30.000 neue Arbeitsplätze im IT-Mittelstand

■  Deutscher IT-Mittelstand beschäftigt 445.000 Menschen.

■  Umsätze wachsen um 9 Prozent auf 68 Milliarden Euro.

■  Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge sind große Herausforderungen.

Der IT-Mittelstand wächst stabil und schafft neue Jobs. Die mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland konnten ihre Umsätze innerhalb eines Jahres um 9 Prozent auf 68 Milliarden Euro steigern und im gleichen Zeitraum mehr als 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in IT-Unternehmen mit 10 bis 499 Mitarbeitern stieg um 31.422 auf 445.155. Das geht aus dem neuen IT-Mittelstandsbericht hervor, den der Digitalverband Bitkom am Freitag vorgestellt hat [1].

Mittelstand wächst am schnellsten

»Der IT-Mittelstand ist der Wachstumstreiber der digitalen Wirtschaft. In der Bitkom-Branche entwickeln sich die mittelständischen Unternehmen am schnellsten«, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dirk Röhrborn. »Insbesondere mittelständische Unternehmen sind es, die mit großer Agilität und Dynamik die Konjunktur antreiben, neue Arbeitsplätze schaffen und den Standort Deutschland stärken.« Die 9.852 mittelständischen Unternehmen stehen für 35 Prozent des Umsatzes und 56 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der deutschen IT.

Mangel an Fach- und Führungskräften

Vor große Herausforderungen werden die Unternehmen durch den sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangel gestellt. »Allein im IT-Mittelstand gibt es 14.500 offene Stellen für IT-Experten. Für Mittelständler ist es besonders schwierig, das Rennen um die klügsten und besten Köpfe zu gewinnen«, sagt Röhrborn. Gesucht werden auch neue Chefs: Bis 2019 stehen in Deutschland insgesamt 240.000 Unternehmensnachfolgen an, viele davon in der IT. Röhrborn: »Die Regelung der eigenen Nachfolge gehört insbesondere für die mittelständischen Unternehmer zu den größten Herausforderungen. Auch gute Manager sind rar.« Um diesem Mangel an Fach- und Führungskräften entgegenzuwirken, tritt Bitkom für die Förderung von digitalen Kompetenzen und Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge schon in der Schule ein.

Mittelstandspolitische Forderungen

Auch die Arbeitswelt muss laut Bitkom modernisiert werden, etwa um dem zunehmenden Wunsch nach mehr selbstbestimmtem Arbeiten gerecht zu werden. So kollidiert die vorgeschriebene elfstündige Ruhepause mit den Tagesabläufen vieler Homeworker. Sinnvoll sei zudem die Umstellung von der täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Damit der überwiegend in ländlichen Gebieten ansässige IT-Mittelstand auch in Zukunft wettbewerbsfähig ist, sollte die Politik die passenden Rahmenbedingungen für den Breitbandausbau schaffen. Bis 2025 muss in Deutschland flächendeckend Gigabit-Internet verfügbar sein. Es ist Voraussetzung für die Industrie 4.0 mit ihren hohen Anforderungen an Kapazitäten, Reaktionszeiten und die Zuverlässigkeit der Netze. Weitere mittelstandspolitische Forderungen des Bitkom sind eine Entlastung bei der digitalen Betriebsprüfung für Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern und eine mittelstandsfreundliche Anwendung des Vergaberechts für mehr Chancengleichheit bei der Vergabe öffentlicher Aufträge.

 

 

Der vollständige Bitkom-IT-Mittelstandsbericht 2018 ist abrufbar unter https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Bitkom-Mittelstandsbericht-2018.html.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben zur Entwicklung von Umsätzen und Beschäftigung sind aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts für das Berichtsjahr 2015. Die Angaben zum Fachkräftemangel basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Im September 2017 wurden dabei 701 Personalverantwortlichen und Geschäftsführern deutscher IT-Unternehmen ab 3 Mitarbeitern, darunter 273 Unternehmen mit 10-499 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

 


 

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