Kaspersky Total Security 2017 im Test: Gute Sicherheitsfeatures – aber keine Multiplattform-Suite

Nicht alle Features der AV-Lösung sind unter allen Plattformen verfügbar.

 

Wenn es um Virenschutz geht, ist Kaspersky Lab einer der Marktführer in Europa. Mit seiner Antiviren-Suite Kaspersky Total Security 2017 verspricht der Entwickler die Privatsphäre, alle persönlichen Daten sowie Finanzen der ganzen Familie auf jeder Plattform zu schützen.

 

Nun haben sich die IT-Sicherheitsexperten der PSW GROUP (www.psw-group.de) die Antiviren-Lösung in einem Test genauer angesehen – und kommen zu gemischten Ergebnissen. »Kaspersky wartet mit guten und umfangreichen Features auf, dennoch gibt es eine wesentliche Einschränkung: Nicht jedes Feature existiert für alle Systeme; vielfach greifen Schutzfunktionen lediglich auf Mac und PC. Damit erweist sich die Lösung leider nicht als echte Multiplattform-Suite, wie es der Hersteller verspricht. Auf 64-Bit-Systemen gibt es sogar noch einige weitere Funktionseinschränkungen, auf die Kaspersky aber immerhin auf seinen Produktseiten hinweist«, sagt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW GROUP.

 

Bei ein- oder zweijähriger Laufzeit erlaubt es der Kaspersky-Virenscanner, ein, drei oder fünf Geräte zu schützen. »Vom Einzelgeräte-Nutzer bis zum Multi-Device-User deckt Kaspersky alles ab und auch die Laufzeiten bewerten wir positiv. Optional können User auch einen Abo-Service nutzen, bei dem die Lizenz sich manuell oder automatisch verlängern lässt. Allerdings sollten sie sich bei einer automatischen Lizenzverlängerung bewusst sein, dass die Antiviren-Suite zum dann geltenden Preis erworben werden muss. Das kann bei Angeboten praktisch sein, nach einer Preiserhöhung eher nicht«, so Heutger.

 

Seine Preise staffelt Kaspersky je nach Geräteanzahl und Laufzeit. Kunden, die sich für mehr Geräte und längere Laufzeiten entscheiden, kommen günstiger weg. Mit Preisen zwischen 49,95 Euro für den einjährigen Schutz eines Geräts bis zu 169,95 Euro für einen zwei-Jahres Schutz von bis zu fünf Geräten ist Kaspersky Total Security 2017 allerdings teurer als vergleichbare Wettbewerber. Dass Anwender für die Kaspersky AV-Suite etwas mehr Geld hinlegen müssen, gleicht der Entwickler jedoch mit umfangreichen Sicherheitsfeatures wieder aus.

 

In erster Linie arbeitet die AV-Lösung gegen Viren und Spyware an. An Bord sind zudem ein Phishing-Schutz, ein Exploit-Blocker, der Angriffe von getarnter Malware blockiert, ein Identitätsschutz zur Sicherung der Privatsphäre sowie eine Kindersicherung. Cloudbasierte Scans sorgen außerdem für eine geringere Systembelastung. Ein Passwort-Manager speichert Passwörter sicher und erlaubt Zugriff von mehreren Geräten. Der integrierte Webcam-Schutz verhindert unerlaubte Webcam-Zugriffe. Kaspersky verspricht auch Hilfe gegen Ransomware. »Allerdings sollte dieser Schutz idealerweise in Form von Backups von den Anwendern selbst durchgeführt werden«, betont Heutger. »Zwar versucht die Antiviren-Lösung, Ransomware zu blockieren, jedoch sollte Niemand ausschließlich auf diese Versuche setzen. Nur wer Backups anlegt, sie auf externen Datenträgern speichert und per Verschlüsselung vor unbefugten Zugriffen schützt, sichert seine Daten wirklich vor Verschlüsselungstrojanern«, erklärt der IT-Sicherheitsexperte.

 

Weitere Funktionen der Kaspersky-Suite ließen die Tester dann mit gemischten Gefühlen zurück: Zwar bietet Kaspersky einen zusätzlichen Schutz beim Online-Banking und Shopping, jedoch greift dieser Schutz ausschließlich bei Windows und Mac. Ganz ähnlich verhält es sich beim Privatsphären-Schutz: Verschiedene Privatsphäre-Einstellungen, wie die Option, Aktivitätsspuren zu löschen oder die Möglichkeit zur Datenvernichtung sind durchaus lobenswert. Leider gibt es diese Funktionen lediglich für Windows und Mac. Und auch bei der Dateiverschlüsselung hapert es: Die gut gemeinte Funktion verschlüsselt und sichert zwar Fotos, Musik oder weitere Dateien. Leider existiert auch diese Funktion ausschließlich am PC.

 

Lobenswert ist dann aber wieder der gute Selbstschutz der AV-Lösung. ASLR und DEP werden konsequent eingesetzt, die Programmdateien gültig signiert und die Software-Verteilung erfolgt über eine gesicherte HTTPS-Verbindung. Einen positiven Eindruck hinterlässt auch das Angebot von Kaspersky, über seine Produktseite eine kostenlose Testversion zum Download bereit zu stellen. »Es ist sehr sinnvoll, dass Anwender sich hierbei ihre Testversion nach benötigten Ressourcen selbst zusammenbauen können. Das mag zwar zunächst unbequemer erscheinen, als einfach ein Paket für alles herunterzuladen. Jedoch können Anwender so genau prüfen, welche Produktvarianten individuell am geeignetsten sind«, meint der Experte. Geringe Systemanforderungen machen Kaspersky zudem auch auf älteren Geräten gut nutzbar und die Installation ist genauso einfach wie das Deinstallieren.

 

Weitere Informationen unter: https://www.psw-group.de/blog/virenscanner-im-test-kaspersky-total-security-2017/4349

 

 


 

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