IT-Infrastruktur als Managed Service – Wie Unternehmen mit NaaS wertvolle Ressourcen sparen

Business-Agilität, erhöhte Sicherheit und Kosteneffizienz sind drei einschlägige Argumente, die Network as a Service attraktiv machen. Die Steuerung der IT-Infrastruktur in Cloud-Umgebungen verursacht für Unternehmen häufig mehr Ausgaben als nötig. Mit der Auslagerung an einen externen Service Provider lassen sich Kosten sparen sowie die IT-Abteilung entlasten.

Seit der Pandemie sind viele Unternehmen in die Cloud gewechselt. Je nach Handlungsbedarf gibt es unterschiedliche Dienstleistungsmodelle: Software as a Service (SaaS) richtet sich an den Endanbieter, Plattform as a Service (PaaS) an Softwareentwickler und Infrastructure as a Service (IaaS) stellt Hardware wie etwa Server oder Speicher zur Verfügung. Network as a Service (NaaS) kommt dann zum Einsatz, wenn die gesamte IT-Infrastruktur in die Cloud verlegt werden soll. Bei dem Dienst geht es darum, zukunftssichere LAN-, WLAN- und WAN-Infrastrukturen über einen externen Service Provider bereitzustellen. Dieser verwaltet sämtliche IT-Vorgänge. Da NaaS-Anbieter wie Axians über ein Abo-Modell oder über Pay-per-X abrechnen, bezahlt ein Unternehmen nur für tatsächlich genutzte Ressourcen [1]. Dass dieser Service weltweit immer beliebter wird, zeigt der »Network as a Service Market Report« von MarketsandMarkets. Demnach ist für den Zeitraum von 2022 bis 2027 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 19 Prozent zu erwarten. Das bedeutet ein weltweites Marktwachstum von derzeit 13,2 auf 46,6 Milliarden Dollar im Jahr 2027.

 

Anspruchsvolle und komplexe Segmente für das Netzwerkmanagement. Die besondere Anforderung liegt für einen Managed-Service-Dienstleister darin, die Kundenwünsche mit den technischen Anforderungen zu vereinen. (Quelle: Axians)

 

Vorteile von Network Management für Unternehmen. Nach dem Umstieg auf Network as a Service bezahlen Kunden nur für tatsächlich genutzte Leistungen (pay per use). Das Outsourcing der Netzwerkinfrastruktur sowie zugehöriger Maintenance, Software und Hardware führt zu einer Kostenersparnis, da keine großen Investitionsausgaben für die IT-Ausstattung notwendig sind. Zudem entlasten Firmen ihre interne IT-Abteilung, was dem vorherrschenden Fachkräftemangel in der IT-Branche entgegenwirkt. Besonders standort- oder länderübergreifend arbeitende Firmen profitieren von NaaS, da sich durch eine Harmonisierung der digitalen Infrastruktur Geschäftsprozesse optimieren und absichern lassen. Durch mehr Handlungsfreiheit stärken Unternehmen gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Insgesamt gibt es drei Ansätze beim Modell Network as a Service. LAN as a Service konzentriert sich auf das interne Netzwerk und seine Geschäftsanforderungen, während der Ansatz bei WLAN as a Service auf Kunden- und Mitarbeiterbindung beruht. Umsatz und Produktivität lassen sich auf diesem Weg erhöhen und somit ein Wettbewerbsvorteil erzielen. Beim Ansatz des SD-WAN as a Service profitieren Unternehmen von flexibler Skalierbarkeit, detailliertem Monitoring sowie vereinfachtem Management. Besonders für Unternehmen mit vielen Standorten bietet sich dieser Ansatz an, um Betriebskosten einzusparen.

 

Network as a Service: Die 12 Phasen im Life-Cycle-Prozess. (Quelle: Axians)

 

Managed Services für ein sicheres Netzwerk. NaaS sorgt aber nicht nur für mehr Wettbewerbsfähigkeit und geringere Betriebskosten, sondern auch für die Netzwerksicherheit und schützt so vor etwaigen Cyberangriffen. Die Herausforderung liegt für einen Managed-Service-Dienstleister wie etwa Axians darin, die Kundenwünsche mit den technischen Anforderungen zu vereinen. Denn als Basis für umfassende Sicherheit wird ein ganzheitliches Konzept benötigt. Sämtliche Profile, Filter, Hardware und Hersteller müssen nach Kundenwünschen angepasst werden.

Deshalb wird im ersten Schritt eine exakte Analyse des vorhanden Kundennetzwerks erstellt. Auch der anschließende Aufbau der dazu passenden Sicherheitstechnologie wird analysiert, bevor sie in Betrieb genommen wird. Dabei liegt der Fokus zunächst auf der Kommunikation zum Internet. Dazu zählen Firewalls mit Routing und Regelwerk, Endpoint Security Clients oder Mail-/Proxysysteme sowie eine sichere Anbindung über ein Virtual Private Network (VPN) von außen. Oder auch die Kombination aller Security-Leistungen mit einem SD-WAN bei Unternehmen mit mehreren Standorten, welche untereinander über das Internet kommunizieren müssen. Innerhalb einer standardisierten Netzwerkumgebung werden dann in der Umsetzungsphase die Profile in technische und funktionale Standards migriert. Vor der Aktivierung der neuen Infrastruktur wird ausgediente Hardware durch neue Geräte ersetzt und konfiguriert. Damit ist die neue Netzwerkinfrastruktur startbereit und der Network as a Service Provider übernimmt im Rahmen eines Service Level Agreements die proaktive Verwaltung des Netzwerks für den Kunden.

NaaS ist für Unternehmen ein strategischer Schritt. Für Unternehmen ergeben sich durch die Umstellung auf Network as a Service finanzielle und zeitliche Vorteile. Da kostspielige Hardware- und Softwarekomponenten nicht mehr inhouse betreut werden müssen, verringert sich der Verwaltungsaufwand für die interne IT-Abteilung. Die gesparte Zeit kann etwa für die Umsetzung digitaler Ambitionen genutzt werden. Zudem ist die Absicherung der IT-Infrastruktur bei NaaS inklusive. Die Unternehmen erhalten zudem monatliche Reports über ihren LAN-, WLAN- und WAN-Status. Der strategische Schritt weg vom selbstverwalteten Netzwerk hin zu NaaS bietet Unternehmen Innovation und Konnektivität im Abo-Modell.

 


Christoph Bünnemeyer leitet seit 2013 bei Axians Networks & Solutions den Bereich Solution Line Managed Service. Er unterstützt den Vertrieb bei der Generierung von Managed Service Geschäft, vom Presales bis zur Betriebsübergabe und entwickelt das Managed Service Portfolio weiter. Bereits seit den 1990ern ist er in der ICT-Branche tätig.

 

[1] https://www.axians.de/naas

 

Illustration: © MJgraphics/shutterstock.com