Digitalisierung: Tiefer Graben zwischen Traum und Wirklichkeit

Studie »Digitalisierung und sichere Kommunikation 2018« betont Chancen für die Kommunikation durch Datenvielfalt – gleichzeitig herrscht höchste Verunsicherung in Sicherheitsfragen.

 

Fast jedes dritte deutsche Unternehmen lobt die Chancen durch die Digitalisierung für die Kommunikation der Zukunft. Jeder vierte hebt die Effizienz- und Produktivitätssteigerung durch die digitale Transformation hervor. Das sind Ergebnisse der Studie »Digitalisierung und sichere Kommunikation 2018«, einer Befragung von IT-Experten, in Auftrag gegeben von der OCULD Solutions GmbH.

»Der Prozess der digitalen Transformation wird mehrheitlich positiv bewertet. Eine erfreuliche Tendenz und wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Fortschritt«, sagt Björn Schwabe, ehemaliger Penetration-Tester und heutiger CEO der Firma OCULD Solutions GmbH. Das Unternehmen steht hinter dem DSGVO-konformen Kommunikationstool UWORK.X.

Digitalisierung und Sicherheit

Der erste positive Eindruck wird allerdings durch Sicherheitsfragen etwas getrübt: 23 Prozent der Befragten befürchten eine mangelhafte Produktivität durch Sicherungsmaßnahmen. 16 Prozent gehen davon aus, dass Sicherheitssanktionen die tägliche Kommunikation erschweren. »Tatsächlich gibt es noch immer Nachholbedarf, schon alleine beim Thema DSGVO: In weiten Teilen ist weder Organisatorisches durch die Politik geregelt, noch sind die Firmen wirklich vorbereitet. Momentan haben beispielsweise die Bundesländer untereinander noch keine einheitliche Vorgehensweise in der Auslegung und den Sanktionen zur DSGVO. Der Datenschutzbeauftragte im Unternehmen ist oft weder benannt noch entsprechend ausgebildet. Oder es ist einfach noch nicht klar, wem dieser überhaupt gemeldet werden soll. Wenn wir über Digitalisierung auch und gerade im Bereich Kommunikation sprechen, reden wir also immer auch über eine enorm hohe Diskrepanz zwischen Vorstellung und Wirklichkeit«, so Schwabe.

Viel Unsicherheit – wenig Klarheit

Die Wirklichkeit zeigt sich außerdem in einer IDC-Umfrage Ende 2017. Hier gaben 44 Prozent der Unternehmen an, dass sie noch keine konkreten technologischen oder organisatorischen Maßnahmen zur Vorbereitung getroffen hätten. Dabei wären die »internen Voraussetzungen« für eine verlässlich sichere digitale Kommunikation laut der OCULD-Befragung gegeben: 42 Prozent sehen den Schutz des sensiblen Datenmaterials als äußerst relevant. 19 Prozent heben die Bedeutung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für die digitale Sicherheit hervor. Doch auch hier wird Negatives laut: 13 Prozent nennen die Anschaffung neuer kostenintensiver Systeme als Begleiterscheinung der digitalen Transformation. 16 Prozent bezeichnen die Furcht vor Cyberkriminalität als »lähmend«. Die Abhängigkeit von Cloudanbietern nennen sechs Prozent als negative Entwicklung, während drei Prozent befürchten, ihre Freiheiten durch die Abhängigkeit von Softwareherstellern einbüßen zu müssen.

»Die digitale Transformation ist ein wichtiger Prozess für Unternehmen, um künftig am Markt bestehen zu können. Daher müssen Befürchtungen ernst genommen und ihnen entgegengewirkt werden. Für den Anfang ist es allerdings noch wichtiger, den organisatorischen Rahmen für eine funktionierende Digitalisierung in allen Bereichen zu schaffen. Hier ist bis zum offiziellen Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai 2018 vor allem die Politik gefragt«, so Schwabe.

 


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