabei übersehen viele Unternehmen bei der Planung ihrer Strategie zur Eindämmung der Gefahr durch Insider einen kritischen Bereich: Das Datenmanagement.

 

Daten sichtbar machen und die Angriffsfläche verkleinern

Unternehmen, die nicht genau wissen welche Daten sie haben, wer für welche Daten verantwortlich ist oder wo sie gespeichert sind, machen sich einfacher angreifbar. Mit einer Lösung für proaktives Datenmanagement kann man alle vorhandenen Daten sichtbar machen, sie bewerten und planvoll organisieren. So lokalisiert man sensible Informationen und kann anschließend die korrekten Maßnahmen zur Verringerung des Risikos für diese Daten ergreifen. Beispielsweise entsprechende Zugriffsrechte auf diese Daten vergeben – oder sie widerrufen.

 

Kontinuierliche Überwachung und Analyse

Die Datenmenge der meisten Unternehmen steigt kontinuierlich. Einer der Gründe dafür ist, dass viele Unternehmen mehr Daten kreieren als löschen. Doch auch Daten haben eine Lebensspanne. Über den Datenlebenszyklus hinweg kommen ständig Daten hinzu, sie werden geändert, analysiert, angereichert migriert, archiviert – und sollten im Idealfall auch irgendwann gelöscht werden, sollten sie keinen Wert mehr für das Unternehmen haben. Dies bedeutet, dass Datenmanagement keine Momentaufnahme, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist. Die Datenmenge eines Unternehmens sollte idealerweise einer kontinuierlichen Überwachung und Analyse unterliegen. So kann die Wichtigkeit von Daten über ihren Datenlebenszyklus hinweg verändert und Zugriffsrechte dynamisch angepasst werden. Auch hilft die kontinuierliche Analyse und Überwachung bei der schnellen Erkennung von ungewöhnlichen Mustern oder Verhaltensweisen. Dies erleichtert das rechtzeitige Eingreifen und die Minimierung des Schadens, wenn potenzielle Bedrohungen identifiziert werden. Neben der unmittelbaren Reaktion stellt die Anpassungsfähigkeit einer Lösung sicher, dass die Gegenmaßnahmen auch bei sich verändernden Insider-Taktiken wirksam bleiben.

 

Fazit: Datenmanagement hilft die Gefahr von Insider-Bedrohungen zu verringern

Proaktives, kontinuierliches Datenmanagement hat zahlreiche Vorteile. Es macht alle Daten im Unternehmen sichtbar, schafft Ordnung und verringert dadurch die Angriffsfläche gegen Insiderbedrohungen. Es trägt auch zur betrieblichen Kontinuität und zur Einhaltung von Vorschriften bei. Unternehmen, die sich effektiv gegen böswillige Insider schützen wollen, sollten proaktives, kontinuierliches Datenmanagement in ihr Arsenal gängiger Lösungen und Maßnahmen zu Abwehr von Insiderbedrohungen aufnehmen.

 

Über Stefan Hirschberg
Stefan Hirschberg ist Experte für die Planung und Verwaltung von Enterprise-Storage mit über 20 Jahren Erfahrung. Als Presales Consultant bei Datadobi hilft er Kunden dabei, Ordnung in heterogene, unstrukturierte Speicherumgebungen in der Cloud und im Rechenzentrum zu bringen.

 

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Proaktives Datenmanagement ist die Fähigkeit, Daten effektiv zu erfassen, zu speichern, zu analysieren und zu nutzen, um Geschäftsziele zu erreichen. Es erfordert eine strategische Planung, eine klare Governance, eine kontinuierliche Überwachung und eine ständige Verbesserung der Datenqualität und -nutzung. Proaktives Datenmanagement bietet viele Vorteile für Unternehmen, wie zum Beispiel:

  • Erhöhte Effizienz und Produktivität durch Automatisierung von Datenprozessen und Reduzierung von manuellen Aufgaben
  • Verbesserte Entscheidungsfindung und Innovation durch Bereitstellung von relevanten, aktuellen und vertrauenswürdigen Daten für alle Stakeholder
  • Reduzierte Risiken und Kosten durch Minimierung von Datenverlusten, -fehlern, -verletzungen und -nichtkonformitäten
  • Erhöhte Kundenzufriedenheit und Loyalität durch Anpassung von Produkten, Dienstleistungen und Erlebnissen an die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden
  • Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit und Marktführerschaft durch Nutzung von Daten als strategischen Vermögenswert und Differenzierungsfaktor

 

Um proaktives Datenmanagement umzusetzen, müssen Unternehmen einige wichtige Schritte gehen, wie zum Beispiel:

  • Definieren einer klaren Datenstrategie, die die Geschäftsziele, die Datenanforderungen, die Rollen und Verantwortlichkeiten, die Metriken und die Roadmap umfasst
  • Etablieren einer robusten Datengovernance, die die Richtlinien, Standards, Prozesse und Kontrollen für den gesamten Datenlebenszyklus festlegt
  • Implementieren einer geeigneten Datenarchitektur, die die Datenquellen, -modelle, -plattformen, -werkzeuge und -schnittstellen definiert
  • Fördern einer datengesteuerten Kultur, die die Werte, Prinzipien, Fähigkeiten und Praktiken für den effektiven Einsatz von Daten fördert
  • Messen und verbessern der Datenqualität und -nutzung durch regelmäßige Überprüfung, Bewertung und Optimierung der Datenprozesse und -ergebnisse

 

Proaktives Datenmanagement ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der Anpassungsfähigkeit, Lernbereitschaft und Zusammenarbeit erfordert. Es ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens, die sich in Form von besseren Leistungen, höherem Wert und nachhaltigem Wachstum auszahlt.

GenAI Absmeier