HCI-Infrastrukturen: Für wen, für was und wann?

Illustration: Absmeier

Die Komplexität von IT-Strukturen nimmt zu. Verteilte Infrastrukturen beanspruchen Zeit in der Administration. Zudem sollen neue Technologien, Konzepte und die digitale Transformation die ständig sich verändernden Bedarfe des Business befriedigen. Und bei all dem stehen die Ausfallsicherheit und Resilienz weit oben auf der Prioritätenliste. Eine Konsolidierung und Simplifizierung scheinen angemessen zu sein, damit IT-Spezialisten die Anforderungen erfüllen können. Ein Lösungsansatz sind hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI). Sie tragen maßgeblich dazu bei, das Datacenter zu automatisieren, den Druck zu mindern und eine Resilienz zu etablieren.

 

Das HCI-Konzept ist Grundlage für Resilienz

Das Konzept hyperkonvergenter Infrastrukturen erfordert im ersten Schritt ein Umdenken weg von Insellösungen und hin zu einer integrierten Gesamtstruktur. Erst dann kommen die Vorteile einer hyperkonvergenten Infrastrukturlösung voll zum Tragen – insbesondere in reduzierten Schnittstellen, der wesentlich vereinfachten Automatisierung oder auch der Bereitstellung von Containern. Zusammengefasst ermöglicht HCI durch den grundlegenden Software-Defined-Architecture-Ansatz ein komplett integriertes Management für die gesamte Software und Hardware – perfekt aufeinander abgestimmt und vollständig verzahnt.

Wie passt das nun mit Resilienz zusammen? Resilienz im IT-Umfeld bedeutet die Fähigkeit, sich gegenüber Störungen, Teilausfällen und anderen Problemen robust und widerstandsfähig zu verhalten. Diese Anforderungen decken sich perfekt mit den Grundprinzipien von hyperkonvergenten Konzepten. Resiliente Systeme sind anpassungsfähig, sie reagieren flexibel auf verschiedene Bedingungen und das zu einem hohen Anteil sogar eigenständig beziehungsweise automatisiert. Hier greift der Software-Defined-Ansatz, wodurch viele verteilte Systeme zusammengefasst und dadurch wesentliche Aspekte der Resilienz erfüllt werden.

 

HCI ist nicht nur etwas für große Datacenter

In der Vergangenheit war HCI den Unternehmen vorbehalten, die einen großen IT-Stab und ein entsprechendes IT-Budget haben. Doch diese Situation hat sich geändert, seit einige innovative Unternehmen das HCI-Konzept auch mittelständischen Unternehmen mit geeigneten Lösungen zugänglich machen. Denn insbesondere bei mittelständischen Unternehmen eignet sich HCI im Zusammenhang mit der schnell fortschreitenden Digitalisierung. Beispielsweise ist es sinnvoll, Computing und Storage unter einem Management zusammenzufassen, um eine wesentliche Entlastung der IT-Teams und gleichzeitig eine höhere Resilienz und bessere Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Wie führt man HCI am besten ein und sollte eine Umstellung komplett über das gesamte Datacenter hinweg oder besser in dedizierten Bereichen beziehungsweise als Erweiterung integriert werden? Und wann ist der richtige Zeitpunkt, an dem sich auch mittelständische Unternehmen mit HCI vertraut machen sollten? Die Antwort: jederzeit.

Hyperkonvergente Infrastrukturen im Datacenter sind dann optimal, wenn sie vollumfänglich umgesetzt wurden. Erst dann können wirklich alle Benefits hinsichtlich Resilienz, Automatisierung und erleichterter Administration voll ausgeschöpft werden. Aber wie so oft lässt sich ein solcher Switch auf eine komplett andere Strategie nicht einfach so im gesamten Datacenter umsetzen. Zudem mag es trotz der technologischen Vorteile für manches Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll erscheinen.

Darum nutzen viele Unternehmen Schlüsselsituationen, die zum (schrittweisen) Umstieg einladen. Dazu gehören beispielsweise größere Umstellungen von Kernapplikationen oder die Erneuerung von Hardware wie beispielsweise Kubernetes Cluster, SAP HANA oder VDI-Umgebungen. Wenn ein Unternehmen maßgebliche Änderungen an der IT-Struktur vornimmt, lässt sich das HCI-Konzept eleganter implementieren als im laufenden Betrieb.

 

Die typische Vorgehensweise für HCI im Mittelstand

Der Umstieg auf eine HCI-Lösung geht mit einigen grundsätzlichen Aspekten, Bewertungen und Entscheidungen einher: Im ersten Schritt wird die bestehende Infrastruktur bewertet und eruiert. Idealerweise sollte sich die neue HCI-Struktur nahtlos in einer zentralen Verwaltungsstruktur integrieren lassen. In einigen Fällen stellen die HCI-Anbieter eigene Hypervisoren zur Verfügung, welche zur Konsolidierung und Vereinfachung beitragen. Ein weiterer wichtiger Punkt vor dem Rollout betrifft die Compliance-Vorgaben. Wichtig ist zum Beispiel eine integrierte Multi-Cloud-Governance, womit Unternehmen die Sicherheit und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften über nahezu jede Cloud-Plattform verwalten können. Zudem sind Data Safety und Security elementare Aspekte einer HCI-Initiative, insbesondere unter Verwendung der Cloud. Beispielsweise gehört in die HCI-Strategie die Integration eines Netzwerk- und Richtlinien-Management.

 

Der Benefit

Mit einer durchdachten Strategie, sauberen Planung und einwandfreien HCI-Installation können mittelständische Unternehmen ihre IT-Infrastruktur vereinfachen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Mit professioneller Starthilfe wird aus dem grundlegenden Umdenkprozess hin zu einer integrierten und resilienten Gesamtlösung eine HCI-Struktur entstehen, die Ressourcen im Unternehmen freisetzt und vor allem Betriebssicherheit schafft.

 

Robert Meiners, Business Development und Partner Manager bei MTI Technology https://de.mti.com/