Mit innovativen Kollaborationstools gegen den Fachkräftemangel

Illustration: Absmeier Geralt

Unternehmen bemühen sich, ihre Mitarbeiter zu binden. Eine bessere Kollaborationskultur wird aber nur in einem Drittel von ihnen priorisiert.

 

Mitarbeiter halten oder neue rekrutieren, wie reagieren Unternehmen auf den derzeit akuten Fachkräftemangel? Beides: Laut ihren IT-Entscheidern konzentriert sich die Hälfte der Unternehmen in Deutschland (54 Prozent) auf beide Faktoren, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Atlassian. Weitere 22 Prozent intensivieren zudem vor allem die Bemühungen um ihre derzeitigen Angestellten. Dieser Schritt ist nachvollziehbar, immerhin ist es in der Regel einfacher und kostengünstiger, bestehende Mitarbeiter zu halten.

Neben der Modernisierung der HR-Praktiken, etwa durch neue HR-Tools (21 Prozent) oder die Investition in Initiativen für das Mitarbeiterengagement (22 Prozent), müssen die Verantwortlichen aber auch weitere Aspekte ins Auge fassen: Beispielsweise bestätigen 43 Prozent der ebenfalls befragten Büroangestellten, dass sich die Kollaborationskultur positiv auf die Bindung zu ihrem Arbeitgeber auswirkt. Allerdings zeigen sich gleichzeitig nur 52 Prozent von ihnen auch zufrieden mit der Zusammenarbeit in ihrem Unternehmen.

 

Kollaboration braucht passende Tools und Prozesse.

Entsprechend gibt es noch einige Stellschrauben, an denen Unternehmen drehen können: Nur 44 Prozent verfügen beispielsweise über ein dediziertes Team, das die Kollaborationsfähigkeiten fördern soll. Auch kommen in knapp der Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) weiterhin Legacy-Lösungen zum Einsatz, obwohl bereits bessere oder modernere Tools auf dem Markt existieren. Darüber hinaus können die innerbetrieblichen Prozesse vielerorts nicht mit dem vorhandenen Toolset mithalten (39 Prozent). Dies liegt zum Teil daran, weil die Prozesse und die neuen Tools nicht aufeinander abgestimmt wurden oder weil Mitarbeitende sie nicht akzeptieren.

Die Verantwortlichen müssen daher herausfinden, warum die existierenden Lösungen nicht ausreichend genutzt werden, welche zusätzlichen Funktionen noch benötigt werden, wie Prozesse angepasst werden können, und entsprechend handeln. Sie müssen diese Veränderungen dann beschleunigen, um die Mitarbeiter zu halten und die Zusammenarbeit der Teams zu verbessern. Allerdings genießen Initiativen für die Kollaborationskultur nur bei gut einem Drittel der Unternehmen (36 Prozent) Priorität – und das, obwohl 64 Prozent der befragten IT-Entscheider von den positiven Effekten guter Kollaboration auf die Mitarbeiterzufriedenheit wissen. Dazu kommt: Den IT-Entscheidern sind bei Veränderungen, die in ihren Augen wichtig wären, wie einer Anpassung der Teamstrukturen oder bei der Etablierung eines zentralen Kollaborationsteams, durch hohe Kosten (34 Prozent), unklare Zuständigkeiten (30 Prozent) oder fehlendes Know-how (27 Prozent) die Hände gebunden.

 

»Innovative und effiziente Kollaborationstools besitzen das Potenzial, Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und sie langfristig ans Unternehmen zu binden. Heute schon und auch in Zukunft entscheiden moderne Arbeitsmittel maßgeblich mit darüber, ob Unternehmen ihre besten Köpfe halten können oder ob diese zur Konkurrenz abwandern. Umso wichtiger ist es, jetzt richtig zu investieren, flexibel auf Veränderungen der Situation zu reagieren und die Kollaborationskultur im Unternehmen kontinuierlich zu verbessern«, so Felix Kugler, Manager Channel DACH bei Atlassian.

 

Rückschritte bei der digitalen Zusammenarbeit.

Aus der Studie lässt sich auch der aktuelle Collaboration Maturity Score deutscher Unternehmen, der den Grad der digitalen Zusammenarbeit beschreibt, ableiten. In diesem Jahr erreicht er nur noch einen Wert von 3,2 – ein Minus von 0,2 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Trend geht damit zwar in die falsche Richtung, aber es gibt auch durchaus Fortschritte seit der letztjährigen Erhebung: Unternehmen haben mit der Migration und teilweisen Übertragung ihrer Infrastruktur in die Cloud begonnen und praktizieren remote Work zunehmend unternehmensweit. Außerdem sind die meisten Mitarbeiter heute sicherer im Umgang mit den grundlegenden Kollaborationstools als dies noch letztes Jahr der Fall war. Deshalb müssen Unternehmen aufhören, nur in Präsenz-Szenarien zu denken, denn gut qualifizierte Fachkräfte können sich ihren Arbeitsplatz aussuchen und werden ihre Wahl auch davon abhängig machen, wie flexibel sie arbeiten können. Lassen sie sich auf diese neue Arbeitsrealität ein, können Unternehmen attraktive Arbeitgeber für ihre vorhandenen, aber auch für neue Mitarbeiter sein und werden.

 

Collaboration-Maturity-Studie – Methodik

Die von Atlassian in Auftrag gegebene und durch YouGov durchgeführte Online-Erhebung zum Thema digitale Zusammenarbeit fand zwischen dem 15. und 22. März 2022 in Deutschland statt. Dabei wurden insgesamt 256 IT-Entscheider sowie 1.021 Büroarbeiter zu den Entwicklungen und Herausforderungen hinsichtlich der digitalen Zusammenarbeit befragt.