Das sind die teuersten Städte der Welt

  • Top 10 von der Schweiz und Asien geprägt
  • Deutsche Städte fallen im Cost-of-Living-Ranking nach unten
  • Entsendungen nach Moskau und St. Petersburg werden teurer

Luanda führt das Ranking der weltweit teuersten Städte für Auslandsentsendungen an. Damit löst die Hauptstadt Angolas die Metropole Hongkong ab, die in der Rangliste auf Platz zwei fällt. Auf den Plätzen drei und vier folgen Tokio und Zürich. Dies sind die Ergebnisse der jährlich vom internationalen Beratungsunternehmen Mercer durchgeführten weltweiten Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebenshaltungskosten für ins Ausland entsandte Mitarbeiter in 209 Großstädten.

»Die Globalisierung steht für viele Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Sie müssen deshalb ihre Mitarbeiter und Führungskräfte entsprechend darauf vorbereiten. Ein wichtiges Mittel dafür sind Entsendungen ins Ausland«, sagt Ilya Bonic, Senior Partner und Präsident des Bereichs Career bei Mercer. »Es gibt zahlreiche persönliche und unternehmerische Vorteile für die lang- oder kurzfristige Entsendung von Mitarbeitern wie beispielsweise die Förderung der Karriereentwicklung durch globale Erfahrung oder den Aufbau und Transfer von Fähigkeiten.«

Das Ranking der teuersten Städte für Auslandsentsendungen wird in diesem Jahr von Europa und Asien angeführt. Mit Zürich (4), Genf (7) und Bern (10) zählen drei Schweizer Städte zu den Top 10 der teuersten Metropolen weltweit. Neben Hongkong (2) ist Asien mit Tokio (3), Singapur (5), Seoul (6) und Shanghai (8) vertreten. Weltweit am günstigsten ist Tunis.

Die schwache Notierung der europäischen Währungen gegenüber dem US-Dollar macht sich auch im Hinblick auf Deutschland bemerkbar. So rutschten die fünf teuersten deutschen Städte – München (98), Frankfurt (117), Berlin (120), Düsseldorf (122) und Hamburg (125) – im Ranking um durchschnittlich fast 20 Plätze gegenüber 2016 ab. Dahinter liegen Stuttgart (141), Nürnberg (168) sowie als günstigste deutsche Stadt Leipzig auf Rang 172. »Neben der Abschwächung der europäischen Währungen im Vergleich zum US-Dollar ist ein moderater Anstieg der Inflation in vielen europäischen Städten unverkennbar. Dieser wirkt sich aber im Vergleich weniger stark aus«, kommentiert Ulrike Hellenkamp, Expertin für Auslandsentsendungen bei Mercer.

Auffällig ist zudem die Stärkung des russischen Rubels, der die Städte Moskau (14) und St. Petersburg (36) um 53 beziehungsweise 116 Plätze nach oben in die Top 50 katapultierte. Sao Paulo (27) und Rio de Janeiro (56), die letztes Jahr noch die Plätze 128 und 156 belegten, erlebten eine ähnliche Entwicklung aufgrund der Kursverbesserungen des Brasilianischen Real. Das andere Extrem erfährt Kairo. Die Stadt fällt um 92 Plätze auf Rang 183. Hier macht sich der enorme Wertverlust des ägyptischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar bemerkbar. »Besonders auffällig sind in diesem Jahr die Auswirkungen durch geopolitische und innerstaatliche Krisen, die zu einem Preisverfall in der Türkei, Ägypten und zahlreichen afrikanischen Ländern geführt haben«, so Hellenkamp.

Mehr denn je achten Unternehmen darauf, ihren Mitarbeitern eine faire und wettbewerbsfähige Vergütung anzubieten. Dies gilt natürlich auch für Auslandsentsendungen. Insbesondere die Instabilität der Wohnungsmärkte sowie die Inflation für Produkte und Dienstleistungen lassen die Kosten im internationalen Geschäft steigen.

Bonic erklärt: »Während die Bereiche Auslandsentsendungen, Talent Management und Vergütung in der Vergangenheit meistens unabhängig voneinander gesteuert wurden, setzen Unternehmen heute auf einen ganzheitlichen Ansatz, um ihre Entsendungsstrategien zu verbessern. Gehälter sind wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit und sollten daher auf Basis von Lebenshaltungskosten, Währung und Standort angemessen bestimmt werden.«

Im Rahmen der jährlich von Mercer durchgeführten Studie wurden 2017 die Preise für über 200 Produkte und Dienstleistungen, darunter zum Beispiel Kosten für die Unterkunft, öffentliche Verkehrsmittel, Lebensmittel, Kleidung, Haushaltswaren und Freizeitangebote, in über 400 Städten auf fünf Kontinenten miteinander verglichen. Insbesondere für multinationale Unternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt bieten die Studienergebnisse eine gute Grundlage für die Festlegung der Vergütungszulagen zum Ausgleich von Lebenshaltungskosten für entsandte Mitarbeiter.

Das Gesamtranking finden Sie hier.

 

 

[1] Die Vergleichszahlen zu den Lebenshaltungs- und Mietkosten sind der im März 2017 durchgeführten Studie von Mercer entnommen und stützen sich auf die Wechselkurse vom März 2017 (Quelle: OANDA). Als Vergleichsbasis dient New York, Währungsbewegungen werden im Verhältnis zum US-Dollar gemessen.
Das Gesamtranking finden Sie hier: https://mobilityexchange.mercer.com/cost-of-living-rankings
Die in diesem Beitrag veröffentlichten Platzierungen basieren auf den Daten aus der Cost-of-Living-Datenbank von Mercer. Sie schließen jedoch im Gegensatz zu den Cost-of-Living-Indices, die Mercer den Kunden zur Berechnung der Vergütung ihrer Expatriates zur Verfügung stellen, zusätzlich die Wohnungskosten ein. Daher sind zum Teil deutliche Abweichungen möglich.
Alle Informationen und Daten in den Berichten zu den Lebenshaltungskosten dienen lediglich Informationszwecken und sind für multinationale Unternehmen und Regierungsbehörden erarbeitet, die Mitarbeiter ins Ausland entsenden. Sie sind nicht als Grundlage für Auslandsinvestitionen oder touristische Zwecke gedacht. Die Auswahl der Städte im Ranking spiegelt die Nachfrage unserer Kunden wider. Mercer übernimmt keinerlei Haftung für Entscheidungen oder Maßnahmen, die auf der Grundlage der Ergebnisse oder der Informationen und/oder Daten aus den Berichten getroffen oder eingeleitet werden.

 

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